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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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gesellt hatte. Mehrere andere, um genau zu sein. Zara stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihnen. Hinter ihr hatten sich ihre Freundinnen aufgebaut und wirkten mit ihren grimmigen Blicken wie die reinste Mafiabande.
    »Weil du gestern nicht da warst, Ruby Geddis, sind wir bereit, dich noch mal davonkommen zu lassen. Aber du musst sofort aufhören, mit ihr zu reden«, befahl Zara streng.
    Ruby gucke verwirrt. »Was?«, fragte sie.
    Zara schnalzte irritiert mit der Zunge. »Niemand redet mit ihr!«, fuhr sie Ruby an.
    »Ich schon«, sagte Ruby todernst und lächelte. Lotte hätte nicht sagen können, ob sie Zara tatsächlich nicht verstanden hatte oder ob es ihr einfach Spaß machte, widerspenstig zu sein. Aber da war ein Funkeln in ihren Augen, das nahelegte, dass sie genau wusste, was sie tat.
    »Das solltest du aber nicht!« Es war offensichtlich, dass Ruby sich im Klaren darüber war, wie man Zara auf die Palme brachte: Diese sah richtig wütend aus und ballte die Fäuste so sehr, dass sich ihre Nägel in die Handflächen bohrten, und ihre Stimme war nur noch ein Fauchen.
    Ruby erwiderte ihren Blick mit großen unschuldigen Augen. »Warum?«
    »Weil wir es sagen«, erklärte Zara triumphierend – schließlich würde niemand es wagen, sich ihr zu widersetzen. Alle wussten, wozu sie in der Lage war. »Jeder, der mit ihr redet, kommt auf unsere Liste … «
    »Oh.« Ruby nickte, als habe sie verstanden, und Lotte spürte, wie Tränen in ihren Augen brannten. Ruby hatte so nett gewirkt, und für ein paar Minuten hatte sie vergessen, wie schrecklich die Schule sein würde. Jetzt war der Tag wieder ruiniert. Sie hielt den Blick auf ihr Hausaufgabenbuch gerichtet und kämpfte gegen die Tränen an.
    Eine Hand berührte sie an der Schulter. »Drehst du eine Runde mit mir, Lotte?«, fragte Ruby, ohne Zara und ihre Bande, die empört nach Luft schnappten, weiter zu beachten.
    »Aber … « Lotte warf Zara einen Blick zu und wandte ihn schleunigst wieder ab, denn deren Miene war richtig Furcht einflößend. Sie guckte mörderisch.
    Ruby grinste. »Schon okay. Ich versuche Zara seit Jahren dazu zu bringen, nicht mehr mit mir zu reden. Ich wünschte, du wärst früher zu uns gekommen. Hat dir schon irgendwer unseren Schulgarten gezeigt? Kommt mit und guck ihn dir an.« Und damit stand sie auf und schlenderte davon. Zara blieb nichts übrig, als ihr hinterherzustarren, ihr hübsches Porzellangesicht wirkte wie versteinert, als sei es eine Maske.
    Lotte griff sich ihr Zeug und nahm die Beine in die Hand. Theoretisch wusste sie, dass Zara ihr nichts tun konnte, aber die Bande jagte ihr trotzdem entsetzliche Angst ein. Sie wetzte hinter Ruby her und wünschte sich, genauso mutig zu sein. Doch eigentlich sah Ruby gar nicht aus, als hätte sie Mut beweisen müssen, es schien ihr einfach egal zu sein.
    Ruby lächelte sie über die Schulter hinweg an. »Also, was hast du getan, um Zara Martin schon am ersten Tag gegen dich aufzubringen?«, hakte sie nach. »Das ist eine ganz schöne Leistung.«
    Lotte schüttelte den Kopf. »Es ist in den Ferien passiert«, erklärte sie. »Sie haben mich fertiggemacht, wegen meiner Mum … « Sie dachte schnell nach und versuchte, sich eine Version der Geschichte einfallen zu lassen, die sie bedenkenlos erzählen konnte – eine,in der kein sprechender Hund vorkam, der ihr den Weg erklärte. »Es war echt peinlich. Mein Cousin Danny kam zufällig vorbei und musste mich quasi retten.«
    »Ach, du bist die Cousine von Danny Grace? Du siehst ein kleines bisschen aus wie er, jetzt, wo du es sagst. Alle fanden, er sei der süßeste Junge der Schule, musst du wissen.« Ruby starrte sie an, offenbar bemühte sie sich, alle Gemeinsamkeiten zu entdecken.
    Lotte verzog angewidert das Gesicht, und Ruby kicherte.
    »Nicht, wenn du das machst.« Dann wurde sie ernst, oder zumindest so ernst, wie es ihr möglich war. »Nimm dich vor Zara in Acht, Lotte«, sagte sie stirnrunzelnd. »Sie kann richtig, richtig fies sein. Als wir in der Vierten waren, hat sie meine Freundin Lucy so fertiggemacht, dass sie die Schule gewechselt hat. Sie ist aufs Internat gegangen, nur um von ihr wegzukommen. Und Zara wird nie erwischt. Sie hat die ganze Schule davon überzeugt, dass Lucy sie schikaniert hat.«
    Lotte nickte. Es fiel ihr nicht schwer, das zu glauben. Sie beschloss, vorsichtig zu sein. Aber während sie Ruby lauschte, die ihr lebhaft plaudernd das Ackerstück der sechsten Klasse zeigte und groß und breit

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