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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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ich liskiere nicht, an sein Gehirn zu kommen.« Er fügte versonnen hinzu: »Vielleicht wird es dadurch ein bißchen teuler, aber was nichts kostet, taugt nichts. Der beste Spaß ist immer der, für den man blechen muß.« Dann klärten sich seine Züge – jedenfalls hatte es den Anschein, obwohl der Bart sein Mienenspiel zum größten Teil verbarg. »Vielleicht kann ich sogar um die Bezahlung helumkommen. Ich habe mit einem Lechtsanwalt gesplochen – er sagt, Follester hat überhaupt nichts unternommen, und wir können deshalb vielleicht die Bezahlung verweigern. Aber darauf kommt’s mir nicht an. Was es kostet, kostet es eben.«
    Forrester nickte gedankenvoll und setzte sich. »Ich glaube, jetzt möchte ich doch einen Drink, Adne«, sagte er. Er stellte mit einigem Stolz fest, daß er vollkommen ruhig war.
    Während Heinzlichen sprach, war er zu einem Entschluß gekommen: Er hatte beschlossen, das Spiel mitzumachen. Gewiß – an sich konnte von einem Spiel nicht die Rede sein. Dem Mann vor ihm war es bitter Ernst damit, Forrester möglichst viele Schmerzen zuzufügen und ihn zum Schluß umzubringen. Aber es hatte keinen Zweck, ständig nur an die möglichen Folgen zu denken. Man mußte einfach vorgeben, die Spielmarken bestünden nur aus Plastik und repräsentierten keine echte Währung, sonst verlor man die Nerven, bevor das Spiel überhaupt angefangen hatte – und dann hatte man erst wirklich verspielt.
    Gerade weil der Einsatz so hoch war, schien es das Vernünftigste, so zu tun, als sei alles nur ein harmloses Pfänderspiel.
    Er ließ sich von Adne sein Glas reichen und sagte sachlich: »Damit wir uns richtig verstehen – bevor du versucht hast, mich zu töten, hast du also mit einem Rechtsanwalt gesprochen?«
    »Quatsch! Wach endlich auf, ja? Zuerst habe ich nur die Papiele eingeleicht.«
    »Aber du hast doch selber gerade gesagt –«
    »Kannst du nicht zuhölen? Die Papiele blauchte ich, um dich umzublingen – das ganze übliche Zeug, LL , Galantien gegen Beschädigung des Gehirns und so weiter. Beim Lechtsanwalt war ich erst gestern, als mir einfiel, daß ich dich vielleicht killen und das ganze Geld fül Bülgschaften und Galantien spalen könnte.«
    »Entschuldigung. Das hatte ich nicht begriffen.« Forrester nickte freundlich, während seine Gedanken rasten. Langsam begriff er den Sinn, der dahintersteckte – man mußte nur ständig im Auge behalten, daß der Tod für diese Menschen nichts Endgültiges, sondern lediglich eine Unterbrechung bedeutete.
    Er sagte: »Soweit ich es jetzt verstehe – wenn ich alles richtig verstehe –, sieht die juristische Seite so aus, daß du meine Tiefkühlgebühren bezahlen mußt, falls du mich tötest.«
    »Das ›falls‹ kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Sonst stimmt’s.«
    »Mit anderen Worten, ich werde überhaupt nicht gefragt. Das Gesetz läßt zu, daß ich getötet werde, und ich kann sehen, wie ich damit fertig werde.«
    »Lichtig.«
    Nachdenklich sagte Forrester: »Trotzdem kommt es mir nicht sehr fair vor.«
    »Fair? Na klar ist das fair! Dafür sind die Galantien doch da!«
    »Schon – unter normalen Umständen. Aber in diesem Fall kann doch keine Rede von Wiedererweckung sein.«
    Der Marsianer schnaubte ärgerlich. »Bist du vellückt?«
    »Im Ernst! Du sagst doch, du willst versuchen, dich ums Bezahlen zudrücken. Du verstehst ja mehr davon als ich. Was ist, wenn du damit durchkommst?«
    »Blöde Flage! Dann mußt du eben selber bezahlen.«
    Forrester sagte höflich: »Das kann ich leider nicht. Ich habe nämlich kein Geld. Frag Adne.«
    Der Marsianer wandte sich ungläubig-zornig an Adne, aber die sagte: »Es stimmt wirklich, Heinzie. Charles sagt die Wahrheit. Ich wollte es erst auch nicht glauben, aber es ist so. Ich habe natürlich seinen Kontostand nicht geprüft – aber viel kann es nicht sein.«
    »Zum Teufel mit seinem Kontostand! Was geht mich sein verdammtes Konto an! Ich will ihn killen, weiter nichts!«
    »Sieh mal, Jura, wenn du mich umbringst –«
    »Halt du die Flesse!«
    »Aber wie die Dinge nun mal liegen –«
    »Verdammte Schindelei!« Unter der Bartmaske war das Gesicht des Marsianers vor Wut verzerrt. Er wußte nicht mehr, woran er war, und das machte ihn rasend.
    »Was ist denn mit dir los, Follester! Walum suchst du dir keinen Job?«
    »Das habe ich ja vor, so bald wie möglich.«
    »Schindelei. Du willst bloß kneifen, weiter nichts!«
    »Ich hatte eben bisher meine finanzielle Lage nicht begriffen. Ich hab’s doch

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