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Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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mitbringst?«
    »Adam?« Ich überlege fieberhaft. »Der ist verabredet.«
    »Verabredet? Mit wem?«
    »Ja, mit wem?«, echot Grandpop.
    »Mit seinem Ur-Ur-Großvater. Sie gehen fischen.«
    »Also gut, dann rufe ich Onkel Morris an.«
    »Danke, Gram. Und können wir Pflaumensaft trinken?«
    »Aber sicher doch. Zufällig stand heute früh eine Flasche bei uns im Kühlschrank.«
    »Und können wir uns Mildred Pierce angucken?«
    »Wirst du dich dann besser fühlen?«
    »Ja.«
    »Gut, für unsere Alex tun wir doch alles.«
    »Danke, Gram. Mir geht das alles ziemlich an die Nieren«, schniefe ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.
    »Du schaffst das mit links, Schätzchen. Und denk daran, wir sind immer für dich da, ganz egal, auf welcher Ebene du landest.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen. Was unternimmst du heute Schönes? Du hast dir ja noch gar nichts angesehen. Fahr doch mal in die Stadt!«
    »Das habe ich vor, ja. Ich bin zum Lunch verabredet, mit Alice Oppenheim, einer von Moms Freundinnen.«
    »Alice Oppenheim?«
    »Was ist mit Alice Oppenheim?«, will mein Großvater wissen.
    »Alex trifft sich mit ihr zum Lunch«, erklärt meine Großmutter.
    »Woher kennt sie die denn?«
    »Woher kennst du Alice?«
    »Ich habe sie angerufen.«
    »Du hast sie angerufen?«, wiederholt Grandmom, als wäre das total abwegig. »Und woher hast du ihre Nummer?«
    »Von der Vermittlung. Vier-eins-eins.«
    »Ach ja?«, fragt sie völlig verdattert. »Die Vermittlung verrät Telefonnummern?«
    »Na, was glaubst du denn, wie die Leute sonst an Telefonnummern kommen, Evelyn?«, fragt mein Großvater.
    O-oh, das gibt gleich wieder einmal einen handfesten Krach im Hause Firestein.
    »Das höre ich jetzt zum ersten Mal.«
    »Was soll das heißen? Wie stellst du es an, wenn du eine Telefonnummer brauchst?«
    »Dann schlage ich in meinem Adressbuch nach, in dem ich alle Telefonnummern notiere, die mir die Leute geben.«
    »Und was ist, wenn du mal eine Nummer brauchst, die dir noch niemand gegeben hat?«
    »Ist mir noch nie passiert.«
    Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie überfordert meine Großmutter mit dem Internet wäre, von Universal-Fernbedienungen mal ganz zu schweigen.
    »Äh, ich muss aufhören, sonst komme ich zu spät, aber ich melde mich nachher noch einmal«, unterbreche ich die beiden Streithähne.
    »Moment! Wie lautet noch mal die Nummer der Vermittlung?«, fragt Grandmom.
    »Vier-eins-eins!«, schreien Grandpop und ich wie aus einem Munde.
    »Und dort bekomme ich jede x-beliebige Nummer?«
    Ich muss auflegen. Ich könnte sie glatt erschießen, wenn sie nicht schon tot wäre.
    »Ich muss los, Gram. Ich bestelle Alice Grüße von euch«, sage ich, aber sie hört mich nicht.
    »Heiliger Strohsack, Evelyn«, höre ich Grandpop zetern. »Du wählst vier-eins-eins, und die Vermittlung fragt dich nach dem Namen der Person, deren Nummer du haben willst …«
    Ich lege auf.
     
    »… wenn ich also einen guten Aufsatz schreibe, darf ich im siebten Himmel bleiben, und wenn nicht, muss ich in den vierten, und da gibt es keinen Adam und keinen begehbaren Schrank und ich muss einen Tisch reservieren, wenn ich essen gehe …«, klage ich Alice kurz darauf mein Leid, als ich vor meinem Teller Steak frites sitze. Ich trockne meine Tränen und schiebe mir ein Pommes in den Mund.
    Alice starrt mich mit weit aufgerissenem Mund an, als hätte sie noch nie eine derart unglaubliche Geschichte gehört. Dann erwacht sie aus ihrer Trance und holt tief Luft.
    »Weißt du überhaupt, was das bedeutet? Du bist … du bist eine Art ROCKSTAR! Im vierten Himmel tummeln sich jede Menge berühmte Leute!«
    »Wer denn?«, frage ich verblüfft.
    »OMG«, stößt sie hervor. Im Ernst. Das soll wohl »Oh! Mein! Gott!« bedeuten. »Jimi Hendrix und Elvis und Janis Joplin und Jim Morrison und Billie Holiday und Judy Garland. Da unten steppt jeden Abend der Bär!«
    »Sind die nicht alle an einer Überdosis gestorben?«
    »Ach ja? Na, jedenfalls haben sie großartige Musik gemacht. Der vierte Himmel ist eine Wucht!«
    »Ich will trotzdem nicht hin! Ich will im siebten Himmel bleiben!« Ich breche erneut in Tränen aus.
    Es war ein Fehler, mich mit dieser Alice zu treffen. Ein derart unreifes Wesen gibt es im ganzen Himmel garantiert kein zweites Mal.
    Und dann ihre Anweisung, ich solle mich einfach ins Auto setzen und »zum französischen Restaurant« fahren lassen! Ich habe mindestens acht abgeklappert, bis ich endlich im richtigen gelandet war. Zum

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