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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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irgendetwas anfangen. Cats Ausflüge ins Maori-Dorf betrachtete sie allerdings mit Argwohn. Nicht, dass die blonde Maori sich erdreistete, da ihren Platz einzunehmen! Doch sie merkte sehr bald, dass Cat nicht besonders gut rechnen konnte und dass Geschäfte sie nicht interessierten. Jane schrieb sie als dumm und abergläubisch ab, als sie hörte, wie sie im Garten beim Ernten der Süßkartoffeln Beschwörungen sang. Zu Ida schickte sie allerdings ihre Köchin, seitdem Chris von ihrer Küche so schwärmte. Was diese von ihr dachte, war ihr völlig gleich.
    Ottfried traf fünf Wochen nach seinem Abritt nach Nelson mit seinen Schafen auf Fenroy Station ein. Karl hatte schon darauf gehofft, er habe sich wirklich mit seinem restlichen Geld auf die Nordinsel oder sonst wohin abgesetzt. Dann meldeten Maori-Späher jedoch seine Ankunft – und er schaffte es, einen erstaunlich guten ersten Eindruck zu erwecken. Flankiert von zwei offenbar hervorragend ausgebildeten, noch sehr jungen Collies, die sich redlich bemühten, richtig auf Ottfrieds ungeschickte Handzeichen und Pfiffe zu reagieren, trottete eine Herde von fünfzig Mutterschafen den Waimakariri hinauf. Ottfried folgte ihnen zu Pferde.
    »Na, zufrieden?« Er grinste, als Karl die Tiere sichtlich beeindruckt in Augenschein nahm. »Genügen sie deinen Ansprüchen?«
    »Sie sind großartig!«, freute sich Karl. »Ich hätte nie gedacht, dass sie da oben schon so gute Tiere züchten! Wahrscheinlich kamen gleich welche von Australien nach Nelson, da gibt es ja direkte Schiffsverbindungen. Die jedenfalls passen ganz großartig zu den anderen. Und diese schönen Hunde! Sind die auch vom Viehmarkt?«
    »Hab ich dazugekriegt«, meinte Ottfried wegwerfend. »Hervorragende Kontakte, sag ich doch! Zeigt ihr mir jetzt die Farm? Und wie wär’s mit ’ nem guten Schluck? So ein Geschäft will doch gefeiert werden!«
    Chris entkorkte bereitwillig eine Flasche Whiskey, nachdem Karl ihn vorgestellt hatte. Er konnte sich nicht mehr an Ottfried erinnern, er war ihm in Wairau kaum aufgefallen.
    »Da du auch nur Augen für süße Cat!«, neckte Ottfried Chris. »Und jetzt sie hier. Oh, pass auf, dass dein Frau nicht sieht!«
    Er grinste, und Chris versuchte, nicht zu erröten. Cat war bei ihm gewesen, als Ottfried eintraf, und hatte Idas Mann mehr als frostig begrüßt. Sie war auch gleich gegangen, als Ottfried begonnen hatte, mit seinen Schafen zu prahlen. Aber anscheinend hatte der Deutsche die Anziehung zwischen ihr und Fenroy sofort gespürt. Chris bemühte sich um ein Lächeln, Ottfried war ihm jetzt schon zuwider. Die Schafe mochten eine Bereicherung für Fenroy Station sein, doch womöglich zahlten sie mit Ottfrieds Aufnahme einen zu hohen Preis. Er schenkte ihnen trotzdem ein. Ottfried prostete ihm grinsend zu.
    Karl biss sich auf die Lippen. »Komm!«, sagte er schließlich. »Wenn du die Farm sehen willst, solange du noch nüchtern bist, Ottfried, dann sollten wir jetzt los. Sämtliche Grenzen abzureiten schaffen wir heute sowieso nicht mehr. Du musst dir die Lage ungefähr so vorstellen …« Er kauerte sich nieder und zeichnete ein Rechteck in den Sand. »Hier ist der Waimakariri, er begrenzt das Land im Süden. Im Osten bildet ein See die Grenze, der den Maori heilig ist, also bitte komm nicht auf die Idee, darin zu baden oder zu fischen, wenn du in der Gegend unterwegs bist. Die Schafe sollten wir auch möglichst woanders tränken, es gibt überall Bäche und Teiche, das ist keine Schwierigkeit. Im Norden ist das Maori-Dorf, die werden bald ebenfalls viele Schafe haben, sie sind jedoch bereit, sie nördlich vom Dorf weiden zu lassen. Trotzdem werden sich die Herden mitunter vermischen. Wir müssen unsere Tiere also auf Dauer kenntlich machen und auf jeden Fall vermeiden, dass es zu Verwechslungen oder gar Übergriffen des einen auf die Tiere des anderen kommt.«
    Ottfried verzog den Mund. »Was predigst du mir das? Da muss man doch eher die tätowierten Kerle im Auge behalten!«
    Chris schüttelte den Kopf. Er hatte nicht alles von der auf Deutsch geführten Unterhaltung verstanden, doch das Wesentliche. »Die Ngai Tahu sind sehr ehrlich«, sagte er ernst. »Wir haben ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, das nicht gefährdet werden darf. Darum geht es Karl. Also bitte hören Sie ihm zu.«
    »Und im Westen zieht sich das Land praktisch bis zu den Alpen!«, endete Karl. »Theoretisch kontrollieren es Te Haitaras Ngai Tahu, praktisch wird es nicht genutzt. Wir können

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