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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Vergeltung. Den Mönchen folgten städtische Amtsträger, diesen wiederum Soldaten, die Holz für die Scheiterhaufen trugen.
    Und dann kamen die Verurteilten – sieben an der Zahl, sechs Männer und eine Frau, flankiert von Soldaten mit Lanzen, die jeglichen Fluchtversuch verhindern sollten. Ihnen folgten weitere kapuzenbewehrte Mönche, die sie mit Sprechgesängen zur Reue aufforderten, und schließlich Trommler, die einen schweren, traurigen Rhythmus schlugen.
    Grace und James gesellten sich unter Ferrons Führung zu einer Gruppe weiterer angesehener Bürger, die sich den Trommlern anschlossen. Sie gingen durch schmale Straßen voller Menschen, die gekommen waren, um die Verurteilten anzugaffen. Einige von ihnen waren Ausländer, dachte James, portugiesische Entdeckungsreisende oder italienische Kaufleute, Abgesandte
einer völlig anderen Welt, die diese grausige Parade mit angewiderten, höhnischen Grimassen beobachteten  – aber sie beobachteten sie.
    James selbst war auf schreckliche Weise von den Gesichtern der Verurteilten fasziniert. Sie trugen gelbe Gewänder, hielten Kerzen in den Händen und hatten Schlingen um den Hals. Sie waren einflussreiche Conversos  – zum Christentum konvertierte Juden oder auch nur deren Nachfahren, die wegen ihrer verräterischen Rückkehr zum Judaismus vor Gericht gebracht und verurteilt worden waren. Ein junger Mann mit ängstlichem Gesicht bekreuzigte sich in einem fort und murmelte Gebete; wenn er insgeheim jüdisch war, so sah er jetzt nicht so aus. Die anderen wirkten nur wie betäubt oder ungläubig.
    Die Prozession schlängelte sich durch die Stadtmauern auf ein offenes Feld hinaus. Hier hatte man eine Reihe nackter Holzpfähle aufgestellt, deren Zweck eindeutig und offensichtlich war. Die Verurteilten wurden an diese Pfähle gebunden. Ein Mann wehrte sich, ein anderer weinte, und jener jüngere Mann bekreuzigte sich, bis man ihm die Arme festhielt. Die anderen ertrugen die Prozedur in stoischem Schweigen.
    Ferron zeigte auf einen Dominikaner, eine hochgewachsene, blasse Gestalt mit der abgeplatteten Nase eines Boxers. »Torquemada«, sagte er leise. »Euer ursprünglicher Ansprechpartner, Madam. Eigentlich noch kein Inquisitor, aber seine Seele sehnt sich nach dem guten Werk. Inbrünstig fromm und doch ein
Meister der Organisation. Vielleicht braucht jede Säuberung einen kühlen Verstand wie den seinen!«
    Der Anführer der Dominikaner trat vor und hob zu einer Predigt in phrasenhaftem Spanisch an, versetzt mit Zitaten aus der Offenbarung.
    »Das ist Frater Alonso de Ojeda vom Kloster San Pablo«, flüsterte Ferron Grace zu. »Er war der Leiter jener Kommission, die die Inquisition eingesetzt hat, um Schwäche und Verrat in unserem neuen Staat auszumerzen. Für Kenner apokalyptischer Predigten sind seine Sermone Sammlerobjekte. Doch für diesen Augenblick hat er sich sein ganzes Erwachsenenleben lang eingesetzt.«
    Ojeda, ein beleibter, leidenschaftlicher Mann, strahlte an diesem Ort des Tötens geradezu vor Freude, dachte James. Und wie er Ojeda beobachtete, so beobachtete Ferron ihn, merkte er.
    »Ich frage mich, was Ihr denkt, junger Bruder. Euer Gesichtsausdruck ist schwierig zu deuten. Seid Ihr besorgt, dass irrtümlich Unschuldige verurteilt wurden? Möglich wäre es; wir sind auch nur Menschen. Aber denkt an die Worte des päpstlichen Legaten zur Zeit der Albigenser-Häresie: ›Tötet sie alle. Gott wird die Seinen erkennen.‹«
    »Das wäre ein schwacher Trost, wenn ich heute hier auf dem Scheiterhaufen stünde.«
    »Stimmt, aber Ihr steht nicht auf dem Scheiterhaufen, nicht wahr? Solche wie Euch kenne ich schon. Ihr seid zu intelligent, um wahrhaft fromm zu sein. Was haltet Ihr von uns? Wie denkt Ihr über mich?«

    James beschloss, ihm eine ehrliche Antwort zu geben. »Ich denke, Ihr seid ein Geschäftsmann«, sagte er. »Eher ein Mensch dieser Welt als der nächsten. Ihr betrachtet diese Inquisition als einen Weg, Eure Ziele zu erreichen, und Euren Monarchen bietet sie in Euren Augen die Möglichkeit, einen starken, einheitlichen Staat aufzubauen.«
    Ferrons Kopf fuhr geschmeidig herum. »Euer Berater hat seine eigenen Ansichten, wie ich sehe«, sagte er zu Grace.
    Grace grinste James spöttisch an, machte ihn mühelos zur Schnecke; er wandte den Blick ab. »Ja, leider«, sagte sie. »Er ist einer der Klügsten seiner Generation, hat mir sein Abt versichert. Und er ist ein Experte, was Gottes Maschinen betrifft. Aber ihm ist auch eine schwer im Zaum

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