Die Zeitwanderer
wurde ernst. »Bist du sicher, dass es dir gut geht, mein Liebling? Du siehst blass aus.«
»Vielleicht bin ich ein wenig müde«, räumte sie ein. Sie stand auf, und die Welt schien sich zu drehen. Der Boden bewegte sich unter ihren Füßen, und es wurde ihr schummrig vor den Augen. Plötzlich fühlte sie sich schwindelig und benommen, und sie setzte sich abrupt wieder hin. »Oh!«
»Schatz? Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?«
Mit einer wedelnden Handbewegung wehrte sie seine Sorge ab. »Ich bin zu schnell aufgestanden«, meinte sie.
»Hier, lass mich dir helfen.« Er legte seine Hand unter ihren Arm.
Erneut stand sie auf, diesmal viel langsamer. »Es ist nichts.«
Sie spazierten durch den sonnigen Tempelgarten zum Gästehaus, um ihre Vorbereitungen für die kurze Reise nach Oma zu beenden, wo sie die Barke des Pharao treffen wollten. Anen sollte ihr Führer sein und war fortgegangen, um für sie einen Muli-Karren zu holen; der Priester selbst, als Mitglied der erweiterten königlichen Familie, würde in einem Pferdewagen reisen. Sobald er zurückkehrte, wollten sie aufbrechen.
»Das ist eine sehr große Ehre«, erklärte Arthur, als sie in das kleine, spärlich möblierte Haus eintraten.
Ihr schien, als würde seine Stimme aus sehr großer Entfernung kommen.
»Ich nehme an, es wäre ähnlich wie bei einer Begegnung mit Eurem Kaiser -« Abrupt hörte er auf zu sprechen, denn er sah, dass sich seine Frau gegen den Türpfosten lehnte und mit der Hand an den Kopf fasste.
»Schatz! Dir geht es nicht gut.«
»Mir ist ein wenig warm«, gestand sie ein. »Vielleicht war ich zu lange in der Sonne.« Sie tätschelte seinen Arm und ging zum Becken auf dem Dreifuß neben dem Bett, um sich zu waschen. Dann beugte sie sich über die Schüssel, und in ihrem Spiegelbild auf dem stillen Wasser sah sie eine abgehärmte, hohle Maske, die auf sie zurückblickte. Sie senkte ihre Hände in das Becken, rieb sich das kühle Wasser über Gesicht und Nacken und fühlte sich augenblicklich erfrischt. »Das ist schon viel besser.«
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, wickelte sie ihr langes, schwarzes Haar wie eine Rolle auf und steckte es für die Reise fest. Zum Schluss nahm sie das Leinentuch, das man ihr gegeben hatte, um sich vor der Sonne zu schützen. So vorbereitet, setzte sie sich auf die Pritsche, das ihr Bett war, um auf Anens Ankunft mit dem Karren zu warten. Unterdessen hörte Arthur das Klappern von Hufen auf dem Vorplatz und ging hinaus, um den Priester zu begrüßen. Bei seiner Rückkehr fand er seine Frau ausgestreckt auf dem Bett; ihre Arme lagen auf dem Gesicht und verdeckten ihre Augen.
»Xian-Li, es ist Zeit zu gehen«, teilte er ihr mit, durchquerte den Raum und kniete sich neben der Pritsche nieder. Als sie nichts darauf erwiderte, schüttelte er sanft ihren Arm. »Xian-Li, wach auf, mein Liebling.«
Sie kam zu sich und zuckte zusammen. »Oh, vergib mir, ich muss weggedöst sein. Ich ...« Sie mühte sich hoch - nur um sogleich wieder zurückzusinken.
Er legte seinen Handrücken auf ihre Stirn. »Schatz, du glühst ja richtig! Du hast Fieber.«
»Ich bin zu lange in der Sonne gewesen«, behauptete sie beharrlich und drückte ihren Oberkörper hoch. »Mir geht es gut genug, um reisen zu können.«
Arthur runzelte zweifelnd die Stirn. »Ich denke, du solltest hier bleiben und dich ausruhen.«
»Und das Treffen mit dem Pharao verpassen?«, spöttelte sie über diesen Vorschlag. »Es ist nichts. Es wird bald vorbeigehen. Ich kann mich im Wagen ausruhen.«
Arthur half ihr auf die Füße und hielt sie fest, als sie zu schwanken begann. »Immer noch benommen?«
»Ein wenig«, gab sie zu. »Aber da - es ist fort. Ich fühle mich jetzt besser. Lass uns gehen; und denk nicht mehr daran.«
Seine Frau marschierte schnell hinaus auf den sonnenüberfluteten Vorplatz und zog sich das Tuch über den Kopf.
Der Priester Anen, der das Zaumzeug des vorangehenden Wagenpferdes hielt, rief ihr einen Gruß zu. Ein kleiner Eselskarren für zwei Personen stand wartend in der Nähe, ebenso wie ein Packesel, der einfachen Proviant trug, und vier andere Priester, die sie begleiten würden. Xian-Li trat an Anen heran, verbeugte sich höflich vor ihm und ging dann zum Karren.
»Meine Frau ist entschlossen mitzukommen, obgleich es ihr nicht gut geht«, erklärte Arthur und blieb in der Nähe des befreundeten Priesters stehen.
Die beiden Männer beobachteten, wie die dunkelhaarige junge Frau ihren Fuß auf den Tritt hinten
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