Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
Gangster. Er war das Oberhaupt der meisten Verbrechercliquen in der Stadt, und er hatte den Ruf eines Killers. Alle fürchteten sich vor ihm. Er war deshalb überaus verwundert, als ihn am nächsten Vormittag ein Rechtsanwalt aufsuchte und erklärte: „Mr. Carnera, ich vertrete den verstorbenen Samuel Stone. Soviel ich weiß, hat er häufig Wetten bei Ihnen abgeschlossen." „Ja und?"
    „Nun, ich dachte, Sie und ich könnten vielleicht ein wenig ins
Geschäft kommen."
„Was denn für ein Geschäft?"
    „Sehen Sie, Mr. Carnera", sagte der Anwalt vorsichtig, „Sie wissen so gut wie ich, daß Mr. Stone einen bestimmten Schatz bei Ihnen deponiert hat. Er gehört seiner Familie, und diese möchte ihn nun haben."
    Tony Carnera entgegnete ihm kühl: „Ich weiß nicht, wovon Sie reden."
    „Oh, ich bin ganz sicher, Sie wissen es sehr gut. Es ist ein äußerst wertvoller Schatz." Er überreichte dem Gangster seine Visitenkarte. „Überlegen Sie es sich, und rufen Sie mich dann an. Ich will zusehen, daß Sie einen anständigen Anteil davon bekommen."
    Und damit ging er.
    Carnera blickte nachdenklich auf die Visitenkarte des Anwalts und fragte sich, was denn da wohl vorging.

    Eine Stunde später tauchte der Neffe auf.
    „Guten Morgen, Mr. Carnera." Er sah sich um. „Was Sie für
ein schönes Büro haben!"
„Ist schon recht. Was Wünschen Sie?"
„Nach meinen Informationen hat mein Onkel ziemlich häufig
bei Ihnen gewettet."
„Na und? Er ist gestorben."
„Eben. Aber sein Geld ist noch da. Sie müssen wissen, er hat
eine ziemliche Menge davon hinterlassen. Und er hat es uns
zugedacht."
„Und was wollen Sie da bei mir?"
    „Nun, er hat einen Hinweis hinterlassen, der auf Sie verweist. Wir glauben, daß Sie einen wertvollen Schatz von ihm in Verwahrung haben, und den wollen wir."
    Carnera aber schüttelte den Kopf. „Davon weiß ich nichts. Ich habe nichts mit irgendeinem Schatz zu tun."
    „Ich glaube, doch. Wenn Sie klug sind, übergeben Sie ihn uns. Ich will auch dafür sorgen, daß Sie eine Belohnung bekommen." Er schrieb seine Telefonnummer auf einen Zettel und reichte diesen dem Gangster hin. „Ich hoffe, von Ihnen zu hören."

    Keine halbe Stunde später erschien auch David bei Tony Carnera.
    „Sie kommen wohl auch wegen dieses Schatzes?" fragte Carnera.
    „In der Tat, ja", sagte David. „So verhält es sich. Ich habe mich überall umgehört und umgesehen, und der einzige Buchmacher, zu dem Samuel Stone ging, waren Sie. Er hat einen Hinweis darauf hinterlassen, daß Sie etwas mit diesem Schatz zu tun haben."
    Der Gangster Carnera hatte inzwischen längst begriffen, daß da offenbar irgendwo sehr viel Geld lag, und er wollte seinen Anteil daran haben. Deshalb sagte er diesmal vorsichtig: „Na ja, könnte schon sein, daß ich etwas von diesem Schatz weiß. Was schaut denn für mich dabei heraus, wenn ich ihn ausliefere?"
    „Von mir bekommen Sie zehn Prozent", sagte David. Tony Carnera verkniff es sich, laut herauszuprusten.
    Zehn Prozent, was dachte der Mann sich? Er wollte ohnehin in Wirklichkeit alles haben.
    „Na gut", sagte er, „geben Sie mir etwas Bedenkzeit. Ich melde mich bei Ihnen." David ließ ebenfalls seine Visitenkarte da.
    Als er fort war, überlegte sich Tony Carnera: Der alte verrückte Geizkragen Stone hat also einen Haufen Geld hinterlassen. Na, da will ich mal dafür sorgen, daß ich es für mich allein in die Finger bekomme. Zum Teufel mit diesen anderen!
    Einer seiner Leibwächter kam herein und sagte: „Da ist eine Frau Stone draußen, die zu dir will."
    Carnera blieb erst noch eine Weile nachdenklich sitzen. Aha ,
dachte er, also auch seine Witwe kommt her. Na, die wird ja
wohl wissen, wo der Schatz ist.
„Laß sie herein", sagte er.
    Die Witwe kam hereingestelzt. Sie war jung und hübsch und hatte eine gute Figur. Sie war früher Nachtclubtänzerin gewesen, als Stripperin. Dort hatte Samuel Stone sie auch kennengelernt. Er hatte sich in ihren schönen Körper verliebt und sie sich in sein Geld. So wurde es eine perfekte Ehe. „Ich bin Mrs. Samuel Stone", stellte sie sich vor.
    Er musterte sie anerkennend. „Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mrs. Stone."
    „Meines Wissens standen Sie in Geschäftsbeziehungen zu
meinem Mann."
„Das kann man wohl sagen."
    „Ich habe Anlaß, zu glauben, daß Sie wahrscheinlich wissen, wo sich ein Teil seines Vermögens befindet... das ja jetzt mir gehört."
    Und da hatte Tony Carnera eine blendende Idee. „Das trifft tatsächlich zu", sagte

Weitere Kostenlose Bücher