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Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Titel: Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Xydia – in diesem Raum hatte er sich in sie verliebt –, von Shúria – hoffentlich war ihr durch den Feuerstab kein ernsthafter Schaden zugefügt worden –, von Gaal – was für infame Pläne er wohl gerade schmiedete? – und von Peridas. Selvyas Mann war in der komanaischen Landesgarde mittlerweile zum Legaten, einem stellvertretenden Feldherrn, aufgestiegen. Gleich nach dem Kriegsrat hatte Taramis einen Boten nach Peor geschickt, der dem Gefährten davon berichten sollte, wie sie Gaal aus seinem Versteck hervorlocken wollten. Bis Taramis in Komana ankäme, solle Peridas die nötigen Vorbereitungen treffen, um Berith endgültig von der dagonisischen Plage zu befreien. Vor allem müsse er das Gerücht streuen, Bochim werde auf der abgelegenen Insel Toss gefangen gehalten …
    »Du hast in diesem Speisezimmer bestimmt glücklichere Stunden als diese erlebt, Taramis«, unterbrach Adriël den Gedankenfluss seines schweigsamen Gastes.
    Der nickte. »Hier habe ich Xydia kennengelernt. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als Eli mich regelmäßig zum Nachtmahl einlud, damit Shúria und ich über ihren Tod hinwegkommen.«
    Ein melancholisches Lächeln umspielte die Lippen des Chohén. »Wie mir deine Kameraden Zur und Pyron berichteten, habt ihr zwei dadurch letztlich doch das Glück in eurem Leben gefunden.«
    »Ein sehr zerbrechliches, Herr Adriël. Dafür sorgt schon Dagonis.« Taramis führte seinen Kristallkelch zum Mund.
    »Aus dir spricht viel Bitterkeit, mein Sohn.«
    Er trank einen Schluck Wasser. »Weil es bitter ist, wenn die Kinder des Lichts von der Finsternis bedroht werden.«
    »Womit wir wieder beim Thema sind. Ich habe dich und den Hüter zu mir gebeten, damit wir über die Vorfälle von Ramoth sprechen. Die Vermutung liegt nahe, dass die wundersame Verwandlung des Ratsherrn Kolb in ein geflügeltes Antischkind etwas mit der dunklen Wolke zu tun hat.«
    Versonnen blickte Taramis in sein Glas. »Möglicherweise ist dies die dagonisische Plage, mit der mir Gulloth einst gedroht hat.«
    »Ein teuflischer Plan: Gaal bringt die Saat der Finsternis über unsere Länder aus, sodass mitten unter uns die Krieger aufwachsen, die uns ein paar Jahre später seiner Herrschaft unterwerfen sollen. Ich halte es für das Beste, sämtliche Inseln der Zentralregion zu räumen.«
    »Und wenn die Wolke sich darüber hinaus ausdehnt?«
    »Evakuieren wir weitere Schollen.«
    »Dann müsstet Ihr auch Jâr’en aufgeben.«
    Der Chohén verzog das Gesicht. »Ich weiß und das bereitet mir schlaflose Nächte. Doch was soll ich tun? Ich vermag die Kinder des Lichts nicht einfach diesem Übel auszuliefern.«
    »Falls wir wüssten, wie man ihm Herr werden oder sich davor schützen kann, wären die Umsiedlungen nicht nötig.«
    »Dazu müsstest du das Geheimnis dieser finsteren Saat lüften. Verstehe mich bitte nicht falsch, Taramis. Ich halte große Stücke auf deine Fähigkeiten. Vielleicht hatte Eli sogar recht und du bist der verheißene Jeschurun. Doch mir widerstrebt es, wertvolle Zeit zu vergeuden, während du auf einer Suche mit ungewissem Ausgang bist.«
    »Bei allem Respekt, Herr Adriël. Ich denke, Ihr macht einen Fehler. Es ist strategisch in höchstem Maße unklug, einem Gegner das Schlachtfeld kampflos zu überlassen.«
    »Hört, hört! Da spricht die Schule des alten Marnas, wenn ich mich nicht irre. Ich verstehe allerdings genug von der Kriegsführung, um zu wissen, was ein taktischer Rückzug ist. Manchmal ist es besser, den Feind ins Leere rennen zu lassen, um ihn zu gegebener Zeit am rechten Ort mit einem kraftvollen Gegenschlag zu überraschen.«
    Ein Schmatzen lenkte beider Aufmerksamkeit auf Zur, der sich gerade eine große Gräte aus dem Mund zog und sie mit einer gemurmelten Entschuldigung auf dem Tellerrand platzierte.
    »Auf Ramoth wurden bereits Menschen befallen«, fuhr Taramis fort. »Sollten die jetzt zu ihren Verwandten oder Freunden auf andere Schollen umziehen, wird sich die dagonisische Plage in ganz Berith ausbreiten.«
    »Ich werde die Empfehlung aussprechen, ausnahmslos alle Neugeborenen töten zu lassen«, antwortete Adriël.
    »Das sagt ein Mann, der Liebe predigt? Ich wüsste einen barmherzigeren Weg.«
    »Gerechtigkeit erfordert manchmal Härte.«
    »Und was ist mit den Tieren?«
    »Wie bitte?«
    »Ihr habt berichtet, dass in Ramoth Menschen ebenso wie Tiere verrückt spielten. Angenommen, die Saat der Finsternis, wie Ihr sie nennt, geht auch in Schafen, Füchsen und allem,

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