Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
Vom Netzwerk:
Schoschenk sehen, der auf dem Weg ist, um den Pharao zu treffen.«
    »Ich danke dir für deine Fürsorge, mein Freund«, sagte Arthur. »Aber du musst das nicht tun.«
    »Es ist getan«, entgegnete der Priester.
    Er ging fort, und Khepri kehrte mit dem Honigwasser zurück, von dem er etwas seiner Patientin gab. Xian-Li trank, so viel sie konnte, und erklärte dann, sie würde gerne schlafen.
    Arthur übersetzte ihre Worte dem Arzt, der daraufhin nickte und sagte: »Das ist zum Besten.« Er erhob sich und nahm seinen Schemel auf. »Ich muss gehen und bei einem Mann mit einem gebrochenen Arm bleiben. Ich werde zurückkehren, wenn ich dort alles erledigt habe.«
    »Ja, geh nur«, meinte Arthur. »Ich werde bei ihr bleiben, bis du zurückkommst.«
    Arthur ließ sich nieder und blieb bei seiner kranken Frau sitzen. Er hielt ihre Hand und tauchte ab und an in das Wasserbecken ein Tuch, um es neu zu befeuchten, bevor er es wieder auf ihre Stirn oder um ihre Füße legte. Xian-Li ihrerseits dämmerte im Halbschlaf vor sich hin. Wenn sie aufwachte, bot Arthur ihr weiter Honigwasser an, was sie annahm. Doch sie trank nie mehr als ein oder zwei Schluck, bevor sie ihren Kopf wieder zurücklegte.
    »Tut es dir irgendwo weh?«, fragte er sie einmal, nachdem sie ein wenig getrunken hatte.
    »Mein Hals schmerzt«, antwortete sie; ihre Stimme war nur noch ein trockenes Kratzen. »Im Innern.«
    »Du meinst, deine Kehle«, berichtigte Arthur sie. »Ja.«
    »Wenn Khepri zurückkommt, frage ich ihn nach etwas, das dagegen hilft.«
    Sie zeigte ein schwaches Lächeln. »Es tut mir leid, mein Ehemann. Ich habe dich enttäuscht.«
    »Niemals!«, protestierte Arthur. »Ich liebe dich, Xian-Li. Du könntest mich niemals enttäuschen.«
    Den Rest des Vormittags schlief sie durch. Mittags kehrte der Arzt Khepri zurück und bereitete eine Mixtur aus Honig und Gewürzen zu, die er mit ein wenig Mandelmilch verdünnte. Mit diesem Mittel sollte der Schmerz in Xian-Lis Kehle gelindert und das Schlucken angenehmer werden. Khepri bemerkte, dass das Fieber nicht nachgelassen hatte. Auch am späten Nachmittag, als er mit seinem Vater - ebenfalls ein Arzt - vorbeikam, um dessen Weisheit und Rat zu suchen, war es immer noch nicht abgeklungen.
    Arthur stand dabei, als die zwei sich eingehend miteinander berieten. Er beobachtete, wie die beiden Männer immer wieder nickten, während sie auf ihren Hockern saßen und sich abwechselnd etwas zuflüsterten. Der Ältere hob die Hand von Xian-Li, die es widerstandslos geschehen ließ. Einen Moment lang hielt er die Hand fest, bevor er sie auf Xian-Lis Brust legte. Die Ärzte besprachen sich noch ein wenig mehr, und dann stand Khepri auf und trat nach draußen, wo Arthur inzwischen mit Anen in der Nähe des Eingangs hin und her ging.
    »Wir sind der Ansicht, dass verdorbenes Essen nicht die Ursache dieser Krankheit ist«, erklärte der Arzt.
    »Nicht?«, erwiderte Anen. »Was dann? Kannst du das sagen?«
    »Mein Vater hat so etwas schon früher gesehen«, antwortete Khepri. »Es ist ein Fieber, das im Allgemeinen Kinder befällt.«
    »Ich verstehe«, sagte Arthur. »Was kann man dagegen unternehmen?«
    »Es bereitet mir kein Vergnügen, euch, meine Herren, zu sagen, dass es in solchen Fällen kein Heilverfahren gibt. Es tut mir leid.«
    »Wir lassen der Natur nur ihren Lauf?«, fragte Arthur. »Nein. Das ist nicht genug.«
    »Wir werden es ihr angenehm machen und beten, dass der Wille der Götter für diese Seele die Genesung ist.« Der Arzt, dessen dunkle Augen voller Mitgefühl waren, legte eine Hand auf Arthurs Schulter. »Es tut mir leid.«
    Auf ein Zeichen von Anen kehrte Khepri zu seiner Patientin zurück. »Komm mit mir, mein Freund; lass uns etwas essen«, forderte der Priester Arthur auf.
    »Ich könnte keinen Bissen herunterkriegen«, seufzte er. »Ich glaube, ich sollte hierbleiben.«
    »Wir haben eine lange Nacht vor uns. Ich werde dafür sorgen, dass Essen hergebracht wird.«
    Nach einer kleinen Weile kehrte Anen mit einer Gruppe von Priestern zurück, die Schüsseln mit Lebensmitteln trugen. Sie stellten das Essen draußen auf einen niedrigen Tisch, vor dem an allen Seiten Sitzmatten ausgebreitet waren.
    »Ich habe angeordnet, dass im Tempel ein Opfer für die Wiederkehr der Gesundheit dargebracht wird«, berichtete Anen seinem Freund. »Die Priester werden die Zeremonie beim Aufgang des Mondes durchführen.«
    »Ich danke dir«, sagte Arthur.
    Schweigend nahmen sie zusammen eine Mahlzeit zu sich,

Weitere Kostenlose Bücher