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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Ebenbild ihres verstorbenen Ehemanns. Derselbe Schnurrbart, derselbe Kinnbart, dieselben Koteletten.
    „Du siehst genau wie Samuel Stone aus", stammelte sie schließlich.
    „Und wir beide gehen jetzt das Fabergé-Ei holen", erklärte ihr David.
    „Ja, glaubst du denn, du kannst Popow täuschen?" fragte die Witwe.
    Eine halbe Stunde darauf betrat David erneut den Buchladen des Iwan Popow. Der stand auf und bekam vor Überraschung den Mund nicht mehr zu. „Samuel!" rief er schließlich. Und er umarmte ihn heftig.
    David verstellte seine Stimme tiefer, so daß sie einigermaßen wie Samuel Stone klang. „Schön, dich wiederzusehen, mein lieber Iwan! Hast du das Ei noch?"
    „Selbstverständlich, Samuel. Ich habe es die ganze Zeit für dich aufbewahrt, lieber Freund."
    David sah zu, wie Popow zu einem kleinen Panzerschrank in der Ecke ging, ihn öffnete und ein wunderschönes Fabergé-Ei herausholte, das über und über mit Edelsteinen besät war. „Hier ist es", sagte Popow. „Nimm es, es ist deines." David hielt das Ei bewundernd in der Hand. „Wirklich schön", sagte er. „Ich danke dir. Aber ich muß gleich wieder gehen, ich muß mein Flugzeug noch kriegen." „Komm bald wieder", sagte Popow. Die anderen warteten schon draußen.
    „Hast du es?" fragte die Witwe begierig. David hielt es hoch. „Wunderschön!" rief die Witwe und hielt es selbst in der Hand. „Ich nehme es in Verwahrung."
    David zögerte ein wenig, sagte aber dann: „Na gut, meinetwegen!"
    Der Anwalt sah auf die Uhr. „Das nächste Flugzeug geht in einer Stunde. Wenn wir es noch kriegen wollen, müssen wir uns beeilen."
    Als sie am Flughafen waren, sagte der Neffe: „Zeigt das Ei nur nicht her. Sie wollen hier solche Sachen nicht aus dem Land lassen."
    „Keine Sorge", sagte die Witwe, „das mache ich schon. lch habe es in meinem Koffer verstaut."
    Sie waren in solcher Eile zum Flughafen gefahren, daß David seine Samuel-Stone-Maske nicht mehr abschminken konnte. Als sie bei der Zollkontrolle waren, sah der Beamte den Paß der Witwe durch und stempelte ihn. Dann nahm er den Paß des Neffen und stempelte ihn ebenfalls. Dann sah er den Paß des Anwalts an und stempelte ihn. Dann sah er den Paß Davids an und dann David und wieder den Paß und erklärte: „Das ist nicht Ihr Paß."
    „Aber selbstverständlich ist er das", sagte David.
    „Aber das ist nicht Ihr Foto. Das ist ein gestohlener Paß." Da wurde David plötzlich klar, was los war. Er lachte los. „Nein, nein, das bin ich schon. Hier meine Freunde bestätigen das und bürgen für mich."
    Er wandte sich an die Witwe. „Sag ihm, wer ich bin." Und die Witwe sagte: „Diesen Mann habe ich noch nie gesehen."
    David war perplex. „Was redest du da, sag mal?" Und er wandte sich an den Neffen und den Anwalt. „Sagt dem Beamten, wer ich bin!"
    Der Neffe sagte: „Ich kenne diesen Mann nicht." Der Anwalt sagte: „Nie gesehen."
    „Sie sind verhaftet", sagte der Beamte zu David.
    „Das könnt ihr mir doch nicht antun!" rief David.
    Der Beamte trillerte auf seiner Pfeife; woraufhin sofort zwei Polizisten gerannt kamen. „Festhalten den Mann, bis der Chefinspektor kommt", sagte der Beamte und winkte die anderen drei weiter. „Sie können zu Ihrem Flugzeug gehen." „Danke sehr", flötete die Witwe. Sie und der Neffe und der Anwalt bestiegen ihr Flugzeug und waren sehr zufrieden. „Jetzt brauchen wir nicht mehr mit David zu teilen", sagte die Witwe, „und alles ist für uns drei." „Gut gemacht", lobte sie der Anwalt.
    David wurde inzwischen in einen Raum eingesperrt. „Der Chefinspektor kommt gleich", beschied ihn einer der Polizisten.
    Der Zollbeamte eilte inzwischen sehr zufrieden, einen Verbrecher geschnappt zu haben, in das Büro des Chefinspektors. Vielleicht werde ich dafür befördert , dachte er. Er zeigte dem Chefinspektor den Paß. „Sehen Sie her", sagte er, „dieser Mann versucht mit einem falschen Paß aus Rußland zu fliehen. Wahrscheinlich ist er ein gesuchter Schwerverbrecher!"
    „Aha", sagte der Chefinspektor und stand auf. „Gute Arbeit." „Der Mann sieht völlig anders aus als auf diesem Paßfoto", sagte der Beamte. „Wie der glauben konnte, mir würde das nicht auffallen...!"
    Sie begaben sich zu dem Raum, in den man David vorerst eingesperrt hatte. David saß auf einem Stuhl mit dem Rücken zu ihnen, als sie eintraten. Als er die Tür aufgehen hörte, drehte er sich um.
    Der Zollbeamte stutzte und traute seinen Augen nicht. Davids
gesamte Maske mit allen

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