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Die zerbrochene Welt 02 - Feueropfer

Die zerbrochene Welt 02 - Feueropfer

Titel: Die zerbrochene Welt 02 - Feueropfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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tatsächlich riskieren?«
    »Er steht unter dem Einfluss seines obersten Priesters …«
    »Ihr meint Eglon? Ich kenne ihn noch aus der Zeit, als er Ogs Mutter als Ratgeber gedient hat. Er hat mich vor zwölf Jahren vor ihr gerettet, als sie mir nach dem Leben trachtete. Danach ist er zu Gaal übergelaufen und hat den Tempel von Jâr’en entweiht.«
    »Dann wisst Ihr bestimmt, dass er der Anbetung Gaos inzwischen den Rücken gekehrt hat. Was die Seher von Luxania sagen, interessiert ihn nicht.«
    »Trotzdem.« Taramis schüttelte den Kopf. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand das Weltgefüge dermaßen zu erschüttern vermag. In der Tempelgarde hatten wir die begabtesten Geistwirker, doch niemanden, der auch nur annähernd zu so etwas in der Lage gewesen wäre.«
    »Und dennoch geschieht es«, sagte die Ganesin. »Auf unserer letzten Reise haben Zoldan und ich ein ganzes Trümmerfeld gesehen, das auf die Zentralregion zutrieb. Auf einigen Schollen befanden sich noch Menschen. Ein gutes Dutzend konnten wir retten.«
    »Aber was steckt dahinter?«, stieß Taramis zornig hervor und ballte die Fäuste. Genauso trieben jetzt Shúria und Ari durch den Äther.
    Ischáhs Blick schien in seinen Augen nach einer Ursache für den Gefühlsausbruch zu suchen. Schließlich antwortete sie leise: »Wir Ganesen kennen ein Lied, einen auf Hochzeitsfesten beliebten Wechselgesang. Die Männer fragen: ›Was ist stärker als der Geist?‹ Und die Frauen antworten: ›Zwei Seelen, die im Einklang sind.‹ Unser Volk glaubt, dass alles, was die Menschen zusammenschmiedet, auch die Welt zusammenhält, dagegen stört ihr Gleichgewicht, was uns entzweit.«
    »Das hilft mir leider nicht weiter«, entgegnete er verzweifelt.
    »Was bewegt Euch, Herr Taramis?«
    Er schloss die Augen. Durfte er den beiden vertrauen? Bleibt mir denn eine andere Wahl? Ohne Hilfe komme ich hier nicht weg. Ein Seufzen entrang sich seiner Kehle. »Das Gleiche ist meiner Familie geschehen. Gestern erst.« Er berichtete von den tragischen Ereignissen des vergangenen Morgens.
    »Das tut mir leid«, sagte Ischáh im Anschluss daran. Ihr Mitgefühl wirkte echt. Verstohlen wischte sie sich eine Träne weg und tupfte wieder an seiner Lippe herum.
    Bohan schnaubte zornig. »Solche Schicksale erleiden zurzeit viele Menschen. Das wird sich auch kaum ändern, solange niemand Og und seinem Schatten Eglon Einhalt gebietet. Deshalb habe ich auf Barnea nach dem Hüter von Jâr’en gesucht.«
    Taramis fuhr überrascht vom Hocker hoch. »Sprecht Ihr von mir? «
    »Natürlich – und das wisst Ihr auch genau. Ich wurde in Peor geboren …«
    »So seht Ihr gar nicht aus.«
    »Meine Eltern stammen aus Sadiwat. Taramis, ich weiß, dass die Unzufriedenheit des Volkes von Komana groß ist. Eglon bringt dem Fischgötzen Menschenopfer dar. Im Untergrund formiert sich zwar Widerstand, doch es sind noch viel zu wenige, die den Mut dazu aufbringen. Sie brauchen eine Leitfigur wie Euch, zu der sie aufblicken können. Ihr habt die Anhänger Dagons schon einmal vertrieben. Ich bitte Euch, mich und die anderen Rebellen im Kampf gegen den Tyrannen zu unterstützen.«
    »Mir liegt nichts an der Freiheit Komanas.«
    Bohan sprang vom Stuhl auf. »Wollt Ihr mich zum Narren halten?«
    Auch Ischáh schnellte zwischen den Männern in die Höhe und streckte die Hände beschwichtigend nach beiden Seiten aus. »Meine Herren, bitte beruhigt euch!«
    Der Donnerreiter war außer sich. Während er seinem Zorn Luft machte, stieß er seinen Zeigefinger unentwegt in Taramis’ Richtung, so als schösse er damit unsichtbare Bolzen ab. »Ihr habt doch erkannt, dass Beriths Wohl und Wehe davon abhängen, ob Og Einhalt geboten wird oder nicht. Wenn Euch schon das Leid der Menschen gleich ist, dann tut es wenigstens für Eure Familie. Eure Frau und Euer Sohn treiben gerade nach Komana.«
    Taramis schluckte. Peor war in seinem Gedächtnis ein düsteres Verlies voller schmerzlicher Erinnerungen. Im Palast der Regentin Lebesi hatte er seine Freunde Veridas, Aragor und Oban verloren. Unwillig schüttelte er den Kopf. »Meint Ihr, ich warte, bis sie dort angekommen sind? Auf dem Weg dorthin lauern unzählige Gefahren. Sie könnten Piraten in die Hände fallen oder … Jägern, die noch weit gefährlicher als die Kirries sind.« Ihm wollte die Antischschuppe nicht aus dem Sinn gehen. Entschlossen funkelte er Bohan an. »Ich werde alles daransetzen, sie vorher einzuholen.«
    »Eine Nadel im Heuhaufen zu

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