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Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition)

Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition)

Titel: Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Fuchs , John Goetz
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versteckter wurde ein Funkscanner im Caravan installiert, mit dem man jeden Polizeifunk abhören kann. Später werden Ermittler eine detaillierte Liste mit Funkkanälen von Polizei, Feuerwehr und dem Rettungsdienst der Thüringer Polizei finden.
    Am 3. November 2011 verlassen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos so ausgestattet mit ihrem Wohnmobil Zwickau über die Pöblitzer Straße. Zügig fahren sie wenige Minuten später auf die Autobahn A 4 in Richtung Eisenach.

    Als Mirko Nowak am nächsten Tag, Freitag, dem 4. November 2011, gegen 8 Uhr die Sparkassenfiliale am Nordplatz in Eisenach über den Personaleingang betritt, ist er gedanklich eigentlich schon im Wochenende. Auf dem Fußballplatz. Der Leiter der Filiale spielt in seiner Freizeit Fußball beim FSV Rot-Weiss Breitungen. In der zweiten Kreisklasse ist der 30-Jährige einer der Topstürmer seines Vereins. Er schließt die Tür auf, geht in sein Büro und bereitet die Öffnung der Sparkasse um 9 Uhr vor. Aber die Gedanken in seinem Kopf schwirren bereits um den Sonntagsgegner, die Kicker der zweiten Mannschaft des FSV 06 Mittelschmalkalden. Wenige Minuten später wird er aus seinen Tagträumen gerissen, als eine Mitarbeiterin in der Tür seines Büros steht. Sie möchte etwas mit ihm beraten.

    Am selben Morgen parkt Uwe Böhnhardt gegen 9:10 Uhr das Wohnmobil auf dem Parkplatz des Obi-Baumarkts in Eisenach-Stregda. Die beiden Männer steigen aus, packen die Masken in ihre Jackentaschen, setzen sich einen Schnürrucksack auf und laden die Fahrräder aus dem Fond des Caravans. Bis zu ihrem Ziel brauchen sie von hier aus nur noch einen Kilometer zurückzulegen. Sie steigen auf ihre Mountainbikes und radeln los.

    Gegen 9:15 Uhr beraten sich Mirko Nowak und seine Kollegin noch immer in seinem Büro in der Sparkasse in Eisenach. Plötzlich hören sie Schreie einer Frau aus der Schalterhalle. Nowak erkennt sofort die Stimme einer weiteren Mitarbeiterin und sieht durch die Scheibe seines Büros zwei unbekannte schlanke Männer im Schalterraum stehen. Seine Kollegin fragt: «Was ist denn da los?»
    «Das ist ein Überfall!», ruft einer der beiden Räuber. «Geld her, Geld her!» Die Männer tragen Masken und Kapuzen auf ihrem Kopf, Fahrradhandschuhe und Jogginghosen. Die Beine ihrer Hosen haben sie in helle Tennissocken gesteckt. Vor dem Schalter bleiben sie hintereinander versetzt stehen und bedrohen die Kassiererin mit dem silbernen Revolver.
    Geistesgegenwärtig öffnet Nowak die Tür seines Büros und läuft auf die beiden Männer zu. Im Augenwinkel sieht er einen grauhaarigen Mann mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt vor einer Büropflanze knien. Dem Rentner hatten die Bankräuber bereits befohlen, sich dort hinzubegeben und ruhig zu verhalten. Als der Sparkassenchef von den beiden Männern entdeckt wird, sagt einer der beiden zu dem anderen: «Du kümmerst dich um die!», und zeigt auf Nowak und die Mitarbeiterin. Schnellen Schrittes kommt einer der Räuber daraufhin auf den Filialleiter und seine Kollegin zu und drängt sie zurück in das Büro.
    «Rein da, rein da!», schreit er die beiden an und fordert sie auf, die Tür zum Notkassenraum zu öffnen, die sich in Nowaks Büro befindet. Auch der zweite Täter kommt jetzt hinzu, die Schaltermitarbeiterin treibt er als Geisel vor sich her.
    «Gib mir das Geld, gib mir das Geld», schreit einer der Räuber. Mirko Nowak bekommt es mit der Angst zu tun. «Wir geben denen jetzt alles.» Sofort schließt eine Mitarbeiterin den Notkassenraum auf. Nachdem die Tür geöffnet ist, schiebt Nowak die beiden Kundenberaterinnen in das Zimmer. Eine der Frauen beginnt sofort alles Geld aus der Schublade herauszuholen und es einem der Männer zu reichen. Der stopft die Scheine in eine rote Pennymarkt-Plastiktüte.
    «Ich will mehr Geld, öffne den Tresor!», brüllt er Nowak an und fuchtelt zur Unterstützung der Forderung mit seiner Pistole rum.
    «Ich komme nicht an den Tresor ran», antwortet der Bankmitarbeiter. «Den kriegen wir jetzt nicht auf.»
    «Noch so eine Lüge», sagt der Räuber und holt mit seinem Arm aus. Mit dem Knauf seiner Waffe schlägt er Mirko Nowak auf den Schädel. Augenblicklich wird dem trainierten Fußballer schwarz vor Augen, im gleichen Moment geht er zu Boden. Blut spritzt aus der klaffenden Platzwunde. Still bleibt er in seiner Blutlache liegen.
    Dann treibt der Täter die beiden Frauen in den Tresorraum im Keller. Hier packen sie nochmals Scheine und 10-Euro-Sondermünzen in den

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