Die Zauberlehrlinge
hören!«
Aber Ablett sah Harry weiter unverwandt an. »Machen Sie mit oder halten Sie den Mund!«
»Das ist kein Problem«, sagte Harry, ohne weiter an die Folgen zu denken. »Wenn Woodrow mitmacht, bin ich auch dabei.«
»Hören Sie sich erst die Details an«, sagte Donna und drehte sich so, dass Harry sie ansah und nicht Ablett. »Ich möchte Sie davon überzeugen, dass der Plan funktionieren wird.«
»Das ist nicht notwendig.«
»Um Himmels willen, Harry...«
»Ich mache es, okay? Was müssen Sie sonst noch wissen?«
Steiner bremste scharf und drehte sich nach ihm um. »Wir müssen wissen, ob es Ihnen ernst ist«, sagte sie ruhig und mit Nachdruck.
»Es ist mir ernst«, sagte Harry und erwiderte ihren Blick. Er sah Ablett an. »Okay?« Ablett nickte. Harry schloss den Kreis, indem er Donna ansah und ihrem Blick so lange standhielt, bis seine Absicht unwiderruflich klar war. »Ich meine es ernst.«
31. Kapitel
Es war früh am Freitagabend, und das Drehrestaurant im Obergeschoß des Reunion Tower war zu drei Vierteln mit Einwohnern von Dallas gefüllt, die den Beginn des Wochenendes feierten. Unter ihnen markierten Ketten von Autoscheinwerfern die verschlungenen Schnellstraßen wie eine erleuchtete Landkarte, während sich in Augenhöhe die Wolkenkratzer der Innenstadt mit ihren angestrahlten Umrissen vom tintenblauen texanischen Himmel abhoben.
Normalerweise hätte Harry freitags um diese Zeit an der Bar des Stonemason's Arms in Kensal Green gestanden und ein Glas London Pride in der Hand gehabt. Doch wider Erwarten empfand er bei diesem Gedanken kein Bedauern. Wenn er an den Sarkasmus dachte, mit dem die Kundschaft im Stonemason's seinen neuen Haarschnitt kommentiert hätte, war er sogar in gewisser Hinsicht erleichtert, sich unter lauter Fremden zu befinden. Auch waren die Kellnerinnen im Reunion Tower viel hübscher als Terrys wenig attraktives Sortiment. Und Shiner Bock war ein Bier, das mit jeder Flasche besser schmeckte. Was insofern günstig war, als er seit Mittwoch eine Menge Flaschen getrunken hatte. Ein beständiger leichter Rauschzustand hatte ihn in die Lage versetzt, seinem Vorhaben mit fröhlichem Optimismus entgegenzusehen. Mit solchem Optimismus, dass er keinesfalls hören wollte, die ganze närrische Sache sei abgeblasen worden, als er Makepeace Steiner in dem sich langsam drehenden Gang zwischen den Tischen auf sich zukommen sah.
»Hallo, Harry«, sagte sie und glitt rasch auf den Stuhl ihm gegenüber. »Wie geht's?«
»Hervorragend. Ich habe zweitausend Dollar von Ihrem Geld für drei feine Baumwollhemden, zwei Seidenschlipse, einen Designeranzug, einen Kaschmirmantel, ein Paar Krokodillederschuhe, eine schicke Reisetasche und etwas ausgegeben, das man als Managerköfferchen bezeichnet. Und natürlich für den Haarschnitt.«
»Oha! Sieht ganz nach Harvey Keitel aus.«
»Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie den Salon empfohlen.«
»Stimmt. Machen Sie sich nichts draus, sieht toll aus. Genau das, was Sie brauchen.«
»Und ich brauche es tatsächlich, was?«
»Ja.« Sie nickte. »Es ist soweit.« Sie unterbrach sich, um einen Drink zu bestellen, nahm dann eine seiner Zigaretten, zündete sie an und sagte: »Anscheinend rauche ich wieder. Stress, richtig?«
»Bin nicht ich derjenige, der unter Stress stehen sollte?« »Dazu werden Sie keine Gelegenheit haben. Nächste Woche um diese Zeit ist alles vorbei.« Sie beugte sich vor und sprach leiser. »Donna hat vor ein paar Stunden angerufen. Sie hatte keine Schwierigkeiten, Woodrow zu überreden, dass er uns hilft. Anscheinend betrachtet er das als ideales Ventil, um seine unentdeckten Fähigkeiten als Schauspieler zu demonstrieren. Dieses Wochenende wird er sich bei Bloomingdale's ausstaffieren. Wir haben ihn ebenfalls mit Geld versehen. Am Montag fliegen Sie beide nach Washington und melden sich im Hay-Adams-Hotel an. Sehr feines Hotel gleich gegenüber vom Weißen Haus. Dort sind für eine Woche Zimmer auf die Namen Norman Page und Bill Cornford von der Page-Muirson Investment Company gebucht. Am gleichen Tag wird Lazenby ein Fax bekommen, in dem Sie anfragen, ob Sie beide ihn baldmöglichst treffen können, um über Globescope Vorhersagetechniken für die fernöstlichen und lateinamerikanischen Märkte zu diskutieren, die Sie sich zu erschließen gedenken. Hier ist ein Ausdruck von dem, was er in der Page-Muirson-Datei finden wird, die mein Freund für uns eingerichtet hat«, sie schob ihm einen Stapel Papier über den
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