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Die Zauberlehrlinge

Die Zauberlehrlinge

Titel: Die Zauberlehrlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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gemächlich nach rechts abbog und überflüssigerweise um eine Verkehrsinsel kurvte.
    »Wie soll das funktionieren? Wie sollen wir auch nur auf das Grundstück kommen?«
    »Das wäre zu machen«, sagte Donna leise und in überaus beherrschtem Ton. »Wir geben Sie als Vorsitzenden und Management-Direktor einer Investmentfirma mit Sitz in London aus. Woodrow fungiert als Ihr amerikanischer Partner. Sie schicken Lazenby ein Fax und behaupten, Sie seien für ein paar Tage in Washington und wollten über die Inanspruchnahme der Dienste von Globescope diskutieren. Dabei nennen Sie ein paar große Zahlen. Lazenby lädt Sie ein. Woodrow diskutiert mit ihm, während Sie das Band besorgen. Dann gehen Sie, angeblich um über Lazenbys Angebot nachzudenken, und nehmen das Tonband mit.«
    »Können wir überhaupt davon ausgehen, dass er uns empfangen wird?«
    »Ich denke schon. Einem Geschäft kann er ungefähr so gut widerstehen wie eine Katze einem Fisch.«
    »Aber was für einem Geschäft? Er würde doch sicher erwarten, schon mal von unserer Firma gehört zu haben.«
    »Das wird auch der Fall sein. Wir wissen, in welche Datenbanken er sich einkauft, um Hintergrundinformationen über Kunden zu bekommen. Makepeace hat bei den leitenden Technikern dort einen Freund, der bereit wäre, für uns eine falsche Firmendatei anzulegen. Wenn Lazenby sich also nach Ihnen erkundigt, wird er das erfahren, was er erfahren soll: genug, damit er anbeißt.«
    »Sie brauchen bloß zu beten, dass er sich nicht eingehender erkundigt«, sagte Ablett, »und genügend über Ihr Geschäft zu lernen, damit er Ihnen nicht sauber die Köpfe abbeißt.«
    »Wir werden ihm keine Zeit dazu lassen«, gab Donna zurück. »Außerdem ist das nicht seine Art. Er spielt gern mit verdeckten Karten.«
    »Aber was ist, wenn er Woodrow erkennt? Meine Güte, vielleicht hat er mal eine Vorstellung von ihm gesehen.«
    »Unwahrscheinlich. Und noch unwahrscheinlicher, dass er Woodrow erkennen würde, selbst wenn er Mr. Nemo gesehen hätte.«
    »Und was ist mit mir? Mein Name stand in Verbindung mit Torbens Tod in den Zeitungen. Globescope ist gefragt worden, ob sie mich kennen. Es wird nicht lange dauern, bis ein Foto von mir in Umlauf ist.«
    »Gutes Argument«, schnaubte Ablett. »Aber es hält nicht stand. Das Ergebnis von Torbens zweiter Obduktion ist heute Morgen herausgekommen.« Er hielt inne und musterte Harrys Gesicht, als suche er nach Anzeichen, dass er es schon wusste. »Natürliche Ursachen.«
    »Natürliche Ursachen}«
    »Irgendeine Gehirnblutung anscheinend.«
    »Das ist absurd!«
    »Vielleicht. Aber Sie sind damit aus dem Schneider. Jetzt wird die dänische Polizei nichts mehr von Ihnen wollen. Also werden keine Fotos von Ihnen aus den Faxgeräten in aller Welt kommen.«
    »Trotzdem...«
    »Es sei denn, Sie haben andere Gründe zu der Annahme, dass Lazenby Sie erkennen sollte.«
    »Was meinen Sie?«
    »Er meint, dass er Ihnen nicht vertraut«, sagte Steiner.
    »Aber wir vertrauen Ihnen, Harry«, sagte Donna. »Und Rawnsley ist bereit, sich uns anzuschließen.«
    »Stimmt«, sagte Ablett. »Im wesentlichen deshalb, weil wir ohnehin am Ende sind, falls Sie für Lazenby arbeiten und wenn das Band nur eine Erfindung von Ihnen ist.«
    »Ich arbeite für niemanden!«
    »Dann beweisen Sie es. Gehen Sie hin und holen Sie das Band.«
    »Wir können Sie nicht dazu zwingen«, sagte Donna. »Wir versuchen nicht, Sie zu erpressen.«
    »Nein? Für mich sieht es aber genau so aus, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Wenn ich nicht kooperativ bin, werden Sie nichts versuchen, um Sandoval für Davids Fall zu interessieren, oder?«
    »Ich werde es nicht können.«
    »Ist Erpressung denn schlimmer als Verrat?« Ablett blickte Harry vorwurfsvoll an. »Vergessen Sie nicht, dass es Ihr Sohn war, der uns gezwungen hat, uns in diesem Höllenloch zu vergraben. Seien Sie also nicht zimperlich in bezug auf die Methoden, mit denen wir uns wieder daraus zu befreien versuchen.«
    »Hören Sie nicht auf ihn«, sagte Steiner. »Er ist bloß ein griesgrämiger, eingefleischter Bostoner mit Entzugssymptomen.«
    »Texas liegt mir nicht, das stimmt«, erwiderte Ablett. »Aber Verräter auch nicht. Oder ihre Väter.«
    »Ihr Mundwerk ist anscheinend genauso groß wie Ihre Meinung von sich selbst«, erwiderte Harry knurrig. »Wenn Sie persönliche Angelegenheiten zu regeln haben, gehe ich gern darauf ein.«
    »Das fehlt uns gerade noch«, schaltete Steiner sich ein. »Herrgott, ihr müsstet euch

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