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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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glühende Magie die Feder brennen ließ, als der Wunsch sie durchdrang. Dann setzte sie sich auf die kalten Steinfliesen im Hof, die Metallfeder hielt sie fest umklammert. Sie blickte mit brennenden Augen hoch, als Horaz auf sie zu segelte. Der feurige goldene Umriss kühlte nun ab und verwandelte sich in das braun-cremeweiße Gefieder einer sehr großen Eule, deren Augen immer noch jenes vertraute Gelb besaßen. Nur dass sie jetzt groß und rund waren, mit kohlrabenschwarzen Pupillen. Sie zogen Lotte in ihren Bann, als Horaz sich auf der Schulter ihres Vaters niederließ und sich runterbeugte, um ihr etwas zu sagen.
    »Es ist vollbracht. Erzähl niemandem davon. Es wird geschehen.« Er blinzelte langsam. »Aber ich muss dich warnen, Lotte. Mit dem Wünschen ist es so eine Sache, dir wird vielleicht nicht gefallen, auf welche Weise dein Wunsch in Erfüllung geht.«

Lotte war nicht sicher, was Horaz’ Warnung zu bedeuten hatte. Sie wartete einfach darauf, dass ihr Wunsch wahr wurde. Alle anderen vermieden sehr sorgfältig, sie zu fragen, was sie sich gewünscht hatte. Alle bis auf Fred, der es unbedingt wissen wollte und völlig außer sich war, dass er die Wunschfeder verpasst hatte, weil er ohnmächtig geworden war. Er schien überzeugt, dass er derjenige gewesen wäre, der sie gefangen hätte, wenn er nur wach gewesen wäre, und er hätte sich eine lebenslange Versorgung mit Rosinen und Zuckerstückchen gewünscht.
    Lotte sah immer wieder ihren Vater an. Sie hoffte, er würde plötzlich lächeln und zu ihr rübersehen, während eine Flut von Erinnerungen über ihn hereinbrach, aber das war nicht der Fall.
    »Was ist los, Lotte?«, fragte Tom sie einige Tage später, als sie zusammen Henriettas Käfig sauber machten. Henrietta wohnte gerade bei einem kleinen Jungen, von dem Onkel Jack sicher wusste, dass er Insekten schon mal die Beine abriss. Falls er es bei Henrietta versuchte, würde er den Schock seines Lebens bekommen.
    Lotte starrte Henriettas frische Sägespäne an, als könnten sie sie zu einer sinnvollen Antwort inspirieren.
    »Du siehst mich immer wieder an, als würdest du auf etwas warten. Ist mir etwas entgangen? Heute ist doch nicht dein Geburtstag, oder?«, fragte er entsetzt.
    Lotte lächelte ihn an. »Nein. Aber ich habe Ende des Monats Geburtstag«, erwiderte sie. Sie war sich ziemlich sicher, dass Onkel Jack es ihm schon noch erzählt hätte, aber da nicht klar war, ob dieser selbst daran denken würde – schließlich hatte er sogar Dannys Geburtstag beinah vergessen –, war es wahrscheinlich das Beste, auf Nummer sicher zu gehen.
    »Also was ist es dann?«
    »Sie sorgt sich um ihren Wunsch«, klärte Horaz ihn selbstgefällig auf, der sich mit seinen Krallen an den Käfigstäben festkrallte. Er hatte seine unangenehme Angewohnheit beibehalten, oben auf den Mäusekäfigen herumzustolzieren und in sie hineinzustarren. Es war übel genug gewesen, als er noch ein Papagei gewesen war, doch nun, da er eine Eule war, hatten etliche Mäuse sich bei Onkel Jack darüber beklagt. Sie meinten, es verstoße gegen ihren Vertrag, terrorisiert zu werden, und sie waren nicht davon zu überzeugen, dass sie eigentlich gar keinen Vertrag hatten. Lotte machte Fred und sein vieles Fernsehgucken dafür verantwortlich.
    »Mach das nicht«, sagte Tom und lockte Horaz sanft auf seinen Arm. »Du tust das nur, um sie zu ärgern.«
    »Ich bin ziemlich hungrig«, erwiderte Horaz hoffnungsvoll. Er verdrehte seinen Kopf in einem sonderbaren Eulenwinkel, um Lottes Vater bettelnd anzusehen. »Wirklich ganz schrecklich hungrig. Hättest du vielleicht einen von diesen leckeren klebrigen Snacks?«
    Horaz hatte eine Vorliebe für Onkel Jacks Spezial-Eidechsenleckerli entwickelt, die schwarz und klebrig zäh waren und aus denen Teile herausguckten, über die Lotte lieber nicht nachdachte, weil sie nur zu gut wusste, dass Echsen sich hauptsächlich von Insekten ernährten.
    Tom runzelte die Augenbrauen. »Einen. Und dann musst du aushalten, bis du nachher rausgehst. Es ist beinah dunkel. Und bring um Himmels willen nicht wieder dein Abendessen mit nach Hause. Ich dachte gestern schon, die Mäuse würden verlangen, dass wir eine Totenwache abhalten, und Fred und Piet haben noch immer die schwarzen Schleifen um ihre Schwänze gebunden.«
    Horaz kicherte. Lotte war überzeugt, dass er es mit Absicht gemacht hatte. Er liebte es, die Mäuse in Aufruhr zu versetzen.
    »Mach dir keine Sorgen, Lotte«, sagte er mit einiger Mühe, weil das

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