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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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wir beschließen, die Formel lieber zu vernichten. Wir machen Feuer im Kamin und verbrennen diesen zweiten Umschlag darin. Dann denken sie, das Problem ist gelöst, und kümmern sich nicht mehr weiter um uns. Nach ein paar Tagen gehen wir zum Patentamt und melden die Formel an. Sobald das aber geschehen ist, ist es für sie zu spät, noch etwas zu unternehmen. Es hat dann keinen Sinn mehr, uns weiter zu verfolgen"
    Die Witwe war so begeistert, daß sie David sogar umarmte und erklärte: „David, du bist ein Genie!"
    „Und wann wollen wir es machen?" erkundigte sich der Neffe. „Gleich morgen früh als erstes", sagte David. „Aber jetzt sollten wir wieder hineingehen, damit sie hören können, was wir reden." „Richtig."
    Und sie gingen wieder ins Haus hinein und begannen zu reden, aber alles war nur dafür gedacht, daß es die versteckten Abhörmikrophone auffingen.
    David begann. „Wißt ihr", sagte er laut und deutlich, damit es auch wirklich mitgehört werden konnte, „ich habe über diese Sache mit der Formel nachgedacht. Sie ist viel zu gefährlich, als daß wir sie behalten sollten."
    „Daran habe ich auch schon gedacht", sagte nun der Anwalt. „Aber was können wir in der Sache tun?"
    Der Neffe meldete sich. „Am besten verbrennen wir Sie." Die Witwe bekräftigte dies. „Das ist eine gute Idee, finde ich." „Gut, wir sind uns einig", stellte David laut fest. „Dann verbrennen wir die Formel gleich morgen früh." „Richtig!" riefen sie alle im Chor.
    „Jetzt ist mir bedeutend wohler", sagte David. „Danach brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen."
    Und sie blinzelten sich gegenseitig zu, weil sie die heimlichen Mithörer irregeführt hatten.
    David gähnte sogar noch laut. „Na, dann will ich mal zu Bett gehen."
    „Ich auch", sagte die Witwe. „Jetzt, wo klar ist, daß wir diese dumme Formel verbrennen, kann ich hoffentlich wieder ruhig schlafen."
    Sie wünschten alle einander gute Nacht und begaben sich auf ihre Zimmer.
    Alle außer David. Er huschte leise zu dem Schreibtisch und entnahm ihm einen Umschlag, der genauso aussah wie der mit der echten Formel darin. Er legte einige leere Blätter hinein und verschloß ihn. Morgen früh würden sie dann diesen falschen Umschlag verbrennen, den richtigen aber behalten. Als er mit diesen Vorbereitungen fertig war, ging auch er schlafen. Er träumte in dieser Nacht wild von einer ganzen Armee, die ihn mit Maschinengewehren angriff.

    Am nächsten Morgen kamen sie alle nach unten zum Frühstück. David nickte zu der Stehlampe hin, um sie alle daran zu erinnern, daß der Raum verwanzt war.
    „Ich fühle mich wirklich sehr erleichtert", sagte die Witwe,
„daß wir diese Formel verbrennen."
„Ich auch", sagte der Neffe.
    „Wir bringen es am besten gleich nach dem Frühstück hinter uns", erklärte David. „Ich wollte sowieso, wir hätten nie etwas von dieser Formel gehört." Aber natürlich meinte er das nicht wirklich. Vielmehr war er fasziniert von der Idee, eine. solche Riesenmenge Geld zu bekommen, die er an die Armen und Obdachlosen verteilen konnte.
    Gemeinsam gingen sie nun nach ihrem Frühstück zu dem Safe, und David holte den echten Umschlag heraus. „Wir verbrennen ihn am besten im Kaminfeuer in der Bibliothek", sagte er laut. „Kommt!"
    Sie zogen alle miteinander in die Bibliothek. David legte den Umschlag direkt neben den falschen, den er vorbereitet hatte. „Machen wir ein Feuer", verkündete er.
    „Ich mache das", meldete sich der Neffe. Er holte Streichhölzer und entzündete das Holz im offenen Kamin.
    „So, das Feuer brennt jetzt schön", stellte David laut und deutlich fest, damit es die ungebetenen Mithörer auch wirklich gut verstanden.
    In diesem Moment kam der Butler herein. „Entschuldigung, Sir", sagte er zu David, „aber da ist jemand, der Sie sprechen möchte."
    „Wer?" fragte David. „Soviel ich verstanden habe, heißt er Bandy." Alle sahen sich erschrocken an und folgten David nach draußen. Der Butler sah hinter ihnen her und fragte sich, was der Polizeiinspektor wollen mochte. Er war schon dabei, wieder wegzugehen, als er die beiden direkt nebeneinander liegenden Umschläge auf dem Kaminsims entdeckte. Sie sahen völlig gleich aus. Nanu? dachte er und nahm sie, um sie genauer anzusehen. Sie schienen völlig gleich zu sein. Er legte sie achselzuckend wieder hin, doch vertauscht. Jetzt war die echte Formel links und der Umschlag mit den leeren Blättern rechts.
    Nebenan sprachen die Erben mit Inspektor

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