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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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erneut nach einer Stellung umzusehen, lehnte die junge Frau auf jeden Fall ab, und Ottfried drang da auch nicht in sie.
    Ida und Cat schafften es in kaum zwei Stunden, ihren gesamten Hausrat und ihre Vorräte auf einen der Wagen zu verladen. Sie würden die beiden Braunen davorspannen, die Ida seit Sankt Paulidorf kannte und problemlos kutschieren konnte. Karl ritt auf Brandy nebenher und Ottfried nahm das verbleibende Pferd, um nach Nelson zu reiten. Karl hatte eigentlich angenommen, er werde auch den zweiten Wagen mitnehmen, um ihn in Nelson oder auf dem Weg dorthin zu Geld zu machen. So ganz glaubte er nicht an Ottfrieds heimliche Ersparnisse.
    »Wir hätten von weiteren Landverkäufen gehört. Ottfried hätte sich damit gebrüstet«, meinte auch Cat, als Karl sie darauf ansprach. Ida war stets darum bemüht, nichts Schlechtes über ihren Ehemann zu sagen. Sie hatte seine Eröffnung bezüglich heimlicher Geldvorräte erfreut und ohne sie zu hinterfragen hingenommen. Cat sah das sehr viel kritischer. Der Abscheu, den sie Ottfried gegenüber empfand, stand ihr im Gesicht geschrieben, und sie hielt mit ihrer Meinung nicht zurück. »Sie haben es doch gehört, Karl, er brüstet sich andauernd. Gestern mit seinen hervorragenden Beziehungen zu diesen Viehhändlern, bis dahin mit seinem gewaltigen Landbesitz. Und jetzt will er plötzlich Geschäfte gemacht haben, von denen wir alle nichts wussten? Nein, da glaube ich eher an die Gewinne beim Poker. Ist ja möglich, dass er das Spiel endlich begriffen hat oder dass er einfach mal Glück hatte. Vielleicht weiß er auch, wo Gibson noch Geld versteckt hat – obwohl der ja wohl ausreichend Vorsprung hatte, um es an sich zu nehmen! Wie auch immer. Wir werden sehen, ob er dann mit einer Herde Schafe auf Fenroy Station ankommt oder ob er allein das Weite sucht wie sein sauberer Freund.«
    Man sah Cat an, dass sie auf Letzteres hoffte, und Karl erwischte sich auch selbst dabei, am Abend darum zu beten.
    Karl führte seinen kleinen Tross zunächst nach Port Cooper, um seine dort eingelagerten Sachen zu holen. Außerdem gab es im Ort eine Poststation, und wie Karl gehofft hatte, lag hier die Antwort von Chris Fenroy auf Karls Brief aus Wellington. Der junge Mann öffnete das Schreiben mit einem mulmigen Gefühl. Was um Himmels willen sollte er mit den Frauen, den Kindern und den Schafen machen, wenn Chris sein Ansinnen ablehnte?
    Darüber hätte er sich allerdings keine Sorgen machen müssen. Tatsächlich klang Chris’ Schreiben euphorisch. Er freute sich unbändig über die Schafe und noch mehr darauf, seinen alten Freund als Helfer und Teilhaber auf Fenroy Station begrüßen zu dürfen. Wir werden natürlich weiteres Land brauchen , schrieb er, aber da bin ich guten Mutes. Die Maori verpachten uns sicher so viel, wie wir benötigen. Du kannst gern in unser altes Haus ziehen, es steht ja seit unserem Umzug leer. Und wenn du einmal eine Frau findest, bauen wir ein zweites, großes Farmhaus für dich. Ich erwarte dein Kommen – Jane freut sich auch, Chris .
    Karl grinste über den Zusatz »Jane freut sich auch«. Chris Fenroy schrieb außerordentlich lebendige Briefe. Und immer, wenn er Floskeln wie diese gebrauchte, wusste man, dass er log.
    Nun konnte Karl sich wenigstens halbwegs sorglos auf den Weg in die Plains machen. Zumindest er war willkommen – auch wenn es noch in den Sternen stand, was Christopher zu einem zweiten Teilhaber sagen würde. Noch dazu einem wie Ottfried, der sicher nicht einfach im Umgang sein würde. Aber Chris wusste, wie Karl zu Ida stand. Er würde ihm seine Bitte, sie aufzunehmen, nicht verwehren. Und mit ihr kam immerhin Cat, die Frau, der Chris ähnliche Gefühle entgegenbrachte wie Karl Ida. Das Leben auf Fenroy Station mochte durch den Zuwachs nicht einfacher werden, ganz sicher jedoch interessanter.
    David Potter traf Karl in Port Cooper nicht mehr an. Im Pub sagte man ihm, er sei auf dem Weg nach Purau, auf der Suche nach Otie. Der Anwalt, Reginald Newton, war ebenfalls fort. Er hatte ein Pferd gemietet und war zu Butlers Farm aufgebrochen. Wahrscheinlich, um die Probleme vor Ort zu analysieren und dann eine Anklageschrift zu formulieren. Das alles würde den Farmer ein Vermögen kosten und kaum Ergebnisse bringen, aber anscheinend hatte Butler Geld. Ida Brandmann blieb jedenfalls unbehelligt, und Karl brachte die Frauen dann auch gleich weiter nach Riccarton.
    William Deans begrüßte ihn polternd. »Potztausend, junger Mann! Sie machen ja

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