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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Vorhaben begeistert gewesen. Aber er hatte sich seit damals weiterentwickelt und war zu einem Mann von einundzwanzig Jahren herangewachsen, der viel von der Welt gesehen hatte – darunter
auch viel Leid. »Mutter, bist du sicher, dass sie dazu gedacht waren? Und bist du sicher, dass wir das tun sollten?«
    »Was meinst du?«
    »Denk an den Täuberich.« Er meinte die andere Prophezeiung seiner Familie, das Testament der Eadgyth, das seit Roberts und dessen Vaters Zeiten weitergegeben worden war, ein Gebot, das vor dem Einsatz von Sihtrics Gottesmaschinen zu warnen schien.
    »Belangloses Geschwätz«, sagte sie. »Prophezeiungen interessieren mich nicht. Mich interessiert nur, die nötige Macht zu erwerben, um meine Ziele zu erreichen. Mich interessiert nur, diese Pläne in die Hände zu bekommen, die Waffen zu bauen und sie gegen muslimisches Fleisch einzusetzen.«
    Saladin hörte Schreie und die zornigen Rufe der Männer. Subh setzte sich zur Wehr. »Und was ist mit deiner Cousine?«
    »Geschieht ihr recht«, fauchte Joan. »Ich hoffe, sie besorgen es ihr gründlich.«
    In diesem Moment beschloss Saladin, seiner Mutter nicht mehr zu folgen, wenn das hier vorbei war. Er würde für das Heilige Land kämpfen, ja. Aber auf ehrenhafte Weise, so wie der Papst. Er würde wieder das Kreuz nehmen und sich König Ludwigs Kreuzzug in Ägypten anschließen.
    Und er würde die Prophezeiung vom Täuberich nicht vergessen, so lange er lebte. Er würde sie seinen Kindern weitergeben und ihnen auftragen, sie den ihren weiterzugeben, sodass sie in der unvorstellbaren
Zukunft vielleicht ihre eigenen Entscheidungen bezüglich Gottes Maschinen treffen konnten.
    Sie erreichten das Feuer. Thomas rieb sich die pummeligen Hände. »Wunderbar, wunderbar. Wir müssen nur die Pläne bergen, sie nach England schaffen und Roger Bacon an die Arbeit gehen lassen.«
    Joan, der das Blut zwischen den Fingern hindurchrann, blaffte: »Müssen wir vorher dieses Feuer löschen?«
    »Nicht nötig. Das Feuer wird uns sogar helfen. Vielleicht hat Gott es uns genau zu diesem Zweck geschickt.« Und er zog ein kleines Paket aus dem Ärmel.
    »Was ist das?«
    »Ein Geschenk von Bacon. Schwarzpulver.«
    Joan grinste und streckte die Hand aus. »Gib her.«
    Von den Soldaten bei Subh ertönten laute Schreie. »Au!«, hörte Saladin Michael rufen. »Die alte Hexe hat mir die Wange durchgebissen! … Bei Gottes Wunden. Sie ist tot! Wie hat sie das bloß gemacht? Gift unter ihrer Zunge? Ich glaube, sie hat uns besiegt, Jungs …«
    Joan verstreute das Pulver an der Stelle, auf die Subh gezeigt hatte. Thomas nahm einen glühenden Holzscheit aus dem Feuer und warf ihn darauf. Flammen erblühten mit einem Geräusch, das unter der niedrigen Decke der Moschee wie Donner widerhallte, und der Boden brach auf.

DRITTER TEIL
NAVIGATOR
1472–1491 N. CHR.

I
    Am Ende der Zeit / Wird er kommen / Zum Schweif des Pfaus: / Die Spinnenbrut, der Christusträger / Der Täuberich …
    Schon lange bevor er etwas vom Testament der Eadgyth gehört hatte, wuchs James in dem Glauben – oder zumindest in der Furcht – auf, das Ende der Welt stünde kurz bevor. In dem Ordenshaus in Buxton gingen Sagen über die Endzeit um, seit James als kleiner Junge dort aufgenommen worden war, und er hatte den schauerlichen Spekulationen der älteren Brüder mit großen Augen gelauscht.
    Mit zunehmendem Alter erfuhr er jedoch, dass die Franziskaner schon immer von Sagen über die Apokalypse fasziniert gewesen waren. Und als die neu erwachte Begeisterung für Wissenschaft und Forschung, die ganz Europa erfasst hatte, ihm die Seele und den Verstand öffnete, glaubte er, allmählich vernünftig zu werden. Vernünftig und pragmatisch. Er schob die grimmigen Prognosen, die merkwürdige, uralte Sehnsucht nach dem Ende aller Dinge beiseite.
    Doch nun bekam das Getuschel eine neue Qualität. Träume, die sich einst ans Jahr des Herrn 1000 geheftet hatten, sammelten sich nun wie Efeu über einem
weiteren markanten Jahr: Anno Domini 1500. Das lag nicht in der fernen Zukunft. James rechnete damit, dieses Jahr noch mitzuerleben; er würde dann noch keine vierzig sein.
    Und als der Abt ihn eines Tages beiseite nahm und ihm die geheime Bibliothek der Abtei zeigte, in der sich die Brüder seit über zweihundert Jahren mit krakeligen Zeichnungen von Kriegsmaschinen abmühten – Maschinen, die vielleicht diese endgültige Katastrophe herbeiführen würden –, keimte in einer geheimen Bibliothek seiner Seele

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