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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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blendenden silberweißen Umriss zu formen – so, als hätte man zu lange in die Sonne geschaut. Alle blinzelten, und dann zerbarst der Umriss und platzte auf wie eine Eierschale – was er im Grunde ja auch war –, und ein winziges Flammenwesen entfaltete sich darin.
    Es wuchs unglaublich schnell, immer noch rot-golden und fast unerträglich hell anzusehen, bis es die Größe eines großen Vogels hatte, in etwa die eines Pfauen. Es besaß lange, hinter ihm her schleifende Schwanzfedern, die wie eine mit teuren Juwelen besetzte Brosche glitzerten. Endlich schien das Fabelwesen sich auf Horaz’ schäbiger alter Holzstange einzurichten, seine scharlachroten Krallen klackten, als es seitwärts auf dem Holz entlangtrippelte, und es spähte mit einem hellgelben Auge zu seinen Zuschauern hinunter.
    Lotte lächelte. Das war trotz allem immer noch Horaz – es war derselbe einschüchternde Blick aus leuchtend gelben Augen.
    Der Phönix breitete seine Schwanzfedern aus und schwang sich mit einem gewaltigen Satz in die Luft, er segelt über ihren Köpfen durch den Raum, seine Flammenfedern flatterten hinter ihm her und glühten dabei in sämtlichen Rot-, Orange- und Goldtönen.
    Mit einem seligen Quieken sprang Fred von seinem Regalbrett, klammerte sich an den Schwanzfedern des Phönix fest und ritt auf ihnen wie ein kleiner pinkfarbener Surfer.
    »Fred!«, brüllte Onkel Jack erschrocken. »Runter da! Spring! Er wird dich verbrennen, spring auf der Stelle!« Fred guckte auf seine qualmenden Krallen hinunter und schmiss sich über die Seite des Funken sprühenden Schweifes in Onkel Jacks ausgestreckte Hände. »Oooh, das war einfach das Größte!«, fiepste er. »Wie viele Mäuse können von sich behaupten, so etwas getan zu haben?« Dann fiel er einfach um, seine Schnurrhaare zischten an den Enden.
    »Schau!« Lottes Dad stupste sie an, und sie sah wieder zu dem schimmernden Vogel hoch. Sein Gefieder veränderte sich gerade, die Flügel wurden dunkler, purpurn, wie ein allmählich schwächer werdendes Feuer, von dem nur noch glühende Asche bleibt. »Die Verwandlung hat begonnen. Er wird bald die Wunschfeder fallen lassen.«
    »Phönixe gewähren also Wünsche?«, fragte Lotte. In ihren Herzen machte sich plötzlich Hoffnung breit.
    »Wenn du das Glück hast, eine aufzufangen. Er wird höher fliegen wollen, wir öffnen besser die Hintertür.« Tom sauste in die Küche und stieß die Tür für Horaz weit auf, der mit einem glücklichen Schrei nach draußen schoss, wo er in den schwarzen Himmel hinaufstieg und einen goldroten Funkenregen hinter sich her zog wie ein geflügelter Komet.
    »Alle werden sich beschweren, dass wir Silvester zu früh feiern«, sagte Danny grinsend.
    »Da oben!« Sofie wand sich zappelnd auf Lottes Arm, den Blick in den Himmel gerichtet. »Eine Feder!«
    Sie hatte recht. Eine schimmernde goldene Feder trudelte langsam zu ihnen herunter, ihre gold-weiße Hitze kühlte ab, bis sie als glitzernde Metallfeder in Lottes ausgestreckte Hand fiel. Sie fühlte sich wunderbar warm und weich und auf magische Weise lebendig an. In der Feder brannte jetzt nur noch ihre Zauberkraft.
    »Wünsch dir was!«, drängte ihr Vater sie lächelnd, und Lotte schloss die Augen.
    Aber was sollte sie sich wünschen? Da gab es so viele Dinge.
    Niemals Sofie verlassen zu müssen.
    Dass ihre Mutter nach Hause käme und die Magie doch noch verstehen würde, sodass sie niemals von Lotte verlangen würde, aus Netherbridge wegzugehen. Dann würde sie Lottes Vater wieder lieben, und Lotte könnte ihre Bilderbuchfamilie haben.
    Und wenn ihr Vater sich an sie alle erinnern würde, wenn er sich an alles erinnern würde, dann könnte er um ihre Mutter kämpfen, und alles wäre perfekt. Oder? Nur dass ihre Mutter dann in Netherbridge wäre, genau wie Pandora, und das schien irgendwie keine besonders gute Idee zu sein.
    Lotte schüttelte verwirrt den Kopf, während sie versuchte, eine Lösung zu finden. Hätte sie bloß mehr Zeit zum Nachdenken gehabt! Sie hätte alles genau planen und all die schlauen Dinge tun können, die man bei Flaschengeistern tun sollte, sich mehr Wünsche zu wünschen zum Beispiel. Obwohl sie den Verdacht hegte, Horaz hätte ihr geraten, nicht so gierig zu sein, und das Ohr abgehackt, wenn sie das versucht hätte!
    »Beeil dich, Lotte, sie verblasst schon!«, warnte Sofie sie, erschnupperte die goldene Magie und nieste.
    Bring Dads Gedächtnis zurück, Horaz. Bitte. Das ist mein Wunsch.
    Lotte spürte, wie

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