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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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dem Himmel, als eine Düsenmaschine vom Flughafen startete und in die Nacht stieg.
    Barbaras Blick hob sich langsam und folgte mit konzentrierter Aufmerksamkeit dem unsichtbaren Punkt in der Dunkelheit, der die Quelle des allmählich sich verlierenden Geräuschs war.
    An Bord der Kursmaschine nach Paris, die ein paar Minuten zuvor gestartet war, machte Dr. Gloge eine sehr seltsame Erfahrung. Am Rande des Einschlafens dahindösend, hatte er an die erfreulichen Aussichten gedacht, die sich ihm durch die Zusammenarbeit mit Sir Hubert Roland in Paris eröffneten. Dann hatte er auf einmal das Gefühl, aus seinen angenehmen Betrachtungen aufzuwachen.
    Er blickte alarmiert um sich, und sein erster Blick fiel auf seinen Sitznachbarn.
    Der Mann war groß und massig gebaut. Er sah wie ein Polizeidetektiv aus, und Gloge wußte, daß der Mann sein Bewacher war. Das Komische an der Sache war, daß dieser Mann schlafend in seinem Sitz hing, das Kinn auf der Brust, die Augen geschlossen.
    Gloge wunderte sich. Er hatte den Gedanken, daß er derjenige sein sollte, der die Flugreise verschlief. Er hatte eine klare Erinnerung an ein Gerät, ein ihm völlig unbekanntes Instrument, das Helen Wendell benützt hatte, ihm eine ganze Serie von verlockenden Täuschungen ins Bewußtsein einzupflanzen. Er war willig an Bord der Maschine gegangen und hatte auf den Vorschlag seines Bewachers genug von dem gasförmigen Beruhigungsmittel aus dem Sitz-Inhalator eingeatmet, um bis zur Landung in Paris durchzuschlafen.
    Statt dessen war er Minuten später erwacht, und die Täuschungen des Tages verblaßten in seinem Verstand. Es mußte eine Erklärung für diese widersprüchlichen Ereignisse geben.
    Der Gedanke endete mit einem entsetzten Schock, einer momentanen Leere, auf die eine Welle panischer Angst folgte.
    Irgendwo hatte eine Stimme gesagt: »Ja, Doktor Gloge – es gibt eine Erklärung dafür!«
    Langsam, ganz gegen seinen Willen, aber unfähig, dem Impuls zu widerstehen, wandte Dr. Gloge sich um. Jemand war hinter ihm, eine Fremde, wie es ihm schien, die mit geschlossenen Augen auf ihrem Sitz saß. Dann öffnete sie die Augen, die von einem wie von innen erhellten, dämonischen Blau waren, selbst im gedämpften Licht des Passagierraums.
    Die Frau sagte mit Barbara Ellingtons Stimme: »Wir haben ein Problem, Doktor Gloge. Es scheint auf diesem Planeten eine Gruppe von außerirdischen Wesen in Menschengestalt zu geben, und ich habe noch keine klare Vorstellung, was sie hier machen. Das herauszubringen ist unsere unmittelbare Aufgabe.«
     
    »Sie sind – wo?« sagte Helen Wendell scharf. Ihre Hand schoß nach rechts und drückte einen Schalter. Sie sagte: »John – schnell!«
    John Hammond blickte von einem Papier auf, sah das Blinksignal an einem Telefon und griff zum Hörer, aus dem eine heisere, aufgeregte Stimme kam. Er ignorierte sie für einen Moment und sagte in die Sprechanlage: »Wo ist er?«
    »Auf dem Flughafen von Des Moines! Die Maschine nach Paris mußte wegen eines Defekts zwischenlanden. Niemand scheint zu wissen, was für ein Defekt es ist und was für Reparaturen notwendig sind. Aber die Passagiere mußten aussteigen, um eine andere Maschine zu nehmen. Arnold ist in einem Zustand von Verwirrung und Schock. Hör ihn selbst!«
    »… eine Frau mit ihm«, babbelte die Stimme des Kuriers. »Ich dachte, es sei eine von den weiblichen Passagieren, die mit uns ausgestiegen waren. Jetzt bin ich nicht so sicher. Aber ich stand einfach da und sah die zwei in die Halle des Abfertigungsgebäudes gehen. Es kam mir gar nicht in den Sinn, mich zu fragen, warum diese Frau mit Gloge war, wohin sie wohl gingen … Und ich dachte erst recht nicht daran, sie zurückzuhalten …«
    Hammond legte seine Hand über das Mikrophon des Hörers und sagte zu Helen Wendell: »Wann landete die Maschine?«
    »Wenn ich Arnold richtig verstanden habe, vor mehr als einer halben Stunde! Wie er sich ausdrückte, kam er erst jetzt auf die Idee, uns anzurufen.«
    »Eine halbe Stunde!« Hammond sprang auf. »Helen, laß alles liegen! Ich will einen Beobachter von außerhalb des Planeten, der das hier überwacht und mit mir Verbindung hält – nach Möglichkeit innerhalb von Minuten.«
    Sie erschien in der Tür und starrte ihn erschrocken an. »Was erwartest du?«
    »Ich weiß nicht, was ich erwarten soll. Was hier zu tun ist, kann ich allein. Ich werde die Abschirmung der Nordseite jetzt für vierzig Sekunden ausschalten. Schnell – beeile dich!«
    Er griff

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