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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Zerstörung und Aufruhr …« »Aufruhr? Erzähl uns mehr darüber!«, bat Marcus.
Seine Gäste nickten begeistert.
Der Augur vergrub sein Gesicht in den Händen. »Es
tut weh, was ich sehe! Ich sehe Blut und Tränen, Aufstand und Mord!«
»Aber warum? Was passiert?«
»Ein Mann kommt, der Hass in seiner Brust trägt.
Dieser Rote Rächer!«
»Der Mann, der die Spiele verhindern will, der hat
doch schon ein paarmal zugeschlagen. Das ist nichts
Neues, sprich weiter.«
Erneut schüttelte der Augur den Kopf. »Nein, die
Bilder schwinden. Es ist vorbei.« Mit diesen Worten
bahnte er sich einen Weg durch die Zuschauer und verschwand in der Villa.
»Da habt ihr’s!«, sagte Marcus und ballte die Fäuste.
»Auch der Augur sieht Titus’ Ende nahen. Und Gaius ist
der beste Augur weit und breit! Er irrt sich nie!« »Wenn der Rächer nicht bald gefangen und getötet
wird, wird Titus zum Gespött in ganz Rom«, meinte
einer der Gäste. »Die Anschläge des Rächers machen ihn
allmählich lächerlich.«
»Ja!«, rief Marcus begeistert. »Böse Gerüchte machen
die Runde. Sie verbreiten sich wie ein zähes Gift. Das
Volk sagt, dass der Kaiser die Stadt nicht mehr im Griff
habe. Ist das nicht wunderbar?«
Kim traute ihren Ohren nicht. Marcus freute sich
über die Taten des Rächers und sprach in großer Runde
darüber! Wenn der Kaiser das erfahren würde, wäre dies
Marcus’ Todesurteil.
»So ist es«, stimmte ein anderer Gast Marcus zu.
»Als ich heute Mittag in den Thermen war, wurde offen
über Titus gelacht. Das ist eigentlich undenkbar.« »Nein, jetzt nicht mehr«, frohlockte Marcus. »Denn
die Zeiten haben sich geändert, meine Freunde. Aber ich
glaube nicht, dass einer von euch das bedauert, beim
Mars!«
Zustimmendes Nicken und leises Lachen.
Marcus’ Augen blitzten. »Die Zeiten haben sich
wirklich geändert. Titus’ Zeit ist abgelaufen!«

Angst

    »Könnt ihr euch das vorstellen? Eine Gruppe von einflussreichen Männern, die das Ende von Titus’ Herrschaft herbeisehnt! Die haben sich richtig über die Anschläge des Rächers gefreut!«, berichtete Kim ihren Freunden am nächsten Abend.
    Die heutigen Spiele waren ohne Zwischenfälle verlaufen. Vor einer Stunde waren der Ädil, Blandinia und Regina einer Einladung in das Haus eines Senators gefolgt. Und so war Kim zum Colosseum geflitzt. Jetzt war sie mit Julian, Leon und Kija unterwegs zur Via Labicana, wo die Gladiatorenkasernen lagen.
    »Das klingt wirklich spannend«, meinte Julian, »aber es ist noch kein Beweis dafür, dass Marcus und seine Freunde hinter den Anschlägen stecken. Deine Aussage würde gegen die dieser mächtigen Männer stehen. Du kannst dir selbst ausmalen, was mit dir geschehen würde …«
    »Schon klar, Raubtier-Futter«, seufzte Kim.
    Nun mischte sich auch Leon ein. »Mir fehlt außerdem das Motiv. Gut, Marcus fühlt sich von Titus drangsaliert. Er scheint ihn zu hassen. Das ist ein Motiv. Aber die anderen? Was haben sie für einen Grund, Titus vom Thron zu stoßen? Ich glaube, wir sollten uns lieber auf diesen Gladiatoren Aurelius konzentrieren.«
    »Für mich bleiben Marcus und seine Gäste höchst verdächtig«, beharrte Kim. »Wir dürfen uns nicht nur auf eine Spur beschränken.«
    »Das werden wir auch nicht, sondern weiter zweigleisig fahren«, antwortete Julian. An einer Kreuzung blieb er stehen. »Hat jemand eine Idee, in welche Richtung wir gehen müssen?«
    »Nö, aber ich habe ja einen Mund, um zu fragen«, erwiderte Kim und sah sich um. Doch es lief ihnen gerade niemand über den Weg. Da maunzte Kija laut. Ihre Ohren waren aufgestellt und nach vorne gedreht.
    Kim beugte sich zu Kija hinunter. »Und? Hast du eine Ahnung, du rätselhafte, ägyptische Katze, wie wir uns in diesem unübersichtlichen Rom zurechtfinden könnten?«
    Wieder maunzte Kija. Es klang fast wie ein Lachen. Dann glitt ihr eleganter Körper nach links und verschwand in einer dämmrigen Straße. Die Freunde hatten Mühe, der Katze zu folgen.
    »Aus Kija werde ich nicht schlau«, murmelte Kim und grinste in sich hinein.
An der nächsten Kreuzung hielt Kija an. Vor den Gefährten erstreckte sich eine lang gezogene Mauer mit einem Eisengitter als Tor, das wie ein Spinnennetz zwischen zwei Türmen klebte.
»Ich höre Schwerterklirren!«, rief Julian. »Das wird die Kaserne sein. Danke, Kija!«
Die Freunde liefen zum Gitter und spähten hindurch. Sie blickten auf eine große Sandfläche, die sie an den Kampfplatz im Colosseum erinnerte. Mehrere Rekruten schlugen mit

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