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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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heiraten! Eine Entscheidung, die zwei Generationen später den Weltuntergangsfanatiker Kalvin Broncowiz hervorbringen wird.«
    Ich schüttle fassungslos den Kopf. Nie hätte ich ahnen können, was für Auswirkungen mein unbedachtes Handeln haben könnte. Woher auch? Hätte Helen nicht ebenso den Vater eines Friedensnobelpreisträgers hervorbringen können? Oder einen Enkel, der in seiner Freizeit Sportsendungen schaut und als Pförtner im Silicon Valley arbeitet?
    Selbst das Bewusstsein, dass es vermutlich auch solche Realitäten gibt, lässt das Übel der anderen nicht geringer erscheinen.
    Ich verdränge die niederschmetternden Bilder, verfolge stattdessen Wum Randy auf dem Holografen. Er hat in diesem Augenblick Kay erreicht, schwingt sich in den freien Sessel und strahlt meinen Scout an, als hätte er selbst eben den Superball kommentiert und nicht eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes.
    »Wie hast du dich gefühlt, Kay, als Ali…«
    Mehr bekomme ich von dem Interview nicht mit.
    Die Lichtstrahlen brechen ab, aus dem flachen Gerät wird ein gewöhnlicher Bildschirm, der mich mit den Worten »Betreten Sie jetzt den Zylinder, Alison Hill«, auffordert, den nächsten Sprung durch die Zeit anzutreten. Ich lege den Holografen auf das Bett, atme durch, soweit es der Schmerz in meiner Brust zulässt, und schleppe mich müde zu dem Zylinder.
    Im letzten Moment jedoch kommt mir eine Idee, es ist mehr ein Impuls. Ich weiß nicht, ob mein Geistesblitz Sinn machen wird, schaden wird er jedoch nicht. Mit schnellen Handgriffen raffe ich das Operationsbesteck vom Tisch, worunter sich auch ein Skalpell befindet, wie verschiedene Zangen, sogar ein langes Holzstäbchen, dessen Aufgabe mir unklar ist, und trete mit meiner Beute in der Hand in den Zylinder. Einige Sekunden vergehen, in denen ich bange. Aber niemand erscheint oder stoppt den Prozess.
    Der blaue Lichtspiegel fährt meinen Körper hoch, Schwindel setzt ein und mit einem kleinen triumphierenden Lächeln auf den Lippen verlasse ich ihre Zeit …

9. KAPITEL
IRGENDWANN
Irgendwo in einer Wüste

    Ich spüre sofort, dass ich nicht in Mill Valley bin. Noch bevor ich die Augen öffne. Die Luft ist anders. Weniger klar, weniger würzig. Eher staubtrocken.
    Seit wenigen Sekunden befinde ich mich hier, kauernd auf einem Stückchen Erde, kenne inzwischen jedoch die Folgen eines Zeitsprungs, weshalb ich die Lider zunächst geschlossen halte. Bald wird sich der Schwindel legen. Dann kann ich mich umsehen.
    Es ist nicht so, dass ich vom Himmel falle oder mich Stück für Stück materialisiere. Ich bin einfach da.
    Doch meine Gedanken sind auch nach dem sechsten Zeitsprung nicht fokussiert, kreisen um Unwichtiges, schwimmen in einem zähen Brei aus ersten Sinneswahrnehmungen: trockene Luft, Stille, nicht einmal das Krächzen eines Raben, Sand, in den sich meine Finger graben, kleine Steinchen ertasten, Hände, ein Stab, dünn und lang …
    Langsam öffne ich meine flackernden Lider, betrachte den Stab, den ich zwischen den Fingern drehe. Er ist aus Holz und mahnt mich, irgendetwas nicht zu vergessen. Ach, wäre der Stab doch ein Strohhalm in einem Glas Wasser. Ich habe Durst. Aber da ist nur trockene Luft … Sand, Steine, ein Holzstab, dessen Verwendungszweck mir unklar ist. Aber ich habe ihn schon einmal gesehen. Nur wann und wo und warum erscheint er mir wichtig?
    Natürlich! Das Operationsbesteck! Ein Skalpell, Zangen, noch irgendetwas anderes aus Metall … und dieses Stäbchen. Mit klarer werdender Wahrnehmung suche ich den Boden ab. Nichts als Sand und Steine, kein Metall, kein Skalpell, keine Zangen. Es hat nicht geklappt, denke ich enttäuscht. Ich konnte nichts mitnehmen außer diesem Holzstab, warum gerade ihn, ist mir schleierhaft.
    Plötzlich schiebt sich eine braune Schuhspitze in mein Blickfeld. Ich sehe erschrocken hoch, viel zu schnell, und zucke zusammen, als ich Kay, wenn auch verschwommen, aber unverkennbar vor mir sehe.
    »Ich dachte, du wärst noch im Interview!«
    »War ich auch.«
    »Aber wieso bist du dann schon hier?«
    Kay lacht, wobei seine Augen belustigt blitzen. »Immer noch lineares Denken?«
    »Ähm …«
    »Ich hätte drei Jahre mit einem Interview verbringen können und wäre trotzdem zum selben Zeitpunkt hier gewesen. Sie setzen dich genau in dem Moment in die Vergangenheit, den sie bestimmen, verstehst du?«
    Es fällt mir schwer, Kays Erklärung nachzuvollziehen, aber schließlich, nachdem der Schleier sich ganz gelegt hat, begreife

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