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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Haftmine ab, hob den Harpunenwerfer aus Aconites Waffenkammer und schoss nach oben.
    Begleitet vom üblichen chemischen Leuchten, verband sich die Harpunenspitze mit der Oberkante der Schachtmündung. Nachdem Tack die Haftmine gelöst hatte, zog er sich mit Hilfe der Winde in die Schachtmündung. Er pappte die Mine an die Unterkante, um erneut Tritt zu finden, löste die Harpune und zog sie wieder ganz in den Werfer ein. Dann blickte er hinauf in die Dunkelheit.
    Da er sich nicht richtig an die eigene Rutschpartie durch diese Röhre erinnerte, hatte er Nandru konsultiert und erfahren, dass sie sich in einem Hundert-Meter-Bogen von Cowls kugelförmiger Leitzentrale nach unten erstreckte. Ziemlich leicht zu ersteigen, aber jetzt noch nicht. Er wartete.
    Der Himmel war noch dunkel von der Präsenz dieses Dings und dem dadurch erzeugten Sturm. Aus dem Schutz der Zitadelle heraus betrachtete Tack den staubigen Schneesturm aus der kristallinen Substanz, die wie ein Dunstschleier über dem Meer lag und irgendwie den Wellenschlag abschwächte. Innerhalb weniger Minuten entdeckte er Nandru-Wespe, der von Aconites Haus heranbrauste und Polly wie eine gestohlene Larve unter sich festhielt. Schließlich drehte sich Tack um, feuerte die Harpune nach oben in die Dunkelheit und erblickte das Leuchten der chemischen Bindung 20 Meter über sich. Er spannte das Kabel, löste die Haftmine und hakte sie an den Schulterriemen des Waffengurts, den er sich ebenfalls besorgt hatte. Er hatte drei dieser Minen dabei, deren Haftflächen mikroskopische Härchen aufwiesen, ähnlich denen am Fuß eines Geckos – aber anders als bei diesem waren die Minen nicht zum wiederholten Gebrauch gedacht und verloren mit der Zeit ihre Haftfähigkeit. Deshalb brauchte Tack drei für den Anstieg. Er plante nicht, mit ihnen irgendetwas hochzujagen.
    Nandru-Wespe flog in den Schatten der Zitadelle ein und sank tiefer, bis er vor der Schachtmündung schwebte. Polly, die von den vier spitzen Beinen fest an den Bauch des Roboters gedrückt wurde, wischte sich weißes Pulver aus Gesicht und Augen, ehe sie eine Hand nach Tack ausstreckte. Mit einem Fuß auf dem Rand des Schachts gab sich Tack durch die Reibungskontrolle der Winde genügend Kabelspielraum, um sich nach draußen beugen und Pollys Unterarm packen zu können.
    »Hast du sie?«, fragte Nandru. »Ich möchte sie nicht verfrüht loslassen.«
    »Ich habe sie«, antwortete Tack gepresst.
    Nandru-Wespe löste den Griff und schoss in die Höhe, als sein Gewicht so drastisch sank. Polly sprang in den Schacht, landete mit den Füßen auf dem Rand und hielt sich mit der anderen Hand an Tacks Waffengurten fest.
    »Okay?«, fragte er.
    »Okay«, sagte sie.
    Tack startete die Winde, die sie beide hinaufzog. Auf Grund der Risiken hätte er diese Sache lieber allein durchgezogen, aber er brachte einfach nicht die nötige Willenskraft auf, um Polly wegzustoßen. Der Gedanke, von ihr getrennt zu werden, weckte in ihm ein Gefühl, das er nicht oft erlebt, aber trotzdem leicht erkannt hatte. Das war jedoch eine Angst anderer Art.
    Als sie das Ende der Harpune erreicht hatten, montierte Tack zwei Haftminen, damit sie ihm und Polly als Trittsteine dienten. Dann hörte er ein Krabbeln und Summen in der Schachtmündung, als Nandru-Wespe dort Halt zu finden versuchte. Er verfolgte, wie dies dem Roboter schließlich gelang und er mit seinen vier Spitzbeinen den Aufstieg durch die Röhre begann. Er kam vier Meter weit, bis er zurückrutschte und dabei mit den Fußstacheln laut kreischend Metall hobelte. Das gehörte zu keinerlei Plan, den sie geschmiedet hatten.
    »Bleib da unten, Nandru – der Lärm, den du machst, könnte bis oben zu hören sein«, flüsterte Tack drängend.
    Es gelang Nandru, die Dornen ins Metall zu treiben und seine Position zu halten. Tack löste die Harpune und schoss sie über die nächste Etappe nach oben.
    Als Cowl von der Vorpalsteuerung zurückkehrte, war sein Ausdruck völlig undeutbar. Aconite blickte zu Makali hinüber und ließ den Blick forschend durch die Halle schweifen, um die Standorte von Makalis Lieblingskillern zu bestimmen. Jetzt, wo Cowl die Quelle der Macht verloren hatte, mit deren Hilfe er die Zeit innerhalb der Steuerkugel manipulieren konnte, zeigte sich seine Paranoia deutlich. Nun blickte Aconite zu dem Schacht hinüber, in den Cowl seit fast einem Jahrhundert menschliche Überreste warf. Mit den Hand- und Fußfesseln hatte sie keine Chance, diesen Fluchtweg zu erreichen,

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