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Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Titel: Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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was auf den Inseln kreucht und fleucht, auf. Wollt Ihr sämtliche Lebewesen umsiedeln? Wenn nämlich nicht, dann wäre niemand mehr da, der die geflügelten Antischkinder einsammeln und fortschaffen könnte.«
    Adriël stach sein Messer in den Fischkopf auf seinem Teller. »Meine Sorge gilt in erster Hinsicht den Anbetern des Herrn der Himmlischen Lichter. Und zur Brut der finsteren Saat ist alles gesagt. Auf Ramoth habe ich ein Exempel statuiert, indem ich das Wesen, das aus dem Ratsherrn Kolb herausgeschlüpft ist, ohne Zögern tötete.« Er hielt demonstrativ den aufgespießten Kopf in die Höhe.
    »Wäre es nicht besser, gezielt nach Neugeborenen zu suchen und sie auf eine streng bewachte, luftleere Insel zu bringen, wo sich Zeridianer um ihre Aufzucht kümmern? Vielleicht ließen sie sich zum Guten erziehen, wenn alles Böse von ihnen ferngehalten wird. Dann könnten wir sie als Botschafter des Friedens tief in die Zentralregion hineinschicken, möglicherweise sogar bis nach Dagonis.«
    »Das klingt mir sehr … idealistisch.«
    »Bitte denkt trotzdem darüber nach.«
    Der Hohepriester nickte ernst. »Versprochen. Und wegen der Evakuierung werde ich ein hohepriesterliches Schreiben an alle Schollen in Reichweite der Wolke aufsetzen. Meine Geistboten und Gesandten werden es schnellstmöglich verbreiten.«
    »Einigen Fürsten, die an ihrem Land hängen, wird das Sendschreiben bitter aufstoßen.«
    Adriël lächelte entspannt. »Glücklicherweise gilt das Wort des Chohén bei den Anbetern Gaos fast wie ein göttlicher Befehl, weshalb nur die wenigsten meinen Aufruf boykottieren werden.«
    Zur räusperte sich.
    Der Hohepriester nickte ihm aufmunternd zu.
    »Es sind noch viele Pilger auf Jâr’en«, erklärte der Hüter. »Wir könnten ihnen einen hohepriesterlichen Rundbrief mitgeben und sie bitten, diesen in ihrer Heimat unter den Nachbarinseln zirkulieren zu lassen.«
    »Ich verlasse mich lieber auf unsere Priester und Tempeldiener. Gibt es einen bestimmten Grund für deine Empfehlung?«
    »Durch das Rundschreiben verlieren wir so gut wie keine Schwaller. Die Tiere sind zu wichtig, um sie den Boten zu überlassen. Für den Sperrgürtel, den wir um Jâr’en errichtet haben, benötigen wir fast sämtliche Mamoghs. Außerdem meinte Taramis, wir müssten uns gegen einen Überfall wappnen.«
    Adriël wandte sich stirnrunzelnd Taramis zu. »Dieser Ort ist für Gaal zum Fluch geworden. Wir konnten seine Heere mithilfe des Herrn der Himmlischen Lichter zweimal von hier vertreiben. Glaubst du wirklich, er würde einen weiteren Angriff wagen?«
    »Ich traue ihm zu, darauf zu setzen, dass wir ihm dergleichen nicht zutrauen. Falls er je zurückkehrt, dann sicher mit einer Streitmacht, die den ganzen Himmel verdunkeln wird.«
    »Noch ist die Saat der Finsternis nicht aufgegangen. Als reine Kiemenatmer können die Antische hier bestenfalls ersticken. Woher soll er so viele Krieger nehmen?«
    Taramis nippte an seinem Wasser. »Das weiß ich nicht, Herr. Könnte ich seine Pläne durchschauen, wäre mir erheblich wohler.«
    Der Blick des Chohén wechselte zum Kommandanten der Tempelwache. »Ich vertraue ganz dem Urteil unseres Hüters.«
    »Tut das, Herr Adriël. Ich kenne keinen Mann, der gerissener ist als Kater Zur.«
    Der Hohepriester sah wieder Taramis an. »Ich gebe dir Adomai mit, einen jungen Priestergehilfen aus Paresia.«
    »Er soll ein begabter Geistbote sein.«
    »Der beste, den ich habe. Und nebenbei bemerkt ein hervorragender Jäger. Er kann mich über eure Bemühungen auf dem Laufenden halten. Solltet ihr tatsächlich herausfinden, wie wir uns vor der Saat der Finsternis schützen können, lasst es uns sogleich wissen.«
    »Das werden wir«, versprach Taramis. »Könntet Ihr auch Pyron entbehren? Früher hat er sich als treuer Gefährte erwiesen.«
    Der Chohén wirkte einen Moment lang ungehalten und nickte dann. »Damit du siehst, dass ich dein Bemühen unterstütze, sollst du ihn bekommen.«
    »Danke.« Taramis räusperte sich. »Da wäre noch jemand, den ich in den letzten Tagen zu schätzen gelernt habe, nämlich Usa. Darf ich auch ihn und sein Mamogh Arik mitnehmen?«
    Der Hohepriester sah seinen ersten Tempelwächter an.
    Zurs Nasenspitze zuckte. »Usa ist einer meiner fähigsten Hauptleute.«
    »Gerade deshalb brauche ich ihn. Wir kämpfen gegen die größte Gefahr, die Berith jemals bedroht hat.«
    Der Hüter seufzte. »Also meinetwegen. Nimm ihn mit. Aber ich will ihn und Pyron in einem Stück

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