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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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stand kalte Wut. »Ich bin hergekommen, um höflich zu verhandeln.«
    »Ich verhandle nicht mit einer besiegten Maurin«, sagte Joan.
    »Ohne mich werdet ihr die Zeichnungen nicht finden.«
    »O doch. Vielleicht nicht heute. Vielleicht auch nicht im nächsten Jahr. Aber mit der Zeit wird es einen Weg geben. Zweifelst du daran? Die einzige Frage ist: Wirst du kooperieren? Denn weißt du, in dieser
Situation hast du nur dann etwas zu gewinnen, wenn du mir sagst, was ich wissen will.«
    Saladin legte ihr eine Hand auf den Arm. »Mutter …«
    Aber Joan schüttelte ihn ab.
    Subh war geschlagen, aber sie hatte keine Angst. »Also gut.« Sie funkelte Michael an, bis er sie losließ. Dann drehte sie sich um und zeigte auf das Feuer, das in der Mitte der Moschee brannte. »Dort. Ungefähr sechs Schritte jenseits dieser kleinen Brandstiftung eurer primitiven Soldaten.«
    »Gut«, sagte Joan. »Dann los.«
    Subh vertrat ihr den Weg. »Und was ist mit mir?«
    »Was soll mit dir sein? Du bist Muslimin, ich Christin. Überall auf der Welt führen wir Krieg gegeneinander. Und die Maschinenzeichnungen sind die Kriegsbeute. Ich weiß alles, was ich brauche, um in ihren Besitz zu gelangen.«
    Subh erwiderte ihren Blick. »Du hintergehst mich also.« Sie bettelte nicht, sah Saladin mit widerwilliger Bewunderung. Unbewaffnet, allein und von Feinden umringt, überlegte sie und versuchte, einen Weg in Joans Seele zu finden. »Cousine. Wir haben unterschiedliche Religionen. Aber wir sind Angehörige einer Familie, du und ich – und Saladin. Ich habe auch einen Sohn. Er heißt Ibrahim.«
    »Ich bin nicht wie du«, sagte Joan kalt.
    »Wir sind vom selben Geblüt«, beharrte Subh. »Unsere Wurzeln liegen hier in diesem Land, wo einst ein törichter Junge namens Robert ein Mädchen namens
Moraima getroffen hat. Eint uns das nicht mehr, als alle Unterschiede, selbst die des Glaubens, uns trennen? Muss es immer weitergehen, Joan, Christen gegen Muslime, Jahrhundert um Jahrhundert, so wie es in Spanien nun schon ein halbes Jahrtausend lang geht, bis keiner von uns mehr am Leben ist?« Und sie streckte eine Hand aus.
    Joan wich mit wutverzerrtem Gesicht zurück. »Fass mich nicht an, du Hexe. Du erzählst mir etwas von Geblüt? Deinesgleichen hat mich aus meiner Heimat, aus Jerusalem vertrieben. Glaubst du, das würde ich vergeben und vergessen? Ich werde nicht eher ruhen, als bis ich das Land Jesu Christi wieder in christlichen Händen weiß. Bring sie hinaus«, wandte sie sich an Michael. »Übergib sie eurem Feldwebel, oder …«
    Ohne Vorwarnung stieß Subh einen merkwürdigen, animalischen Schrei aus. Sie sprang Joan an und grub ihr die zu Klauen gekrümmten Finger ins Gesicht. Joan schrie auf und fiel rücklings um.
    Saladin und Michael stürzten nach vorn. Sie packten Subh und zerrten sie von Joan herunter, aber es kostete sie einige Mühe, denn sie war eine schwere Frau, die von ungeheurem Zorn beseelt war. Endlich gelang es Michael, die Arme um sie zu schlingen und ihr die Hände an den Körper zu drücken.
    Joan hätte Subh ihrerseits angegriffen, wenn Saladin sie nicht zurückgehalten hätte. Aus Wunden unter ihren Augen strömte ihr Blut übers Gesicht. »Schaut mich an! Schaut mich an! Ich habe Glück, dass sie mir kein Auge ausgekratzt hat.«

    Michael rief: »Was soll ich mit ihr machen, Lady?«
    »Sie ist unsere Cousine, Mutter«, sagte Saladin rasch.
    »Sie ist eine Eiterbeule, die ausgestochen werden muss. Nimm sie mit«, sagte sie zu Michael. »Macht mit ihr, was ihr wollt, du und deine Kameraden. Dann werft sie nackt aus der Stadt.«
    Subh wehrte sich, aber Michael schleifte sie grinsend zu dem Trupp würfelnder Soldaten. Sie begrabschten sie und stießen sie auf den Boden der Moschee.
    Thomas war aschfahl. Aber in seinem Blick stand gespannte Erwartung. »Der Kodex. Kommt. Wir haben nicht viel Zeit.« Er führte sie zum Feuer zurück.
    Joan tupfte ihr verwundetes Gesicht mit einem Stück Tuch ab.
    »Du musst damit zum Arzt gehen«, sagte Saladin.
    »Ach, hör auf, so ein Theater zu machen, mein Junge.«
    »Hast du das ernst gemeint? Das mit den Zeichnungen  – den Waffen, und dass du mit ihrer Hilfe das Heilige Land zurückerobern willst?«
    »Natürlich. Es ist der heiligste Ort der Welt, Saladin. Und unsere Heimat. Wir werden die Maschinen zu dem Zweck einsetzen, für den sie gedacht waren.«
    Als Jüngling in Jerusalem – eine »Kriegerwelpe«, wie Thomas ihn einmal genannt hatte – wäre Saladin über ein solches

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