Die Zeitbestie
des Stegs und feuerte sowohl mit einem Karabiner als auch seinem Raketenwerfer auf die Umbrathan. Das Gegenfeuer riss ihm ein Bein weg, und er zerfetzte den eine Etage tiefer sitzenden Scharfschützen. Weitere Geschosse trafen ihn im Rumpf, aber er steckte das weg und feuerte weiter. Ein Umbrathan nach dem anderen starb. Explosionen rissen sie von den Laufstegen oder jagten sie in Fetzen aus jedwedem Versteck, das sie gefunden hatten. Coptic hielt seinen Feuerhagel aufrecht, bis beide Waffen leer waren. Dann kamen die beiden verbliebenen Umbrathan aus ihrer Deckung und konzentrierten ihre Salven auf ihn. Schließlich ging er zu Boden und kippte dann vom Laufsteg, als dieser am Ende seines Schwenkbogens abrupt stoppte.
Aconite hielt den Kopf eingezogen und schleppte sich zu dem Gefälle hinüber, das in den Abfallschacht führte, aber jemand packte von hinten ihre Jacke und zerrte sie hoch. Eine Armprothese schlang sich ihr um den Hals, und eine Karabinermündung drückte in die Wange. Hinter diesem menschlichen Schild hervor blickte Makali zu der Stelle hinüber, wo sich Saphothere versteckt hatte.
»Saphothere, du bist jetzt am Ende!«, schrie sie.
Sie sah sich um und entdeckte zwei ihrer Kameraden, die ihre Waffen auf den umgestürzten Transformator anlegten.
Aconite blickte zu ihrem Bruder, entdeckte die Einschusslöcher in seinem Panzer und sah, dass er sich an seiner Vorpalsteuerung hinaufgezogen hatte, das zertrümmerte Bein nachziehend. In einer Hand hielt er eine kleine Fernbedienung, die er jetzt auf Aconite richtete und aktivierte. Dann warf er sie weg und rammte die Hand in eine glänzende Sphäre.
»Nein!«, rief Makali und wandte die Aufmerksamkeit Cowl zu.
Aconite spürte, wie das Magnetschloss aufsprang. Sie blickte in den Regen aus weißem Pulver hinauf. Als dann die Handfesseln abfielen, rammte sie den Ellbogen kräftig in Makali hinein. Die Umbrathantin krümmte sich, und Aconite entriss ihr die Waffe und schleuderte sie über den Boden hinweg. Jetzt feuerte jemand aus dem Abfallschacht heraus, und einer der beiden Umbrathan sank auf die Knie, während ihm vorne Rauch aus dem Körper drang. Saphothere stand auf und feuerte auf den anderen, der über einen Laufsteg flüchtete, sodass die Geschosse Fetzen aus ihm herausrissen – und es der Mann nie schaffte, in Deckung zu gelangen. Aconite drehte sich um und rammte Makali das Knie ins Gesicht, riss sie damit hoch, das Gesicht verwüstet. Dann drehte sich Aconite wieder zu ihrem Bruder um.
Aus der Luft hörte sie ihn zischend flüstern, während sich Schilde zwischen ihm und Saphothere aufbauten: »Raus!«
Sie sah, dass seine Hand in dem Vorpalsphäroid steckte, es manipulierte, sich bewegte. Aconite drehte sich zu Tack um, der mit dem Rücken zur Wand neben dem Schacht stand, die Waffe auf Cowl gerichtet; Polly zielte von der anderen Seite des Schachts aus mit der Pistole auf Makali. Fast beiläufig schlug Aconite mit dem Rücken der größeren Hand nach Makali und schickte sie lang ausgestreckt zu Boden. Dann ging sie aufs Gefälle zu. Sie glitt daran hinab und hielt sich am Schachtrand fest, indem sie die größere Hand wie einen Schraubstock darum schloss.
»Wir müssen schnellstens hinaus«, sagte sie. »Wie habt ihr es hierher geschafft?«
»Mit Wespe-Nandru«, antwortete Polly.
»Trägt notfalls zwei«, brummte Aconite.
Tack betrachtete die aktuelle Szene: Makali kroch verletzt über den Boden. Cowl bediente an der Vorpalsteuerung Schildgeneratoren, die in den Boden eingearbeitet waren. Saphothere bewegte sich außerhalb der Schilde, die vor ihm hochschossen, und rückte immer dann weiter vor, wenn einer der Schildgeneratoren ausbrannte. Deren Zahl musste begrenzt sein, und Tack kannte Saphothere als einen hartnäckigen Killer.
»Ihr beide zuerst«, sagte Tack und deutete mit dem Kopf auf den Schacht.
Aconite gab Polly keine Zeit für einen Protest: Sie streckte die Hand aus, packte das Mädchen am Fußknöchel, zog die schreiende Polly heran und stieß sie in den Schacht.
»Wir haben höchstens zwanzig Minuten; dann ist dieses Gebäude hinüber«, erklärte Aconite. »Ich schicke den toten Soldaten zurück, um dich zu holen.« Sie sprang in den Schacht und folgte Polly.
»Saphothere!«, schrie Tack. »Wir haben keine Zeit mehr!«
Der Mann, der schon die längste Zeit seines Lebens Umbrathan jagte und umbrachte und der, wie Tack jetzt klar wurde, den größten Teil dieser Zeitspanne von genau diesem Augenblick geträumt haben
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