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Die zerbrochene Puppe: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die zerbrochene Puppe: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die zerbrochene Puppe: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Vogt , Christian Vogt
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flüsterte eine Stimme, als die Tür sich nicht öffnete. „Bitte, mach auf!“ Es war eine Frauenstimme.
    Ich knirschte mehrere Augenblicke mit den Zähnen, dann jedoch gehorchte ich ihren flehentlichen Worten und öffnete die Tür. Die blonde Hure stürzte herein, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Sie trug genug, um ihr Brandzeichen zu verhüllen, doch der Saum des Kleides war schmutzig – braunrote Flecken zierten es, die langsam trockneten. Sie ballte die Fäuste und presste sie in die Augenhöhlen.
    „Schließ ab! Bitte!“
    Das Öfchen flackerte und warf ein Halbdunkel durch den Raum, der nun eine annehmbare Temperatur hatte.
    „Was ist passiert?“, flüsterte ich.
    „Heute war wieder Streik. Weil die Streikbrecher wissen, wo Olli und Peter wohnen, sind die heute nicht nach Hause gegangen, sondern … naja, sind halt bei uns gelandet. Aber jemand hat das entweder gepfiffen oder man hat uns beobachtet. Auf jeden Fall waren diese Scheißhunde, diese Streikbrecher da, und diesmal haben sie nicht lang gefackelt.“ Sie stutzte. „Was riecht hier so komisch?“
    „Ölfarbe im Feuer“, beklagte ich mein andauerndes Leid.
    „Jedenfalls haben sie sie abgestochen! In meinem Raum und in Susis Raum auch, wo der Olli grad war! Hoffentlich kommen sie nicht noch hier hoch … wollen mich auch noch … tot sehen …“ Sie wimmerte mit zusammengepressten Lippen.
    „D… das bleibt wohl zu hoffen, dass sie nicht hochkommen“, stammelte ich, von der Situation vollkommen überfordert.
    „Mir ist so kalt. Du hast es ja nicht so warm hier“, murmelte sie mit einem Hauch von Anklage.
    „Ich habe vor allen Dingen mehr Kleidung an als … Sie.“ Diese Tatsache fiel mir auf, als ich sie aussprach, und ich konnte meine Augen nicht daran hindern, sich auf den Weg zu machen.
    „Willst du mich vernaschen? Weil du mein Retter bist, für die Hälfte.“
    „Naðan! Was für eine Person!“, sagte Ynge vom Bett. Mein Herz schlug rasch, und ich betrachtete das blonde Haar, das Korsett, das sie nicht unter Kleidung verborgen hatte, und aus dem ihre Brüste oben herausquollen, als verlangten sie die Freiheit.
    „Dann wird uns auch mal richtig warm“, sagte die Blonde.
    „Was heißt, die Hälfte?“
    „Sagen wir, fünf Mark. Blasen zwei Mark.“
    „Naðan! Liebst du Æmelie nicht mehr?“, ließ Ynge sich nun schon reichlich erzürnt vernehmen. Ich wandte mich zu ihr um.
    „Ynge, manchmal … ich bin jetzt schon sehr lange … sehr angespannt! Ich hatte keinen schönen Augenblick mehr, seit … seit Venedig!“
    Die blonde Hure sah sich im Zimmer um. „Wer ist Ynge?“
    „Die Puppe.“
    „Lässt du dir von der Puppe was verbieten?“, kicherte sie.
    „Nein. Aber wir geben einander Ratschläge.“
    „Na, du bist mir ja süß.“ Sie brachte mich zum Bett und ich ließ mich von ihr führen. Ich nahm Ynge sanft hoch und drehte sie mit dem Gesicht zur Wand. Es wurde kalt, als die Hure mich auszog und ohne viele Anstalten etwas von mir in den Mund nahm, von dem ich, ehrlich gesagt, nicht gewusst hatte, dass man es in den Mund nehmen kann. Oder vielmehr wäre ich niemals auf die Idee gekommen.
    „Ah. Hmm“, sagte ich, und Ynge sagte: „Hör auf damit! Sei wenigstens still!“ Ich versuchte zu gehorchen. Manchmal stießen die Zähne der Hure daran, und das fand ich beinahe bedrohlich, aber auch sehr erregend, und ich griff nach den aus dem Korsett drängenden Formen. Sie sah spitzbübisch zu mir auf, stellte sich aufs Bett, zog ihren langen weißen Rock hoch und entblößte ihren lockig behaarten Schoß. Ich hatte, wie gesagt, selten den Schoß einer Frau erblickt, und ich hatte nicht gewusst, welche Gefühle dieser Anblick in mir hervorrufen konnte. Ich streckte eine zitternde Hand danach aus, und sie ließ zu, dass ich ihre weichen, feuchten, heißen Formen betastete. Ich fühlte das Bedürfnis, ein Bild zu malen, aber größer war das Bedürfnis, dass sie schreckliche Dinge mit mir tat.
    Sie gehorchte meinem stummen Wunsch und setzte sich auf mich, und ich versank in ihrem Schoß. Sie wippte auf mir auf und ab, ich leckte die Brustwarze, die sich aus dem Korsett gestohlen hatte, ich knetete ihre Pobacke und das Brandmal auf ihrem Oberschenkel.
    „Oh, das ist gut, mein Süßer, ja, oh, du bist so tief drin!“
    „Sag ihr, sie soll still sein!“, keifte Æmelies Stimme. Ich wünschte so sehnlich, ich hätte es auf diese Weise mit ihr tun können, ich wünschte, wir hätten uns solche Dinge getraut.

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