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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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auch gar nicht so leicht, weil mir der Schädel saumäßig gedröhnt hat. Ein paarmal wäre ich fast ohnmächtig geworden. Jedenfalls hab’ ich sie daran gehindert, mir die Birne einzuhauen.«
    Â»Wohin sind die beiden verschwunden?«
    Â»Verschwunden?« Sie lachte kehlig. »Einen Dreck sind sie... Sie sitzen immer noch da draußen. Jedenfalls saßen sie dort, als ich weg bin. Ich habe alle beide bewußtlos geprügelt und sie mit ihren Hosen an zwei Bäume gefesselt.«
    Pepperdyne mußte lachen. Es war unpassend, das wußte er, aber er konnte einfach nicht anders. »Miß Robb, das FBI könnte ein paar tausend Leute von Ihrem Kaliber brauchen.«
    Sie ließ sich von seinem Frohsinn nicht anstecken, sondern kaute weiter unglücklich auf ihrer Unterlippe herum. »Das glaube ich nicht, Mr. Pepperdyne. Ich fürchte, ich habe mein Geheimnis nicht besser gehütet als meine Unschuld.«
    Er verstummte augenblicklich. »Was für ein Geheimnis?«
    Â»Ich glaube, die beiden geklonten Arschlöcher haben was mit der Burnwood-Sache zu tun.«
    Â»Inwiefern?«
    Â»Kurz bevor ich den Einbruch entdeckte, hielten sie vor meinem Haus an und fragten mich nach dem Weg.«
    Â»Und sie haben mir nichts von den beiden erzählt?«
    Â»Ich habe da keine Verbindung gesehen. Und schreien Sie mich nicht so an. Mir brummt das Hirn.«
    Â»Haben die beiden gestern abend nach Mrs. Burnwoods Versteck gefragt?«
    Â»Ich bin immer noch ein bißchen benebelt und kann mich nicht genau erinnern, aber ich glaube, sie wollten mich betrunken machen, um mich zum Reden zu bringen. Vielleicht hätten
Sie es damit auch versuchen sollen, Pepperdyne, statt sich allein auf Ihren Charme zu verlassen«, meinte sie zynisch.
    Â»Haben die beiden mit einem Dritten gesprochen? Oder irgendwen angerufen?«
    Â»Nein. Nicht, soweit ich weiß jedenfalls.«
    Â»Was haben Sie ihnen erzählt, Ricki Sue? Ich muß es wissen.«
    Â»Nicht so schnell. Wenn Sie Kendall finden, stecken Sie sie dann ins Gefängnis?«
    Â»Das habe nicht ich zu entscheiden.«
    Ricki Sue verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich bockig. Pepperdyne mahlte mit den Zähnen und überlegte. »Ich werde sehen, was ich für sie tun kann.«
    Â»Das reicht nicht, Pepperdyne. Ich will nicht, daß meine Freundin eingesperrt wird, nur weil sie ihre Haut retten will.«
    Â»Also gut, ich werde alles in meiner Macht tun, um einen Deal für sie auszuhandeln. Mehr kann ich nicht versprechen, und auch das hängt noch davon ab, in welcher Verfassung wir John vorfinden.«
    Sie musterte ihn einen Moment und sagte dann: »Wenn sie verletzt wird oder dem Baby was passiert...«
    Â»Genau das versuche ich doch zu verhindern. Mir geht es vor allem um das Leben der beiden. Bitte. Sagen Sie’s mir, Ricki Sue.«
    Â»Das wird Sie was kosten.«
    Â»Ich zahle jeden Preis.«
    Â»Dinner und Tanzen?«
    Â»Sie und ich?«
    Â»Nein, Ginger und Fred.« Sie warf ihm einen niederschmetternden Blick zu.
    Er nickte hastig. »Einverstanden. Reden Sie.«

45. Kapitel
    Zwei Männer führten Kendall zurück in die Küche, aus der sie vor wenigen Sekunden geflohen war.
    Matt hatte ihr Kevin abgenommen. Gibb brachte sie mit einem Stoß in den Rücken zum Stürzen. Sie fiel praktisch auf John.
    Â»Sie geht nirgendwohin, Marshal McGrath. Ihr habt nämlich alle zusammen Besuch bekommen.« Gibb Burnwood lächelte freundlich auf sie hinunter, als wäre dies einer jener Morgen, an denen er unangemeldet hereingeschneit war, um das Frühstück zu bereiten.
    Â»Du solltest uns einen Kaffee machen, Kendall. Es war eine lange, anstrengende Nacht. Ich könnte einen brauchen, und Matt bestimmt auch.«
    Eine starke, böse Aura umgab ihn; war die immer schon dagewesen? Hatte Kendall sie bloß nie bemerkt, weil sie nie darauf geachtet hatte? Oder war die Verdorbenheit seiner Seele erst jetzt so deutlich zu spüren?
    Seine Augen leuchteten eisig. Sie mußte an Michael Lis Exekution, diesen Alptraum, denken und wollte ihn angreifen, ihm die Gletscheraugen auskratzen – doch solange Matt Kevin in seinen Armen hielt, war das Risiko zu groß. Im Gegenteil, ihr blieb nichts anderes übrig, als genau das zu tun, was ihr befohlen wurde.
    Vor Angst waren ihre Muskeln wie aus Wasser, trotzdem brachte sie es fertig, aufzustehen und wie in Trance eine

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