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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Kleidung hatte sich geändert. Selbst die braune Handtasche, die sie unter dem Arm trug, schien dieselbe zu sein. Abgesehen von der strahlenden Vitalität, der Wachsamkeit ihrer Haltung und der scharfen Intelligenz in ihrem Gesicht war dies auch das etwas ungelenke, zu Verlegenheit neigende Mädchen, das weniger als zwei Wochen für ihn gearbeitet hatte.
    Darum glaubte Hammond, sie sei ein Phantom. Keine Sinnestäuschung; er war gegen jeden Versuch hypnotischer Beeinflussung geschützt. Die Gestalt in der Tür war real. Die Instrumente sprachen darauf an. Aber es war eine Gestalt, die für diese Begegnung geschaffen worden war; es war nicht Barbara Ellington, wie sie zu dieser Stunde war.
    Er wußte nicht, mit welcher Absicht sie diese Gestalt angenommen hatte. Vielleicht, dachte er, wollte sie ihn in Sicherheit wiegen.
    Sie kam lächelnd in den Raum und blickte umher, und Hammond erkannte, daß er sich nicht getäuscht hatte. Etwas war mit ihr gekommen … etwas Bedrückendes, Alarmierendes; ein Gefühl von Hitze und von Macht.
    Die eigenartig strahlenden blauen Augen richteten sich auf ihn. Das Lächeln wurde breiter.
    »Ich muß testen, warum Sie noch hier sind«, sagte sie achtlos. »Also wehren Sie sich!«
    Es gab kein Geräusch; aber eine Wolke von weißem Licht erfüllte die Luft zwischen ihnen, hüllte sie ein; verblaßte; leuchtete von neuem auf; verblaßte wieder. Beide standen ohne eine Bewegung, beobachteten einander. Nichts im Büro hatte sich verändert.
    »Ausgezeichnet!« sagte die Frau. »Das Geheimnis hinter Ihnen beginnt sich zu enthüllen. Ich kenne jetzt die Natur Ihrer Rasse, John Hammond. Ihre Wissenschaft könnte niemals die Energien kontrollieren, die Sie hier psychisch und körperlich abschirmen! Es sollte noch andere Hinweise geben, daß Sie in extremen Notfällen Mittel einsetzen dürfen, die Sie selbst nicht verstehen und die von Wesen geschaffen wurden, die größer sind als Sie. Und wo könnte es hier solche Mittel geben …? Dort drüben, denke ich!«
    Sie wandte sich der Tür zum Nebenraum zu und tat drei Schritte. Ein bläulich zuckender Dunst erschien vor der Tür und den benachbarten Teilen der Wand, und sie blieb stehen.
    »Ja«, sagte sie. »Das kommt aus derselben Quelle! Und hier …«
    Sie drehte sich um und ging rasch auf den Schreibtisch zu, eine Hand ausgestreckt. Das Steuergerät dort hüllte sich in bläulichen Dunst.
    Sie nickte. »Die drei Punkte, die für Sie besonders wichtig sein müssen«, sagte sie. »Sie selbst, das Wesen im Nebenraum und die Kontrolle über die Abschirmung. Sie können diese Punkte sichern, doch enthüllen Sie damit ein Geheimnis, dessen Wahrung Ihnen besonders am Herzen Hegen mußte. Ich glaube, die Zeit für einen Austausch von Informationen ist gekommen.«
    Sie wartete, und als Hammond stumm blieb, fuhr sie fort: »Ich entdeckte plötzlich, John Hammond, daß Sie und Ihresgleichen auf der Erde nicht heimisch sind. Sie sind den Menschen dieser Erde überlegen, aber nicht so sehr überlegen, daß es den Grund Ihrer Anwesenheit erklären würde. Sie haben eine Organisation auf der Erde. Sie scheint nicht den Zwecken von Eroberern oder Ausbeutern zu dienen – aber lassen wir das auf sich beruhen. Es spielt keine Rolle. Sie brauchen es nicht zu erklären. Sie haben den Mann zu entlassen, der gleichzeitig mit mir die Seruminjektionen erhalten hat. Sie und die anderen hier stationierten Mitglieder Ihrer Rasse werden sich daraufhin von diesem Planeten zurückziehen. Wir haben keine weitere Verwendung für Sie.«
    Hammond schüttelte den Kopf.
    »Man könnte uns unter Umständen mit Gewalt von diesem Planeten vertreiben«, sagte er, »aber das würde die Erde zu einem aktiven Gefahrenherd machen. Die Großen Galaktiker, die ich repräsentiere, haben Dienerrassen, die militärische Aufträge für sie ausführen. Es würde Ihnen nicht zum Vorteil gereichen, wenn eine solche Rasse die Erde besetzen oder unter Quarantäne stellen würde um sicherzugehen, daß die Brutrasse hier weiterhin im notwendigen Umfang beaufsichtigt wird.«
    »John Hammond«, sagte die Frauengestalt, »ob die Großen Galaktiker militärische Diener zur Erde schicken, oder ob sie selbst kommen, ist eine Frage, die mich nicht im geringsten interessiert. Es wäre jedenfalls sehr unklug von Ihnen, wenn sie das eine oder das andere täten. Innerhalb von Stunden wird das Omega-Serum in großen Mengen verfügbar sein. Innerhalb von wenigen Tagen wird jeder Mann, jede Frau und jedes Kind

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