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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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hatte, konnte er durchaus eines Tages damit herausrücken, nicht nur Ida, sondern auch Cat gehabt zu haben. Und so egal es ihr gewesen war, wie viel Gibson von ihrem Kind und Ottfrieds Vaterschaft wusste, es wäre ihr peinlich gewesen, hätten Chris und Karl davon erfahren.
    Als sie jetzt ihre Decken neben Jennifers Verschlag ausrollte, schmiegte sich nicht nur Chasseur neben sie, sondern auch Ottfrieds Collies, die sich anscheinend verloren fühlten, wenn sie allein im Stall nächtigen mussten und es gerade nichts zu hüten gab. Cat fragte sich, ob sie bisher in einem Haus geschlafen hatten. Andererseits sollten sie von einem Viehhändler stammen, und die pflegten ihre Tiere nicht zu verwöhnen. Ein weiteres Rätsel zu den vielen Fragen, die Ottfrieds Reise nach Nelson ohnehin aufwarf.
    Grübelnd warf Cat sich auf ihrem Strohbett hin und her – und wurde dabei gewahr, dass in dieser Nacht nicht die übliche Ruhe im Stall herrschte. Nun war sie es von den Pferden gewohnt, dass sie gelegentlich schnaubten, Heu kauten, sich ins Stroh legten und wieder aufstanden. Aber die Unruhe, die Jennifer in dieser Nacht zeigte, war nicht normal. Nachdem sie eben schon gelegen hatte, stand sie nun wieder auf, wanderte in ihrer Box umher und muhte.
    Sie kalbt jetzt bald … Cat wurde siedend heiß klar, dass Ida das am Morgen erwähnt hatte. Doch dann hatte niemand mehr an Jennifer und ihr Kalb gedacht, weil Ottfried und seine Schafe gesichtet worden waren. Die Männer hatten anderweitig zu tun gehabt, und Ida war den ganzen Tag wie in Trance herumgelaufen, fahrig und ängstlich in Erwartung der Nacht.
    Cat schob die beleidigten Hunde beiseite, stand alarmiert auf und schaute nach der Kuh, die sich gerade wieder hinlegte. Es war nicht zu verkennen, sie hatte Wehen. Cat überlegte, Ida zu rufen, doch vielleicht schaffte sie das hier auch allein. Entschlossen wies sie die Hunde aus der Box und kauerte sich neben die Kuh, streichelte sie und sang karakia , obwohl sie sich dabei etwas dumm vorkam. Sie hatte nie daran geglaubt, dass Gebete und Zaubersprüche wirklich halfen, andererseits hatte ihr Gesang selbst Ida während der Geburt beruhigt. Auf die Kuh schien er ähnlich zu wirken, aber die wusste wohl ohnehin, was sie tat. Laut Laura Redwood war dies bereits ihr drittes Kalb. Cat brauchte im Grunde nur abzuwarten, bis sie das kleine Wesen auf die Welt gepresst hatte. Es lag richtig, Cat konnte die Vorderhufe und den Kopf schon sehen.
    Fasziniert beobachtete sie jetzt, wie sich die Schultern ins Freie schoben und das Kalb schließlich mit einer letzten kräftigen Wehe ins Stroh glitt. Jennifer blieb kurz liegen, wie um sich auszuruhen, dann setzte sie sich auf, muhte ihrem Kind zu und begann, es zu lecken. Cat half ihr, indem sie es mit Stroh abrieb und weitersang. Jetzt waren es Freudengesänge, Te Rongas Begrüßungslied für ein neues Wesen auf dieser Welt …
    Chris Fenroy hörte Cats Stimme, als er zum Haus zurückging, nachdem er einen letzten Whiskey mit Karl getrunken hatte. Der »Umtrunk« mit Ottfried hatte im Herrenzimmer seines Hauses stattgefunden, als der dann zu Ida gegangen war, hatten sich Chris und Karl lieber wieder in den Pferdestall zurückgezogen. Ihre ohnehin gedrückte Stimmung wurde durch Janes missbilligende Bemerkungen im Haus schließlich nicht besser. Chris genierte sich immer noch, wenn er in ihrem Beisein Whiskey trank.
    Nun hatten die Männer die Flasche wieder verkorkt, denn so gern sie sich die Sorgen über die weitere Zusammenarbeit mit Ottfried weggetrunken hätten und Karl sicher auch den Gedanken daran, was ihr neuer Teilhaber gerade mit Ida trieb, am Morgen stand eine Menge Arbeit an, und keiner von ihnen wollte einen Kater riskieren. So war Chris jetzt auch noch relativ nüchtern, als er durch die sternklare Nacht zum Haus zurückging. Er passierte die alte Hütte, hörte Babygeschrei und grinste vor sich hin. Keine gute Nacht für Ottfried, wahrscheinlich würde Ida nur damit beschäftigt sein, die Zwillinge zu beruhigen! Dann musste er am Kuhstall vorbei und vernahm Maori- karakia , intoniert von Cats schöner klarer Stimme. Chris überlegte, ob er träumte. Vielleicht bildete er sich das ja nur ein. Aber so viel Whiskey hatte er nun wirklich nicht getrunken!
    Unentschlossen öffnete er die Stalltür. Was auch immer für einen Zauber Cat da webte, sicher wollte sie keine Zuhörer. Und was machte sie überhaupt im Stall? Es gab ein »Kinderzimmer« in Idas und Ottfrieds Haus, in dem sie

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