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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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gehen, dass nicht nur eine Kurve, sondern ein geschlossener Zeitkreis entsteht.“
    Er zeichnete mit dem Finger etwas in die Luft, was wohl ein Kreis sein sollte. „Auf diesem Zeitkreis könnten wir uns dann beliebig in Vergangenheit und Zukunft bewegen. Das Problem ist allerdings, dass man nicht weiter zurückreisen kann, als bis zu dem Moment, in dem der Kreis zum ersten Mal geschlossen wurde. Wenn man also heute eine Maschine bauen würde, die die Zeit zu einem Kreis verbiegt, könnte man zwar in die Zukunft reisen. Aber ein Sprung in die Vergangenheit wäre nicht möglich.“
    Er nestelte an dem Ledersack und zog eine Packung Kekse hervor. „Magst du einen?“
    Zacharias nickte. Trotz allem bekam er langsam Hunger. Er nahm einen Keks und biss hinein. „Mein Vater hat mir mal erzählt, dass Zeitreisen auch mit einem Raumschiff möglich sind. Man muss nur schnell genug durch das All fliegen, dann vergeht die Zeit an Bord langsamer als auf der Erde.“
    „Da hat dein Vater recht. Wenn der Raumfahrer annähernd mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, vergeht die Zeit für ihn tatsächlich langsamer. Bei seiner Rückkehr wäre er nur wenig älter, während für die Menschen auf der Erde schon viele Jahre vergangen sind. Allerdings gäbe es für ihn kein Zurück mehr, denn eine Reise in die Vergangenheit ist auf diese Weise nicht möglich. Der Raumfahrer wäre sozusagen in der Zukunft gestrandet.“
    Zacharias schüttelte sich. „Keine schöne Vorstellung, nie mehr zurück zu können, oder?“
    „Nein. Nein, das ist keine schöne Vorstellung.“
    Für einen Moment schwiegen beide. Zacharias überlegte, den Professor zu fragen, wie das wohl mit ihrer eigenen Rückkehr aussah. Aber er hatte Angst vor der Antwort und so sagte er lieber nichts.
    „Hast du auch schon mal etwas von der Einstein-Rosen-Brücke gehört?“, fuhr der Professor fort.
    Diesmal musste Zacharias passen.
    „Einstein und sein Kollege Nathan Rosen entwickelten auf der Grundlage ihrer Berechnungen zur Raum-Zeit-Krümmung die Theorie, dass Orte im Weltall wie durch Brücken miteinander verbunden sein können, auch wenn sie Lichtjahre voneinander entfernt sind.“
    Raum-Zeit-Krümmung, Brücken durch das Weltall ... Zacharias schwirrte der Kopf. Offensichtlich sah Professor Freising ihm das an, denn er lächelte und sagte: „Nun ja, vielleicht sollte ich nicht zu tief in die Details gehen. Jedenfalls nicht, bevor du Physik studierst hast.“
    Zacharias verzog das Gesicht.
    „Nein danke, das ist ganz bestimmt nichts für mich. Aber ich würde trotzdem gerne wissen, wie das mit Ihren angeblichen Zeitreisen funktioniert.“
    „Lass es mich einfach so sagen: Ich habe entdeckt, dass es die Einstein-Rosen-Brücken tatsächlich gibt und dass man mit ihrer Hilfe nicht nur Orte im Weltall, sondern auch verschiedene Zeiten verbinden kann.“
    Der Professor legte sich auf die Seite und stützte sich mit dem Ellenbogen auf die Decke. „Allerdings bin ich der Meinung, dass es sich physikalisch eher um Tunnel handelt und nicht um Brücken. Aber das ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, dass man mit solchen Tu nneln Verbindungen innerhalb der dahinfließenden Zeit schaffen kann. Verbindungen, die von der Gegenwart in die Vergangenheit und in die Zukunft reichen. Und wie einen echten Tunnel kann man diese Verbindung in beide Richtungen benutzen.“
    Er schnippte ein paar Krümel von seinem Umhang. „Am Anfang war es nur eine Theorie. Mehr als zehn Jahre habe ich geforscht, um herauszufinden, auf welche Weise sich solche Zeittunnel erschaffen la ssen. Alles war vergeblich, es hat nicht funktioniert. Aber dann, eines Tages ...“
    Er machte eine kunstvolle Pause.
    „Was dann?“, fragte Zacharias gespannt.
    „Dann habe ich etwas entdeckt, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Es war reiner Zufall. Mein Assistent hatte aus Versehen eine Versuchsanordnung anders aufgebaut, als ich es geplant hatte. Den Versuch hätte es also eigentlich gar nicht geben dürfen. Und ausgerechnet dieses Experiment hat gezeigt, dass die Welt voller Zeittunnel ist. Man muss sie nicht neu erschaffen, sie sind längst da. Aber sie sind sehr klein, unendlich klein sogar. Außerdem existieren sie immer nur für einen unvorstellbar kurzen Augenblick und ve rschwinden dann wieder. Ich gab ihnen deshalb den Namen pulsierende Zeittunnel.“
    „Aber das hätte doch eine ungeheure Aufregung verursachen müssen“, meinte Zacharias zweifelnd. „Das war doch eine Jahrhunder

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