Die Zeitensegler
heutigen Irak. Die Anfänge dieser Stadt reichen bis ca. 4000 v. Chr. zurück.
Das Volk der Sumerer zeichnete sich schon damals durch ausgeprägte Kunst, Architektur und Handwerk aus. Sie entwickelten durchdachte Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft und erfanden eine eigene Schrift, die Keilschrift. Auch die Erfindung des Rades geht auf die Sumerer zurück.
1. Dynastie von Ur
Eine Dynastie bezeichnet einen Zeitraum, in dem ein Herrschergeschlecht über die höchste macht in ihrem Land verfügt. Die Herrscherwürde wird dabei von Generation zu Generation weitergegeben.
Die 1. Dynastie von Ur wurde ca. 2500 v. Chr. von Mesannepada gegründet. Die zahlreichen in den Grabanlagen gefundenen Grabbeigaben aus dieser Zeit belegen, dass es damals schon ausgeprägte Handelsbeziehungen zu anderen Ländern gab und dass die Schmuckherstellung für die Einwohner von großer Bedeutung war.
JÜDISCHE ZEITRECHNUNG
Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 v. Chr., dem Jahr, in dem nach jüdischem Glauben die Welt erschaffen wurde. Die Einteilung des jüdischen Kalenders wurde von Rabbi Hillil II im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung festgelegt. Sie hat sich aber erst im 11. Jahrhundert durchgesetzt. Will man vom jüdischen Jahr zur gregorianischen Jahreszahl (die christliche Zeitrechnung richtet sich nach dem Gregorianischen Kalender) umrechnen, so gilt die Formel: jüdisches Jahr + 240 – 4000. Jedoch muss man immer auch beachten, dass das jüdische Jahr im September beginnt und sich so das Ergebnis um 1 verschieben kann.
PEST
Die Pest ist eine hoch ansteckende Krankheit, die durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht wird. Dieses Bakterium wird durch den Rattenfloh übertragen. Dem Infizierten bleiben nur wenige Stunden bis etwa sieben Tage bis zum Ausbruch der Krankheit. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, starkesKrankheitsgefühl, Bewusstseinsstörungen und Beulen in Achselhöhlen und Leisten, die aufgrund innerer Blutungen blauschwarz aussehen. In früheren Zeiten verlief diese Krankheit in den meisten Fällen tödlich. Heute ist sie durch Anwendung von Antibiotika eingedämmt.
Es gab mehrere große Pestzeiten. Die größte davon dauerte von 1347 bis 1353. Seit dieser Zeit spricht man aufgrund der Schwarzfärbung der Beulen auch vom »Schwarzen Tod«.
Die Menschen in früheren Zeiten sahen die Pest zunächst als Gottesstrafe an. 1348, als das Massensterben in Europa begann, wurde das Gerücht gestreut, für die Pest seien die Juden verantwortlich, da sie die Brunnen vergiftet hätten. Es begann eine Hetzjagd auf Juden, die sich über viele hundert Jahre fortsetzte.
WOUNDED KNEE
Wounded Knee ist eine Ortschaft in der Pine-Ridge-Reservation im US-Bundesstaat South Dakota. Benannt wurde sie nach einem Nebenfluss des White River.
Tausende von Jahren lebten die Indianer friedlich in ihren angestammten Gebieten. Da diese Gebiete meist fruchtbar und reich an Bodenschätzen waren, strebten die Weißen danach, diese Gebiete zu besitzen. Sie bekämpften die Indianer und siedelten sie in Reservate um. Doch die Lebensbedingungen in den Reservaten waren sehr schlecht. Das Land, das die Weißen ihnen zugewiesen hatten, war karg und somit schwer zu bewirtschaften. Außerdem gab es dort weder Büffel noch Bisons, die wichtigste Fleischquelle der Indianer. Die ehemals als Jägerund Sammler lebenden Indianer waren daher von Lebensmittel-Lieferungen durch die Behörden abhängig. Diese blieben aber oftmals aus und waren von schlechter Qualität. Hunger und Krankheiten waren die Folgen.
Am 29. Dezember 1890 erhielt Colonel James W. Forsyth den Befehl, eine Gruppe von Minneconjou-Lakota-Sioux-Indianern mit ihrem Häuptling Spotted Elk von ihrem bisherigen Gebiet in ein Lager in Omaha umzusiedeln. Die Sioux mussten alle Waffen abgeben. Die Zahl der abgegebenen Waffen war den Soldaten aber nicht ausreichend. Also durchsuchten sie die Zelte und nahmen Leibesvisitationen bei den Indianern vor. Dabei entdeckten sie eine neue Winchester, die der Sioux Black Coyote unter seinem Gewand versteckt hatte. Er weigerte sich, die Waffe abzugeben. Bei dem Versuch eines Soldaten, dem Indianer das Gewehr zu entreißen, löste sich ungewollt ein Schuss. Die Soldaten feuerten daraufhin auf die Gruppe der mittlerweile unbewaffneten Indianer und töteten zahlreiche von ihnen.
Über den Autor
Stefan Gemmel, geb. 1970, ist mit über 30 Veröffentlichungen der meistübersetzte Schriftsteller in Rheinland-Pfalz.
Überregional bekannt
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