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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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unvermeidlichen Maronen.
    Als der Diener den Teller vor Aran gestellt hatte, beugte er sich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Kein Grund zu flüstern«, wies Aran ihn zurecht. Er hob den Kopf. »Habt ihr das Tier gefangen?«
    »Nein, niemand hat etwas gesehen, nicht einmal die Wachen«, entgegnete der Dienstbote und warf den anderen am Tisch einen kurzen Blick zu.
    »Kein Wunder, sie erwarten die Gefahr von außen. Wie viele Gänse wurden gerissen?«
    »Fünf, zwei waren so übel zugerichtet, dass der Koch sie schlachten und den Hunden vorwerfen musste.«
    Shaara strich sich über das Kinn. »Ist ein wildes Tier eingedrungen?«
    Der Diener nickte. »Ein Fuchs oder ein wilder Hund, vermutet man.«
    Die Angelegenheit wurde nicht weiter besprochen. Juliane bemerkte, dass Michaela unruhig auf ihrem Platz herumrutschte. Nach dem Frühstück verschwand sie auffällig schnell.
     
    *
     
    Juliane und Aran standen mit Paor und einigen jüngeren Soldaten zusammen.
    »Seid ihr vorbereitet?«, erkundigte sich Aran.
    Paor nickte. »Bei den Tieren wachen Soldaten, einige haben erneut die Keller und Abstellräume durchsucht.«
    Juliane, Aran und Shaara zogen sich in die Wachstube der Soldaten zurück. Die Wände rundherum bestanden aus Felsgestein und nur der Boden war mit Holzplanken ausgelegt. Bis auf einen Tisch und zwei Holzbänke erwies sich der Raum unmöbliert.
    »Ist das alles wirklich nötig?«, fragte Aran Juliane.
    Jetzt, wo sie unter sich waren, verhehlte er nicht länger, dass er Julianes Befürchtungen nicht teilte. Ihr zuliebe hatte er die Wachen mobilisiert und richtete sich auf eine lange, unbequeme Nacht im Trakt der Soldaten ein.
    Sie machte es sich auf der Holzbank bequem. »Weiß nicht, macht es euch nicht stutzig? Kloobs Macht nähert sich seinem Höhepunkt und etwas richtet hier ein Massaker unter den Tieren an. Ku’guar sperrt sich seit zwei Tagen auf seinem Zimmer ein und ist nur für Michaela ansprechbar.« Juliane schnaubte frustriert. »Mir sind das zu viele kleine Nichtigkeiten. Ich will sicherstellen, dass Kloob nicht dahintersteckt.«
    »Ku’guar? Könnte nicht er etwas mit dem Angriff zu tun haben?«, schlug Aran vor und goss ihnen allen Wein in bereitstehende Becher.
    »Aber warum? Hunger wird ihn nicht dazu getrieben haben«, sagte Juliane. »Oder?« Zweifelnd blickte sie die Männer an. Sie wagte nicht, ihre Befürchtung, dass Ku’guar von Kloob verzaubert wurde oder anderweitig in den Fängen einer bösen Macht steckte, auszusprechen.
    Shaara zuckte mit den Schultern und holte einen Beutel hervor. »Wollen wir uns die Zeit mit einem morgonischen Spiel vertreiben?« Er schien keine Stellung beziehen zu wollen. Ob aus Unkenntnis oder weil er, wie Aran der Meinung war, dass Kloob mit dieser Sache nichts zu tun hatte, vermochte sie nicht zu beurteilen.
    Nachdem Juliane und Aran zugestimmt hatten, kippte er fingerlange Stäbchen auf den Tisch und erklärte die Regeln.
    Aran stupste eines an. »Meine Mutter brachte uns Kindern ein ähnliches Spiel bei«, erzählte er ungewohnt offen.
    Shaara sah interessiert auf. »Deine Mutter? War sie der morvannische Elternteil?«
    Aran nickte.
    »Ich möchte zu gern einmal dieses Morvannental und seine Bewohner kennenlernen.« Shaara wirkte neugierig. »Es gibt Geschichten über eine Gruppe Morgonen, die zu Zeiten der Altvorderen die Inseln verließen.«
    Jetzt war auch Julianes Interesse geweckt. Sie sah von Shaara zu Aran und wieder zurück. Gewisse Ähnlichkeiten gab es unbestreitbar im Aussehen der Männer. Der Ton ihrer Hautfarbe. Die Beschaffenheit ihres Haares. Die Statur. Leicht konnte man beide für Angehörige eines Volkes halten. »Man könnte euch beide für Morvannen halten.«
    Shaara stimmte zu. »Vielleicht sind die Morvannen die verlorenen Auswanderer.«
    Vom Hof drangen Schreie herein. Ein wildes Knurren übertönte die Rufe.
    Die drei sprangen alarmiert auf. Juliane warf Aran einen herausfordernden Blick zu und lief hinter ihm hinaus.
    Hinter dem Brunnen lag eine menschliche Gestalt, begraben unter einem riesigen Puma. Soldaten verteilten sich am Rand der Szene, die Armbrüste im Anschlag.
    Aran hielt sie mit einer Handbewegung zurück. Shaara überholte Juliane, ein Blasrohr im Anschlag. Noch im Laufen schoss Shaara. Der Stachel bohrte sich in den Hals des Silberlöwen. Der hob den Kopf und in seinen Augen zeigte sich der allzu menschliche Ausdruck von Überraschung, ehe er zusammenbrach.
    Juliane war sofort bei ihm und zog Ku’guar

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