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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Mörder zu suchen."
    Der Anwalt aber sagte: „Setzt euch mal alle hin. Wir müssen besprechen, wie es weitergehen soll." Er hielt den Umschlag mit der Formel. hoch. „Dies hier ist wahrhaft erderschütternd. Revolutionär eben. Und Mr. Stone hatte recht, es ist Milliarden wert. Alle Welt wird es uns abzujagen .versuchen. Die Ölgesellschaften speziell werden verrückt spielen. Und mit ihnen die arabischen Länder. Denn damit nehmen wir ihnen über Nacht ihre Existenz und das ganze Geschäft. Das erste, was wir deshalb tun müssen: Wir müssen die Formel patentieren lassen. Ich gehe gleich mal zum Patentamt und -" „0 nein, das tun Sie nicht", sagte der Neffe. „Wir gehen alle mit. Wir werden einander gegenseitig nicht mehr aus den Augen lassen."
    David sah auf die Uhr. „Das Patentamt ist nicht mehr auf, aber wir können gleich morgen früh hingehen und die Formel anmelden."
    „Nie hätte ich gedacht, daß ich noch einmal so reich werde", sagte die Witwe hingerissen. „Ich könnte ihn glatt küssen, den alten Samuel Stone!" „Er ist doch tot", erinnerte sie der Anwalt.
    Das Telefon klingelte. Es war für David. Inspektor Bandy war am Apparat.
    „Waren Sie das, der einen Mord in der Elm Street 214
gemeldet hat?"
„Ja, das stimmt."
„Und Sie sagten, Sie hätten die Leiche im Wohnzimmer dort
entdeckt?"
„Ja."
    „Was für ein schlechter Scherz soll das sein?" „Wieso?" fragte David. „Ich verstehe nicht."
    „Wir sind direkt in diesem Haus hier. Weit und breit ist keine Leiche."
    Als David auflegte; sah er die anderen reihum an und sagte:
„Da geht etwas Merkwürdiges vor."
„Wovon reden Sie?"
    „Das war die Polizei. Die Leiche ist verschwunden." „Was soll das heißen?" fragte die Witwe.
    „Das will ich euch sagen", erklärte David langsam. „Während wir dort waren, befand sich noch jemand anderer in dem Haus, und zwar vermutlich der Mörder des Professors. Und er hat gesehen, wie wir mit der Formel fortgingen." „Du meinst, er folgte uns?" fragte der Neffe. „Das vermute ich stark", sagte David.
    Die Witwe starrte ihn an. „Willst du damit sagen, wir sind vielleicht in Lebensgefahr?"
    David nickte. „Genau das will ich damit sagen."

    Wie sich herausstellte, hatte David recht. Mitten in der Nacht hörten sie einen Einbrecher, der sich Zutritt ins Haus zu verschaffen suchte. Alle machten das Licht an, und da floh der Einbrecher. Aber sie hatten das sichere Gefühl, daß er wiederkommen werde. Sie versammelten sich im Wohnraum, um zu besprechen, was zu tun sei.
    „Sie können nicht sicher sein, daß wir die Formel haben", sagte David. „Ich würde es deshalb für einen Fehler halten, wenn wir sofort zum Patentamt gingen. Wenn sie uns auf dem Weg dorthin sehen, bringen sie uns vermutlich um. Wir sollten uns lieber zuerst einmal ganz normal verhalten und solange, bis uns niemand mehr verdächtigt und mißtrauisch ist, die Formel einfach nur verwahren."
    „Richtig", sagte die Witwe. „Da gehe ich morgen einfach nur zu einem Friseur und zum Einkaufen."
    „Und ich in meinen Klub und trinke dort etwas", meinte der Neffe.
    „Ich gehe einfach ins Büro wie normal", sagte der Anwalt. „Sie haben völlig recht; David. Wir dürfen nichts tun, was uns auffällig und verdächtig macht."

    Am nächsten Morgen ging die Witwe zum Friseur und anschließend zum Einkaufen in ein großes Kaufhaus. Sie trat in einen Aufzug, in dem sonst niemand war, aber kurz bevor die Tür zuging, schlüpfte noch schnell ein großer Mann zu ihr mit hinein. Er war schon dabei, ein Messer aus der Tasche zu ziehen und es aufzuklappen, als noch mehrere Leute in den Aufzug drängten und die Witwe damit fürs erste in Sicherheit war.
    Der Neffe war auf dem Weg zu seinem Klub und kam an einem Haus vorbei, von dem plötzlich jemand einen großen Stein auf ihn herabwarf. Weil er sich im selben Augenblick gebückt hatte, um ein vor ihm am Boden liegendes Geldstück aufzuheben, traf ihn der Stein nicht.
    Der Anwalt überquerte eben die Straße, als ein Auto mit großer Geschwindigkeit auf ihn zukam. Er entging dem Überfahrenwerden nur knapp, weil er gerade noch rechtzeitig zurücksprang.
    David geriet in keine solche Gefahr, weil er das Haus gar nicht erst verließ. Aber auch er wurde das Gefühl nicht los, daß sie alle miteinander in großer Gefahr schwebten. Die Leute, die die Formel an sich bringen wollten, hatten bereits einen Mord begangen, und für David war klar, daß sie darum .vor nichts zurückschreckten. Die reichen und

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