Die Zuckerbäckerin
Tollhaus. Katharinas Mutter sollte es an nichts fehlen! Solch hohem Besuch aus RuÃland wollte man ein nicht endendes Festmahl bereiten!
In der Zuckerbäckerei konnte sich Eleonore zwischen Säcken voll weiÃem und dunklem Mehl, Töpfen mit Honig, Nüssen, getrockneten Früchten und aromatisch duftenden Gewürzen kaum mehr bewegen. Bald war nicht mehr zu übersehen, daà sie in den Vorbereitungen für die königliche Weihnachtstafel für das Jahr 1817 steckte â¦
In früheren Zeiten wurde mit der Weihnachtsbäckerei schon im November begonnen. An erster Stelle standen dabei die Backwaren, die einige Wochen durchziehen muÃten. Und so machte sich auch Eleonore zuerst an das Herstellen der Honigkuchen, des Früchtebrotes und der Pfeffernüsse. Kleingebäck kam erst später dazu. Wollte die Bäckerin bis zum groÃen Fest rechtzeitig fertig sein, bedurfte es einer guten Planung, zu der auch das rechtzeitige Besorgen der benötigten Zutaten gehört.
Einen wichtigen Platz nehmen damals wie heute die unterschiedlichen Gewürze ein. Bevor man mit der Weihnachtsbäckerei beginnt, sollte man daher zuerst in denGewürzschrank schauen, ob auch wirklich alle Zutaten zur Hand sind. Die wichtigsten sind: Zimt, Anis, Nelke, Muskat, Piment, seltener werden Koriander und Fenchel verwendet.
Jeder gut sortierte Supermarkt bietet Gewürze in guter Qualität an, auch Gewürzmischungen für Lebkuchen und Früchtebrot gibt es fertig zu kaufen. Ich persönlich bin bei der Verwendung solcher Gewürzmischungen sehr vorsichtig, nehme lieber weniger als die angegebene Menge, damit das Gebäck nicht aufdringlich parfümiert schmeckt.
Gute Erfahrungen habe ich mit der untengenannten Mischung gemacht, die ich für sehr ausgewogen halte. Da ich Sternanis nicht mag, ist davon nichts enthalten, dafür schätze ich die Schärfe des Cayennepfeffers, der aber nicht zwingend notwendig ist. Auch hier heiÃt es wieder: Jeder nach seiner Fasson! Ich stelle meine Gewürzmischung schon Anfang November her. Erschrecken Sie nicht über die groÃe Menge, für einen Haushalt allein wäre diese Gewürzmischung natürlich viel zuviel! Aber wenn ich mir schon die Arbeit mache, soll sie sich bitte schön auch lohnen! Und so verschenke ich kleine Portionen dieser Lebkuchengewürzmischung gern an andere Bäckerinnen.
Lebkuchengewürz, auch zum Verschenken
Zutaten:
125Â g Zimt
100Â g Koriander
100Â g Anissamen
100Â g Fenchelsamen
75Â g Nelken
75Â g Ingwer
50Â g Muskat
20Â g Cayennepfeffer
Alle Gewürze mahlen und dann gut miteinander vermischen. In Gläser mit Schraubdeckel abfüllen und kühl und dunkel aufbewahren.
Wieviel Sie von dieser Gewürzmischung nehmen, ist Geschmackssache. Als Anhaltspunkt würde ich 30 Gramm auf 500 Gramm Mehl empfehlen.
Hinweis: Die folgenden Rezepte stammen gröÃtenteils aus historischen Kochbüchern. Damals war es nicht (wie heute) üblich, die mengenmäÃig am stärksten vertretene Zutat an erster Stelle zu nennen und danach die restlichen Zutaten in absteigender Reihenfolge. Bitte wundern Sie sich also nicht â ich gebe lediglich die Zutatenlisten in der ursprünglichen Form wieder.
Honigkuchen
Zutaten:
1/4Â l Sahne
10Â EL Honig
100Â g Zucker
30Â g Orangeat
30Â g Zitronat
1/2Â TL Anis
1Â Nelke
1Â Prise MuskatnuÃ
1/2Â TL Zimt
400Â g Mehl
2Â TL Backpulver
1Â Prise Salz
200Â ml Milch
Für dieses Rezept benötigen Sie eine Kastenform von 20 x 10 cm, die Sie gut einfetten sollten. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Die Sahne mit 8 EL Honig, Zucker, Orangeat, Zitronat und den Gewürzen in eine Schüssel geben und miteinander vermischen. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz sieben und nach und nach unter die Honig-Sahne-Mischung rühren. Die Milch leicht erwärmen und unter ständigem Rühren der Mischung langsam zugieÃen, bis der Teig dickflüssig wird.
Den Teig in die eingefettete Form geben und etwa 45 Minuten backen. Erst nachdem der Kuchen in der Form gut abgekühlt ist, wird er auf eine Platte gestürzt und mit dem restlichen Honig bestrichen.
Nach Geschmack können Sie den 2 EL Honig noch etwas Rum beimischen, oder Sie können den Honigkuchen noch verfeinern, indem Sie bereits in Rum eingeweichte Rosinen dem Rezept
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