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Die Zeitfalle

Die Zeitfalle

Titel: Die Zeitfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Carr
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glauben Sie mir«, sagte er eindringlich. »Es handelt sich um ein Forschungsprojekt. Sie können uns helfen, Krankheiten zu bekämpfen. Wir brauchen eine bestimmte Sorte von Exkrementen, und Karen Kilpatrick kann helfen, aber ich kann sie nicht fragen. Sie können in ihr Zimmer.«
    »Wie kommt es, daß ich in den Zeitungen noch nie was über diese Forschung gelesen habe?« fragte Tanaka.
    »Sehen Sie«, sagte Rumborough, »das Land ist noch nicht bereit dafür, aber wenn wir finden, wonach wir suchen ...«
    »Scheren Sie sich zum Teufel«, sagte das hawaiische Mädchen. Es wollte aufstehen, aber Rumborough hielt ihr Handgelenk fest, und sie setzte sich wieder.
    »Bitte«, sagte er. Tanaka rührte sich nicht. »Ich liebe Sie«, sagte er impulsiv.
    »Ich habe das Paket an mich selbst aufgegeben«, sagte Rumborough zu Oskar. »Ich getraute mich nicht, die Probe zurückzubringen; du weißt, wie ungeschickt ich bin. Ich hätte meinen Koffer mitten auf dem Flugplatz fallen lassen, oder sie hätten ihn bei der Kontrolle mit Röntgenstrahlen durchleuchtet und gedacht, ich hätte eine Waffe oder was.« Er seufzte. »Sie wollte mich niemals wiedersehen, Oskar.«
    Oskar setzte sich zum Nebenzimmer in Bewegung. »Es wird Zeit, daß ich meine Schau auf die Beine bringe«, sagte er. »Ich werde arbeiten, bis die Hölle zufriert.« Oskar machte halt, bevor er die Tür erreichte. »Du brauchst einen Urlaub«, sagte er. »Du solltest dich entspannen. Etwas lesen. Mach dir keine Gedanken wegen Tanaka.« Rumborough rieb wieder seinen Kopf, verdutzt. »Wer ist Tanaka?« fragte er.
     
    Rumborough nahm Urlaub. Er saß bei seiner Flasche Johnny Walker und starrte zum Fenster seines Schlafzimmers hinaus. Manchmal, wenn er lange und angestrengt genug starrte, konnte er die Stadt sehen. Er starrte angestrengt. Alles, was er sehen konnte, waren die grünen Hügel und die Kiefern und Fichten. Er nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche und versuchte sich zu konzentrieren. Keine Stadt erschien. Er überlegte, ob er noch einmal versuchen solle, Edie anzurufen.
    »Wirklich?« sagte Edie. Ihre Brüste hoben sich, als sie einatmete, sackten, als sie ausatmete und fortfuhr: »Ich kannte einige Leute dort. Kanntest du Mary Weinroth?«
    »Nein.«
    »Sie war ungefähr ein Jahr vor dir. Warst du dort, als die schwarzen Studenten das Gebäude besetzten?«
    Rumborough sah die Flasche Johnny Walker an und versuchte sich zu erinnern, wo er das College besucht hatte. Er entsann sich einer hügeligen Gegend und einer kleinen Wohnung. Zwei andere hausten mit ihm zusammen. Einer hieß Herbie und studierte im vierzehnten Semester Architektur. Der andere hieß Rich. Rich war kein Student. Er war ein Dealer. Wann immer er an einem Montagmorgen aufstand, pflegte er zu sagen: »Ist ein schlechter Tag heute, weil es Montag ist.« Dienstags und mittwochs sagte er das gleiche. Sonst redete Rich nicht viel. Oft war er eine Woche oder so weg, und wenn er zurückkam, hatte er Tafeln von Haschisch oder Marihuana, eingewickelt in Folie.
    »Es war irgendeine große Universität im Osten, glaube ich«, sagte Rumborough zu der Flasche. Er überlegte, ob er anfangen solle, Universitäten anzurufen und zu fragen, ob er dort Student gewesen sei, statt immer nur Edies anzurufen und zu fragen, ob sie große Brüste hätten. Er trank wieder aus der Flasche und hielt aus dem Fenster nach der Stadt Ausschau. Einen Moment glaubte er, die graugelben Schleier der Dunstglocke zu sehen, aber dann war der Schleier auf einmal verschwunden, und er sah nur noch Bäume. Irgendein Tutor hatte in der South Albany Street gewohnt. Rumborough erinnerte sich an eine Brücke in der Nähe des Hauses, eine kleine, die einen kleinen Bach überspannte. Er fragte sich, wo Rich sein mochte.
    Rumborough stand auf und ging hinüber zum Bildtelefon. Dann stand er davor und versuchte sich zu erinnern, wen er anrufen wollte.
    »He, Bob«, sagte Oskar. Rumborough wandte sich um und sah das Geschöpf in der Türöffnung stehen. »Du siehst ganz zerschlagen aus«, sagte Oskar. »Leg dich lieber ein bißchen hin.«
     
    »Was ist das?« fragte Rumborough. Er sah den Apparat an, den Oskar in die Diele bei der Haustür gebracht hatte. Das Ding sah wie eine Kamera auf kleinen gebogenen Füßen aus. Tentakel oder Kabel baumelten von den Seiten. Oskar mühte sich, das ganze ungefüge Ding auf seinen Rückenschild zu schnallen, wobei er es balancieren mußte.
    »Was das ist?« sagte Oskar enthusiastisch, nachdem er

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