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Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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sondern Ha-Ha-Now-Your’re-In-Hell-Beaters. So nennt sich auch der Laden.
    »Hi, Alex!« Die Verkäuferin begrüßt mich mit einem Luftküsschen. »Ich freue mich, dich endlich kennenzulernen. Wir wussten nur nicht, ob du lieber die körperbetont geschnittenen oder die weiten Modelle magst.«
    »Sowohl als auch.« Alice lacht, und ich stimme mit ein.
    »Das haben wir uns schon gedacht«, meint die Verkäuferin und reicht mir eine Einkaufstüte mit je zehn Exemplaren.
    Dann machen wir uns auf zu Schwarz und schick .
    »Echt raffiniert, dein Ganz-in-Schwarz-Look«, stellt Alice fest. »Ich bin es noch von meiner Zeit als Schutzengel gewohnt, Weiß zu tragen.«
    Im Schwarz und schick gibt es, wie der Name schon sagt, ausschließlich schwarze Klamotten.
    »Hallo Alice, herzlich willkommen bei Schwarz und schick , wo die neue Modefarbe stets Schwarz ist.«
    Ich schlüpfe in eines meiner neuen Unterhemden und probiere dazu eine schwarze Oversize-Hose an. Alice greift sich eine Jacke mit Goldknöpfen (1980er Vintage) von Jean Paul Gaultier.
    »Die ist ja der Hammer!«, kreische ich.
    »Umwerfend«, meint auch die Verkäuferin.
    »Findest du wirklich?«, fragt mich Alice.
    »Wenn du sie nicht nimmst, nehme ich sie«, warne ich sie.
    Die Jacke steht ihr wirklich hervorragend. Tja, wir sind im Himmel; hier steht einem alles hervorragend.
    Allmählich werde ich doch mit Alice warm. Vielleicht habe ich vorhin zu Unrecht so streng über sie geurteilt. Sie ist eben noch jung.
    Als Nächstes geht es zu Vier Karat oder mehr , wo wir uns vierkarätige Diamantohrstecker im Partnerlook aussuchen (warum weniger, wenn man schon die Wahl hat?).
    Dann begeben wir uns ins Skinny Mini Store (wo jede Kundin Kleidergröße zweiunddreißig hat), um die neue Herbst-Kollektion von Dolce&Gabbana zu sichten. Ich kaufe (besser gesagt nehme) lauter tief ausgeschnittene Kreationen, während Alice die etwas braveren Modelle bevorzugt. Sie liebt Puffärmel in Dreiviertel-Länge. Nicht so mein Fall, zumal meine Oberarme jetzt ja nicht mehr schwabbelig sind.
    »Ich werde mich nie daran gewöhnen, wie ihr jungen Frauen euch heutzutage kleidet«, bemerkt sie. Das klingt plötzlich ungewohnt konservativ für eine Dreißigjährige, die eigentlich erst sechzehn ist.
    Ich probiere eben ein silbernes Bustier und Hotpants an, als ich überrascht feststelle, dass ich in den vergangenen zwei Stunden keinen Gedanken an den Aufsatz oder an den vierten Himmel verschwendet habe. Diese Shoppingtour wirkt echt Wunder. Meine Mom würde sich bestimmt auch königlich amüsieren.
    »Sag mal, Alice, wie stelle ich das eigentlich an, wenn ich meinen Eltern im Traum erscheinen will?«, erkundige ich mich, während sie mit einem Paar Mokassins von Cole Haan liebäugelt und ich in schwarze Louboutin-Stiefel mit Fünfzehn-Zentimeter-Stilettos steige. »Ich möchte sie nur wissen lassen, dass es mir gut geht.«
    »Tja, wie heißt es so schön, Übung macht den Meister«, erwidert sie und bewundert ihre Schuhe im Spiegel. »Es muss von innen kommen. Du konzentrierst dich einfach und versuchst, Seele und Geist in Einklang zu bringen, und plötzlich hast du es geschafft.«
    »Und wie übt man das?«
    »Üben im eigentlichen Sinn kann man es nicht. Wie soll ich dir das erklären? Es ist ungefähr so wie beim Fahrradfahren – eines Tages setzt du dich drauf und es klappt.«
    »So, so, wie Fahrradfahren«, wiederhole ich.
    »Genau. Und wenn du es erst mal aus dem Effeff beherrschst, kannst du dich sogar auf die Erde runterbeamen und unter die Lebenden mischen.«
    »Man kann also tatsächlich unsichtbar da unten herumwandern, meinst du? So, wie man es aus Filmen kennt?«
    »Ganz recht. Das ist vielleicht ein Spaß! Als ich erst mal den Dreh raushatte, habe ich mich wochenlang da unten rumgetrieben. Nur einmal habe ich meine Eltern beim Sex erwischt. Puh, schauderhaft. Ich bin sofort ab durch die Mitte. Also, eins kann ich dir garantieren: All die Nachmittage, an denen du zu Hause auf der Couch in der Nase gebohrt und dir den Finger an der Rückseite eines Sofakissens abgewischt hast, weil du dachtest, du wärst allein …«
    »Hab ich nie getan.«
    »Ja, klar.« Sie verzieht keine Miene. »Also, lass dir eins gesagt sein: Es ist gut möglich, dass dir jemand zugesehen hat.«
    Ich schneide eine Grimasse. »Grauenhafte Vorstellung.«
    »Halt dich also lieber an die großen Anlässe, wenn du auf die Erde zurückkehrst: Hochzeiten, Bar Mizwahs, Amtseinführungen von Präsidenten und so

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