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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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überlegte, was sie dieses Jahr wohl pflanzen würden, dachte Lotte, wie schön es doch war, dass sie vielleicht jemanden gefunden hatte, der mit ihr die Augen offen hielt.

Kapitel 4
    Am nächsten Tag sprang Lotte nach der Schule kurz zu Hause vorbei, um Sofie abzuholen, und sie gingen zum Zauberunterricht zu Ariadne. Lotte hatte bereits tonnenweise Hausaufgaben von ihren Lehrern aufbekommen und hoffte sehnsüchtig, dass Ariadne ihr nicht auch noch etwas aufbrummen würde. Sie drückte fest auf Ariadnes Klingel, und die Antwort war ein mehrstimmiges Miauen von drinnen. Sofie bellte zurück. Lotte verstand nicht, was sie sagte, aber es klang ungezogen.
    Shadow und Tabitha, die zwei Katzenvertrauten von Ariadne, strichen besitzergreifend um deren Knöchel, als sie die Tür öffnete. Sie reckten die Schwänze in die Luft und sahen Sofie hochmütig an. Obwohl sie und die Katzen sich ausgesprochen gut kannten und an den meisten Tagen auch sahen, taten sie nach wie vor so, als könnten sie sich nicht ausstehen, und lieferten sich stets unhöfliche Wortgefechte, um das zu untermauern.
    Sie setzten sich alle an den Tisch in Ariadnes blitzender weiß-silberner Küche, und Ariadne sah Lotte an ihrem Kaffeebecher vorbei besorgt an. »Du wirkst erschöpft«, sagte sie. »Aber natürlich haben wir uns nicht gesehen, seit die Schule angefangen hat. Ist es sehr schlimm?«
    Lotte zuckte mit den Achseln. »So ziemlich. Das Schuljahr hat am Mittwoch angefangen, also muss ich diese Woche nur drei Tage hin und kann mich am Wochenende davon erholen.« Sie seufzte. »Der erste Tag war richtig übel, aber dann habe ich ein Mädchen namens Ruby kennengelernt, und die ist echt nett. Allerdings ist sie die Einzige, die mit mir redet.«
    »Warum?« Wie Shadow hatte auch Tabitha eine wunderschöne Stimme – tief, schnurrend und beinah hypnotisierend.
    Lotte warf Ariadne einen unsicheren Blick zu. Sie wollte Tabitha keine Angst einjagen, indem sie ihr von Zara erzählte. Es waren erst wenige Wochen vergangen, seit Lotte und Sofie Zaras Gang dabei überrascht hatten, wie sie die arme, halb verhungerte Tabitha quälten, und sie gerettet hatten. Aber Tabitha war inzwischen Ariadnes Vertraute, und ihr entging nur selten, was ihre Gebieterin beunruhigte, da ihre Gedanken so eng verbunden waren. »Was ist denn, Lotte?«, schnurrte sie sanft.
    Lotte spürte, wie der Liebreiz von Tabithas Schnurren sich in jedem Winkel ihres Bewusstseins ausbreitete. »Hör sofort auf damit!«, befahl sie scharf. »Ich war im Begriff, es euch zu erzählen. Ich wollte nur nicht, dass du dich aufregst. Du musst es dir nicht selbst herausfischen.«
    Tabitha schwebte von ihrem Platz an Ariadnes linker Seite über den Tisch (zu ihrer Rechten saß als dienstältere Katze immer noch Shadow) und rieb ihren Kopf an Lottes Kinn. Sofie beobachtete sie argwöhnisch. »Es tut mir leid. Aber du solltest keine Geheimnisse vor uns haben, Lotte«, sagte Tabitha vorwurfsvoll. »Warum hast du uns so angesehen?«
    Sofie setzte sich aufrechter auf Lottes Schoß hin. »Es ist Zara. Lotte hat es dir nur nicht erzählt, weil sie taktvoll sein wollte. Sie hat noch nicht erkannt, dass es nichts bringt, höflich zu einem Haufen naseweiser Katzen zu sein.«
    Tabitha fauchte, aber es war nicht gegen Sofie gerichtet. Die Erinnerung an Zara war klar und deutlich. Es war fast, als würde ein Bild von ihr in der Luft über dem Tisch erscheinen, mit einer kleineren, dünneren und traurigeren Tabitha, die an ihren Füßen kauerte.
    »Sssshhh, ssshhhh!« Ariadne war blass geworden, da Tabithas Angst auch durch sie und Shadow pulsierte. Sie nahm Tabitha auf den Arm, und Shadow presste sich an sie beide. Seine milchigen, fast blinden Augen guckten besorgt, und sein Atem ging pfeifend.
    »Niemand wird dir wehtun, Kleines«, zischte Shadow. »Hier bist du sicher.«
    Sogar Sofie bellte kurz auf, als täte auch ihr die Erinnerung weh. »Dumme kleine Katze!«, kläffte sie. »Als ob wir zulassen würden, dass sie jemals wieder in deine Nähe kommt.« Und sie stupste Lottes Arm fest mit der Nase an, um sie daran zu erinnern, dass das auch für sie galt.
    Lotte schüttelte sich. Tabithas Erinnerungsbild hatte die schreckliche Zara in die gemütliche, ruhige Wohnung gebracht, in der sie sich so sicher fühlte. Oder wo sie zumindest unter Leuten war, denen sie etwas bedeutete. Lotte hatte begonnen einzusehen, dass Magie nicht immer eine sichere Sache war – sie war überzeugt, dass diese schuld daran war, dass

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