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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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einem rostigen Stück der Ausrüstung, einem Pferd, dem anzumerken war, daß es sich einen Stein eingetreten oder ein Hufeisen verloren hatte. Dann schloß er sich den drei Leroni an.
»Welche Nachricht habt Ihr von Eurem Kundschaftervogel, Meister Gareth?«
Das gefurchte Gesicht des alten Laranzu sah abgespannt und müde aus. Er kaute beim Reiten an einem Streifen Trockenfleisch. Melora neben ihm sah beinahe ebenso erschöpft aus, die Augen wie VOM Weinen gerötet, und auch sie aß. Sie stopfte sich Händevoll Trockenobst mit Honig zwischen die verschmierten Lippen. »Die Karawane befindet sich in einer Entfernung von zwei Tagesritten, dort … « - Meister Gareth wies die Richtung - »… in der Vogelfluglinie. Es sind vier Wagen. Ich zählte außer den Wagenlenkern zwei Dutzend Männer, und an ihrer Kleidung und ihren Pferden und auch der Art ihrer Schwerter erkannte ich, daß es Söldner aus den Trockenstädten sind.«
Bard schürzte die Lippen, denn die Söldner aus den Trockenstädten waren die besten Krieger, und er fragte sich, wie viele seiner Männer schon jemals gegen ihre seltsamen gekrümmten Schwerter die Dolche, die sie anstelle eines Schildes auf der anderen Seite
n trugen, gekämpft haben mochten.
»Ich will meine Männer warnen«, sagte er. Unter den von ihm ausgesuchten Leuten waren verschiedene Veteranen der Kriege gegen Ardcarran. Ein richtiger Instinkt mußte ihn geleitet haben, Männer mitzunehmen, die gegen die Trockenstädte gekämpft hatten. Vielleicht konnten sie den anderen gute Ratschläge geben, wie sie mit diesem Stil des Angriffs und der Verteidigung fertig werden konnten. Und noch etwas. Er warf einen Blick zu Meister Gareth hinüber und sagte mit leichtem Stirnrunzeln: »Ihr seid in Feldzügen erfahren, Sir. Ich nehme an, die Frauen wissen es nicht, aber ich habe gelernt, es gehöre sich nicht für einen Soldaten, im Sattel zu essen, es sei denn, es gehe beim besten Willen nicht anders.«
Er spürte das Lächeln hinter dem kupferfarbenen Schnurrbart des alten Mannes. »Offenbar versteht Ihr nur wenig von Laran, mein Lord, und wie es dem Körper Kraft entzieht. Fragt Eure Proviantmeister. Sie werden Euch berichten, daß sie angewiesen sind, uns dreifache Rationen zu geben, und das mit gutem Grund. Ich esse im Sattel, damit ich die Kraft habe, nicht hinunterzufallen, und das, Sir, wäre weitaus störender als das Essen beim Reiten.«
So sehr Bard es haßte, gute Lehren zu bekommen, verstaute er dies Wissen doch für den Fall, daß er es brauchte, in seinem Gehirn, wie er es mit allen militärischen Dingen tat. Aber er bedachte Meister Gareth mit einem finsteren Blick und verabschiedete ihn mit knapper Höflichkeit.
Nun ritt er zwischen seinen Männern dahin und teilte jedem einzelnen von ihnen mit, daß sie beim Überfall auf die Karawane gegen Söldner aus den Trockenstädten kämpfen mußten. Er hörte eine Weile den Reminiszenzen eines älteren Veteranen zu, der Jahre vor Bards Geburt mit dessen Vater Dom Rafael in den Krieg geritten war.
»Es ist ein Trick dabei, wenn ihr gegen Trockenstädter kämpft. Ihr müßt auf beide Hände Obacht geben, weil sie mit diesen verdammten kleinen Dolchen, die sie tragen, ebenso gut sind wie unsereins mit einem ehrlichen Schwert, und wenn sie euer Schwert gebunden haben, kommen sie mit der anderen Hand an euch und bohren euch den Dolch in die Rippen. Sie sind darin geübt, mit bei
den Händen zu kämpfen.«
»Gib das an alle Männer weiter, Larion«, sagte Bard und ritt tief in Gedanken versunken weiter. Welche Ehre für ihn, wenn er das Haftfeuer erbeutete und König Ardrin heimbrachte! Wie die meisten Soldaten haßte er Haftfeuer und hielt es für die Waffe von Feiglingen, obwohl ihm klar war, welche strategische Bedeutung es hatte, indem es feindliches Land verbrannte. Wenigstens konnte er dafür sorgen, daß es nicht gegen die Türme von Asturias geschleudert wurde! Oder die Wälder verbrannte!
An diesem Abend schlugen sie ihr Lager jenseits der Grenzen von Asturias in einem Dörfchen auf, das am Rand der Ebenen von Valeron lag, ein Niemandsland, keinem König untertan. Die Dorfbewohner versammelten sich mit verdrossenen Gesichtern um Bards Männer, als wollten sie ihnen die Erlaubnis verweigern, hier zu übernachten. Als sie jedoch die drei Leroni in ihren grauen Roben erblickten, bekamen sie es mit der Angst zu tun und zogen sich zurück.
»Die Leute hier«, sagte Bard zu Beltran, als sie abstiegen, »sollten von einem Lord in Pflicht

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