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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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besiegen. Es fiel kein verdächtiges Wort.
    Ratlos und ein wenig enttäuscht schauten sich die Freunde an.
    Plötzlich knackte es. Als wäre jemand auf einen trockenen Ast getreten. Das Geräusch kam aus dem Hain, dort, wo es besonders dunkel war. Die Augen der Gefährten wurden schmal. Wieder ein Knacken. Julian schluckte. Wer war das?
    In diesem Moment tauchte ein Schatten auf und kam im Schutz der Stämme rasch näher! Von der Größe her glich er genau dem Unbekannten, gegen den sich die Gefährten vorhin im Schuppen gewehrt hatten. Die Freunde tauchten hinter den Baumstämmen ab und machten sich so klein wie möglich. Kija kuschelte sich in Kims Armbeuge. Ihr Körper bebte.
    Der Unbekannte blieb stehen. Dann ging alles blitzschnell. Die Gestalt zog etwas unter dem Umhang hervor. Ein Bogen! Sekunden später sauste ein Pfeil durch die Nacht. Ein grässlicher Schrei ertönte. Die Gestalt drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
    Entsetzt kamen die Freunde aus dem Schutz der Stämme hervor und liefen zum Zelt der Brüder. Davor lag Kleoitas auf dem Boden. Er schrie vor Schmerzen und presste beide Hände um seinen linken Oberschenkel, in dem ein Pfeil steckte.
    „Das war Milon!“, brüllte er. „Er hat Angst vor dem Kampf mit mir gehabt. Deshalb hat er mich verletzt!“
    Von den umliegenden Zelten stürzten Schaulustige herbei.
    „Er braucht einen Arzt! Kommt, wir holen Telestas“, sagte Kim und rannte auch schon los.
    Unterwegs keuchte sie: „Ich bin sprachlos. Wir hatten doch Kleoitas im Verdacht. Und jetzt ist er selbst Opfer …“
    „Vergesst Elipa nicht“, warf Julian ein, als das Gasthaus vor ihnen auftauchte. „Ihre Rolle ist immer noch nicht geklärt. Aber jetzt lasst uns erst einmal Telestas holen!“ Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.
    „Was hast du?“, wollten Kim und Leon wissen.
    Julians Gedanken überschlugen sich, ihm war ein furchtbarer Verdacht gekommen. „Ich habe eine Theorie“, stieß er atemlos hervor. „Wir wissen, dass der Täter aus Kroton stammt und dass er schreiben kann, wozu in diesen Zeiten nur die wenigsten in der Lage sind. Und wir wissen, dass er sich mit Kräutern und Giften gut auskennt. Da bleibt eigentlich nur einer übrig.“

Ein heikler Auftrag

Ein heikler Auftrag
    „Telestas“, brach es aus Julian hervor, während er weiterging. Ihm selbst kam dieser Verdacht ungeheuerlich vor. Aber je länger er darüber nachdachte, umso klarer wurde das Bild.
    Seine Freunde blickten ihn entgeistert an.
    „Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Kim. „Telestas gehört doch mittlerweile schon fast zur Familie von Diotimos!“
    Auch Leon war nicht überzeugt. „Welches Motiv sollte er haben?“
    „Geld!“, rief Julian. „Er hat schließlich gewettet.“
    „Ja, aber er hat auf die falschen Sportler gesetzt“, wandte Leon ein. „Und was ist mit Elipa? Auch sie haben wir schließlich im Verdacht.“
    Die Freunde hatten das Gasthaus fast erreicht.
    Julian winkte ab. „Ich bleibe dabei: Telestas ist unser Mann. Auf ihn passt einfach alles. Und wer weiß: Vielleicht hat er noch ganz andere Wetten abgeschlossen …“
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Kim.
    „Telestas hat nur kleine Summen auf Philanor und Diotimos gesetzt, um nicht aufzufallen“, erklärte Julian. „Aber vielleicht hat er weitaus größere Summen auf die siegreichen Gegner der beiden gewettet! Und nachdem er die Favoriten ausgeschaltet hatte, strich er viel größere Beträge für seine Außenseiter-Tipps ein.“
    „Eine abenteuerliche Theorie“, urteilte Kim.
    „Und durch nichts zu beweisen“, ergänzte Leon.
    „Womöglich doch“, sagte Julian. „Wenn meine Theorie richtig ist, müsste Telestas jetzt über eine Menge Drachmen verfügen. Und es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.“
    Sie standen vor dem Eingang des Gasthauses.
    „Die wäre?“, wollten Kim und Leon wie aus einem Mund wissen.
    „Wir müssen seinen Geldbeutel untersuchen“, schlug Julian leise vor. „Gleich heute Nacht!“
    „Du bist verrückt!“, stieß Kim hervor. „Den wird Telestas doch immer bei sich tragen.“
    „Nicht, wenn er schläft …“
    Leon grinste. „Du willst dich in sein Zimmer schleichen und nachsehen?“
    „Genau das!“
    Leon blies die Backen auf. „Das ist verrückt! Aber vielleicht sogar machbar.“
    „Aber erst müssen wir Telestas zu Kleoitas schicken. Er braucht dringend Hilfe!“, mahnte Kim.
    Sie rannten zum Zimmer des Arztes und alarmierten ihn.

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