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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Telestas wirkte völlig entsetzt. Unverzüglich machte er sich auf den Weg. Die Freunde beobachteten ihn. Am Gürtel schien er keinen Geldbeutel zu tragen. Aber sein Chiton beulte sich auf Höhe der Brust verdächtig aus. Ob Telestas dort den Beutel mit den Drachmen versteckt hatte?
    Der Arzt versorgte Kleoitas. Er entfernte den Pfeil, säuberte die Wunde und verband sie schließlich.
    „Tja“, sagte Telestas, als er fertig war. „Es ist eine tiefe Fleischwunde. Aber wenigstens ist kein Muskel verletzt, soweit ich das beurteilen kann.“
    „Zum Glück, beim Zeus!“, rief Kleoitas. „Dann kann ich ja morgen kämpfen!“
    Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, das kannst du natürlich nicht“, sagte er sachlich.
    „Aber ich muss es tun!“, beharrte der Ringer.
    „Blödsinn“, erwiderte Telestas leicht verärgert. „Die Wunde würde sich sofort wieder öffnen. Vergiss es!“
    Kleoitas war störrisch wie ein kleines Kind. „Nein, nein, nein!“, schrie er.
    Der Arzt blickte zum Himmel. „Du hättest mit dieser Verletzung keine Chance. Überzeugt dich das?“
    „Na gut“, entgegnete Kleoitas mürrisch. „Und das erinnert mich an Milon, diesen Schurken. Ich verlange, dass er verhaftet wird. Er hat auf mich geschossen!“
    „Rede keinen Unfug, beim Apollon!“, rief jemand der Schaulustigen. „Du hast ihn doch gar nicht gesehen!“
    Nur widerwillig gab der Ringer nach.
    Telestas erhob sich seufzend und schlenderte zurück zum Gasthaus.
    Nach einer Weile folgten die Freunde ihm.
    „Bestimmt wird Telestas den Beutel ablegen, wenn er ins Bett geht. Also warten wir, bis er schläft“, schlug Julian vor. „Dann schleichen wir uns in sein Zimmer.“
    Kim glaubte, sich verhört zu haben. „Wir?“
    „Nun ja, einer von uns sollte diesen Auftrag übernehmen“, präzisierte Julian.
    Kim grinste. „Klar, einer reicht, nämlich du!“
    Julian nickte tapfer. Es war schließlich seine Idee gewesen. Aber jetzt, wo der Einsatz näher rückte, bekam er es mit der Angst zu tun. Wie sollte er überhaupt in das Zimmer gelangen?
    „Wir lassen dich nicht allein“, sagte Kim schnell. „Wir werden aufpassen, dass dir niemand in die Quere kommt.“
    Leon klopfte Julian auf die Schulter. „Ich mach’s“, sagte er. „Habt ihr Telestas’ Brustbeutel gesehen? Inzwischen überzeugt mich deine verrückte Idee immer mehr, Julian …“
    Julian war erleichtert.
    Die Freunde zogen sich in ihr Zimmer zurück und warteten, bis im Gasthaus völlige Stille eingekehrt war.
    Wenig später öffnete Leon die Tür und spähte auf den Flur. Die Luft war rein. Auf Zehenspitzen schlich er den Gang hinunter ins angrenzende Gasthaus und erreichte schließlich Telestas’ Zimmer. Seine Freunde folgten ihm und behielten den Flur im Auge, um Leon notfalls zu warnen.
    Jetzt erreichte Leon endlich das Zimmer des Arztes. Er beugte sich zum Schlüsselloch hinunter und spähte hindurch. Das Zimmer lag im Dunkeln. Mit klopfendem Herzen drückte der Junge die Klinke herunter. Nichts. Natürlich, die Tür war verschlossen. Doch Leon gab noch nicht auf. Bestimmt hatte das Zimmer ein Fenster zum Innenhof …
    „Ich wage einen zweiten Versuch im Hof“, flüsterte Leon seinen Freunden zu.
    Wenig später schlichen sie in den mit kleinen Götterfiguren geschmückten Hof, in dessen Mitte sich ein Wasserspeier befand. Leon sah zu seiner Freude, dass es jede Menge Fenster zum Innenhof gab. Rasch hatten sie das gefunden, das zu Telestas’ Zimmer gehören musste. Das Fenster stand offen! Vermutlich hatte es der Arzt in der heißen Nacht geöffnet, damit etwas Luft hereinstrich.
    Leon blickte sich um. Nur Julian, Kim und Kija, die mit weit aufgerissenen Augen die Szene beobachtete, waren zu sehen. Er holte tief Luft. Dann schwang er sich geräuschlos auf das schmale Fenstersims und schaute in Telestas’ Raum hinein. Im Mondlicht konnte er nur schemenhaft etwas erkennen. Leon sah die Umrisse eines Bettes, auf dem jemand lag. Daneben stand eine Art Beistelltisch. Unmöglich zu sagen, ob der Arzt dort etwas abgelegt hatte.
    Leon trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Er musste in das Zimmer hinein. Ganz vorsichtig ließ er sich vom Sims hinuntergleiten. Jetzt stand er im Zimmer und lauschte. Vom Bett kam leises Schnarchen. Gut so! Leon wagte sich weiter vor und erreichte das Tischchen.
    Da lag ein Beutel! Leon streckte die Finger danach aus. Feines Leder. Behutsam zog er an der Schnur, die den Beutel zusammenhielt. Im Mondlicht blitzten Münzen auf. Leon

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