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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Reaktion. Es war eine offensichtlich gute Idee – wenn sie sich verwirklichen ließ.
    Ein vierter Mitchell, der bis dahin passiv geblieben war, meldete sich zu Wort: »Es wäre nicht uninteressant, wenn eine solche telepathische Fähigkeit denjenigen Mitchell identifizieren könnte, der Ihrem Chef für die Auffindung des Kristalls tausend Dollar bezahlte, Miß Aiken.«
    Der zuletzt und ohne Frau eingetroffene Seth Mitchell lehnte sich lächelnd zurück und sagte: »Sie brauchen nicht weiter zu suchen. Ich bin der Betreffende.«
    Als die Aufregung und das Durcheinander der Fragen allmählich nachließen, fuhr er fort: »Um es kurz zu machen, ich träumte auch, wie Sie alle. Und wie der schlechteste Ashtar plötzlich die Adresse eines Seth Mitchell in seinem Kopf hatte, so war am Morgen nach dem Traum die Adresse des Detektivs Mitchell in meinem.«
    »Aber warum bemühten Sie sich nicht selbst um den Kristall? Warum zahlten Sie tausend Dollar?«
    Der Junggeselle Mitchell lächelte wieder. »Ich sage Ihnen das ungern, meine Herren, und es wird zu Ihrem Vorteil sein, Miß Price nichts davon zu sagen, aber nach den Gedanken, die ich im Anschluß an meinen Traum hatte, bin ich der beste von allen möglichen Seth Mitchells.«
    Viele Minuten vergingen, bevor seine Zuhörer sich wieder beruhigt hatten und er auf die Substanz all der Worte eingehen konnte, mit denen sie ihn überschüttet hatten. »Ich weiß nicht, warum ich der beste von allen Mitchells bin. Aber ich mietete jemanden, um an meiner Stelle hierher zu kommen, weil ich Gefahr witterte. Und heute kam ich selbst, weil ich glaubte, dies sei die entscheidende Krise. Ich kann Ihnen nicht sagen, was ich tun werde, sollte sie wirklich eintreten. Ich habe nicht einmal das Gefühl, daß meine Rolle entscheidend ist. Ich glaube einfach, daß etwas sich anbieten wird. Aber wir sollten unsere kostbare Zeit nicht weiter meiner Person widmen. Wir haben wichtigere Dinge zu tun, bis Edith Price von ihrer Arbeit kommt. Fangen wir damit an.«
    Sie waren friedliche Bürger; und so verständigten sie nun die Polizei, die im Motel nachfragte, wo der Mitchell mit dem goldfarbenen Cadillac genächtigt hatte. Im Besitz seines Autokennzeichens, rief einer der Beamten sein Büro in New York an und erfuhr, daß der Wagen dort war, der Mann selbst aber seit vielen Tagen vermißt wurde. Darauf wurde gegen einen untersetzten Mann, dessen einziger bekannter Name Ashtar war, ein Haftbefehl erwirkt.
     
    Weil der Polizeiposten Harkdale nur schwach besetzt war, konnte Ashtar nach Einbruch der Dunkelheit in die Stadt und auf den Parkplatz der öffentlichen Bibliothek fahren, ohne beobachtet zu werden. Er hatte sein Eintreffen exakt berechnet und war ungefähr eine Minute nach der offiziellen Schließungszeit zur Stelle.
    Trübe Dunkelheit. Ein letztes Zwielicht, das eben in Nacht versank. Ein paar Kunden manövrierten noch auf dem Parkplatz, als Edith das Gebäude verließ.
    Mit einigem Erstaunen sah sie, daß ein Einsatzwagen der städtischen Feuerwehr mit laufendem Motor beim Eingang stand. Aber sie hatte bereits Bedenken hinsichtlich der bevorstehenden Fahrt zum Hotel, das ihr auf einmal sehr weit entfernt zu sein schien. Und so war der Anblick des großen Feuerwehrwagens beruhigend.
    Um zu ihrem eigenen Wagen zu gelangen, mußte sie das große Fahrzeug umgehen. Als sie es tun wollte, fuhr das Ungetüm mit einem gigantischen Donner seines Motors an. Edith blieb stehen, zögerte eine halbe Sekunde und sprang zurück – eben noch rechtzeitig.
    Irgendwo jenseits des Einsatzwagens erhellte ein rötlicher Blitz den dunstigen Abend.

 
10.
     
    Obwohl Edith es nicht sehen konnte, hatte der Blitz seinen Ursprung in einem der manövrierenden Wagen. Wie ein Leuchtspurgeschoß schoß das Licht von dem Wagen zum Feuerwehrfahrzeug. Beim Aufschlag entstand ein Geräusch, wie es bis dahin noch nie gehört worden war: ein tiefes, durchdringendes Dröhnen, als die molekulare Struktur des Metalls aufgelöst wurde.
    Die Kugel durchschlug den dicken Stahlrahmen des Löschwagens und regenerierte sich beim Durchgang aus den aufgelösten Stahlmolekülen. Ihr Flug verlangsamte sich nicht, als sie das große Fahrzeug passierte. Tatsächlich gab es keine Panzerung des zwanzigsten Jahrhunderts, die sie hätte aufhalten oder auch nur verlangsamen können – weder die Panzerplatten eines Schlachtschiffes noch die meterdicken Stahlbetonwände eines Bunkers.
    Es war eine Gewehrkugel, und so unterlag sie den Gesetzen der

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