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Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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auf Erden. Er war gut dreißig Zentimeter kleiner und fünfundzwanzig Kilo leichter als Pen, aber das hinderte die beiden nicht daran, sich heftig ineinander zu verlieben. So, wie sie ihm den Arm um die Schulter legte und er die Hand auf ihrem ausladenden Hinterteil parkte, bestand kein Zweifel daran, dass ihnen die körperlichen Unterschiede völlig gleichgültig waren.
    Sie waren verknallt, und es sah ganz nach der großen Liebe aus. Und ich war stets das fette, picklige fünfte Rad am Wagen. Andrew wusste wohl, dass er sich damit abfinden musste, wenn er mit Pen zusammen sein wollte. Er hat sich nie darüber beschwert, im Gegenteil. Vielleicht habe ich ihm leid getan. Oder aber Pen hat ihm klargemacht, dass es uns nur im Doppelpack gab, ob es ihm passte oder nicht. Ich weiß es nicht.
    Jedes Wochenende hing ich wie eine Klette an ihnen. Andrew war zwei Jahre älter und besaß ein Auto. Ich verbrachte Stunden auf der Rückbank seines VW-Golf und sah zu, wie die beiden Händchen hielten, während er fuhr.
    Irgendein Junge oder Mädchen im Einzugsgebiet der Main Line (der Zuglinie, die durch die noblen Vororte von Philadelphia führt) hatte stets sturmfreie Bude und veranstaltete eine Saufparty.
    Ich persönlich hasste diese Partys, auf denen es zum guten Ton gehörte, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken und das luxuriöse Heim der jeweiligen Gastgeberfamilie zu verwüsten. Es gab immer irgendeinen Witzbold, der wegen meiner neuen und, wie es schien, permanenten Körperfülle in Anlehnung an Bill Cosbys Fat Albert krächzte: »Hey, hey, hey, da kommt Fat Alex.«
    Dummerweise war abgesehen von diesen Partys an den Wochenenden tote Hose. Ich wäre ehrlich gesagt lieber zu Hause geblieben, aber ich hegte stets die Hoffnung, ich könnte vielleicht gerade an diesem Abend begrapscht oder zumindest geküsst werden. Vergebens. Es lief stets nach demselben Muster ab: Pen und Andrew suchten sich ein freies Zimmer, um miteinander zu schlafen, während ich von einer Mayonnaise-Wolke umwabert ziellos durchs Haus streifte. Meist wanderte ich von einem Pärchen zum nächsten, um festzustellen, mit wem Olivia Wilson, Dana Stanbury und Kerry Collins (die meist auch zugegen waren und natürlich alle eine perfekte pospubertäre Figur entwickelt hatten) gerade zusammen waren oder zusammenzukommen versuchten. Die Rosso-Zwillinge saßen in ihren Fußballtrikots mit einer Wasserpfeife in einer Ecke und kifften. Zach Mason, Joshua Roberts und Joshuas kleiner Bruder Mike vergnügten sich mit Trinkspielen, bis einer von ihnen kotzen musste oder ins Koma fiel. Und irgendwo dazwischen saß ich, das fette Pickelgesicht mit der Afromähne, untätig auf einem Sofa herum (und zwar in meiner äußerst unbequemen figurformenden Unterwäsche) und hoffte darauf, dass irgendein Junge (natürlich keiner von der Friends School) sich meiner erbarmen und mich in eines der freien Zimmer bringen würde. Ich war eigentlich noch nicht bereit für Sex, aber ich hätte mich trotzdem flachlegen lassen.
    Meine Eltern schrieben mir nie vor, wann ich zu Hause sein sollte. Das war auch nicht nötig. Ich war stets zu einer vernünftigen Zeit wieder daheim. Mich hielt ohnehin nichts und niemand zurück. Meine Freundinnen mussten alle um Mitternacht zu Hause sein, und ich wollte nicht ohne sie auf einer dieser Partys herumhängen.
    »Wir vertrauen dir«, sagte Mum oft, wenn sie sich ihrerseits für den Samstagabend ausgehfertig machte und etwas Chanel No. 5 hinters Ohr tupfte.
    »Lass dich bloß von keinem Jungen anfassen«, ermahnte mich Dad und legte die Manschettenknöpfe an.
    Eines Tages eröffneten mir meine Eltern, dass sie das Wochenende in New York zu verbringen gedachten, was damals nicht selten vorkam. Normalerweise passte in einem solchen Fall unser Hausmädchen auf mich auf, doch diesmal würde Matilda nicht kommen.
    »Du bist jetzt fünfzehn und kannst allein auf dich aufpassen«, versicherte mir mein Dad.
    »Wir sind nur einen Anruf entfernt«, sagte Mom.
    »Kann ich nicht mitkommen nach New York?«, fragte ich sie.
    »Was willst du denn machen, solange wir auf der Gala sind? Du müsstest den ganzen Abend allein im Hotelzimmer verbringen. Geh lieber mit deinen Freundinnen aus, amüsier dich!«
    »Hier hast du es doch viel schöner«, tröstete mich Dad.
    »Wenn du möchtest, darf Penelope hier übernachten«, schlug Mom vor.
    Jeder andere hätte sich über die Aussicht auf ein elternfreies Wochenende vor Freude überschlagen, aber ich hatte seit

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