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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Zacharias versprochen, ihm den Umgang mit der Schleuder zu zeigen und so begleitete er sie am frühen Morgen zu einer Wiese am nahen Waldrand.
    Zacharias gab sich große Mühe, aber es war schon schwer genug, mitten in der Schleuderbewegung und dazu noch im rechten Moment eine der beiden Lederschnüre loszulassen. Erst nach vielen vergeblichen Versuchen gelang es ihm, den Stein überhaupt fliegen zu lassen. Die genaue Richtung zu bestimmen, geschweige denn ein Ziel zu treffen, lag noch in weiter Ferne.
    „Ich habe auch lange gebraucht, um es zu lernen“, tröstete ihn Hanna. „Du darfst nicht aufgeben. Je öfter du es versuchst, desto eher wirst du es schaffen.“
    Gegen Mittag musste Hanna zurück ins Dorf. Sie sollte ihre Mutter zur Frau des Korbflechters begleiten, die eitrige Geschwüre an den Füßen hatte und kaum noch gehen konnte.
    Zacharias blieb allein zurück und übte verbissen Wurf um Wurf. Er lernte, dass die Schussweite nicht nur von der eingesetzten Körperkraft abhing, sondern auch von der Größe und Beschaffenheit des Steins. Ganz allmählich bekam er ein Gefühl dafür, in welchem Augenblick er die Schnur loslassen musste, um dem Geschoss die g ewünschte Richtung zu geben.
    Als der Abend dämmerte, lief er zurück ins Dorf. Außer ein paar Kindern, die mit Arne am Dorfbrunnen spielten, war niemand zu sehen. In der Hütte war es still. Hanna und Herlinde waren noch nicht zu Hause, und der Professor lag wie an den vorangegangenen Tagen bewegungslos auf dem Bettgestell unter seinen Decken.
    Zacharias nahm seinen Umhang ab, hängte die Schleuder an ihren Platz und legte einen Holzscheit auf die Glut in der Kochstelle. In seinem Magen bohrte der Hunger. Was hätte er nicht alles für ein Leberwurstbrötchen getan! Statt dessen würde er wohl wieder mit diesem faden, ungewürzten Erbsbrei vorlieb nehmen müssen, wie jeden Tag seit der Ankunft im Dorf. Anfangs hatten außer dem Brei wenigstens noch Brot und Käse auf dem Tisch gestanden, später aber nicht mehr. Der einzige Lichtblick waren die Kaninchen, die Hanna ab und zu mit ihrer Schleuder erlegte, und die gebraten wirklich köstlich schmeckten. Allerdings war an so einem Kaninchen nicht allzu viel dran.
    Abgesehen davon war ihm schnell klar geworden, dass Herlinde, Hanna und Arne selbst kaum genug hatten, um satt zu werden. Also hielt er sich mit dem Essen zurück und war schon mehr als einmal hungrig eingeschlafen. Trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er den Dreien ihre kargen Vorräte wegaß.
    Als er sich bückte, um sein Schuhwerk aufzuschnüren, hörte er hinter sich ein Husten. Er fuhr herum. „Professor! Sind Sie wach? Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?“
    Tatsächlich, Professor Freising war bei Bewusstsein. Die vielen Fragen schienen ihn zu verwirren. Ohne zu antworten, stützte er sich mühsam auf die Ellbogen. Verwundert musterte er Zacharias, als ob er ihn in diesem Augenblick zum ersten Mal sah.
    „Wo bin ich? Was ist passiert? Wie ... wie bin ich hierhergekommen?“
    Zacharias wollte antworten, aber der Professor schüttelte den Kopf und zog die Stirn in Falten, als wollte er dadurch seine Gedanken zwingen, sich zu ordnen.
    „Dich kenne ich. Du bist der Junge, der meine Zeittunnelmaschine benutzt hat.“
    Sein Blick wanderte durch den Raum, bis er wieder an Zacharias Gesicht hängen blieb.
    „Richtig, ich erinnere mich. Du heißt Zacharias. Und wenn mich nicht alles täuscht, befinden wir uns im Jahr 1358.“
    Ein Schmerzensschrei entfuhr ihm, als er sich mit einem Ruck aufrecht setzte. Er schlug die Decken zurück und entdeckte den Verband, der um seine Hüften gewickelt war.
    „Was ist das?“, fragte er mit zittriger Stimme und strich mit einer vorsichtigen Bewegung über das graue Leinen „Was ist mit mir passiert?“
    Zacharias ließ sich nicht lange bitten und schilderte in allen Einzelheiten, wie er den Professor am Morgen nach ihrer Zeitreise auf der Lichtung gefunden hatte, umringt von Reitern, die das Wappen des Grafen von Sonningen trugen. Er erzählte von Wilfried von der Gaag, dem grausamen Burgvogt des Grafen und dass der Professor sein Leben allein Hannas mutigem Eingreifen und außerdem ihrer Mutter zu verdanken hatte, die eine echte Heilerin war.
    „Ja“, sagte Professor Freising nachdenklich. „Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war auf der Lichtung, um mich ein wenig umzusehen und dann kamen diese Kerle. Ich wollte zurück in das Versteck, aber sie waren auf ihren Pferden viel schneller

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