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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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Computermaus und sah zu, wie der Cursor über den Bildschirm schnellte. »Sie schien nett zu sein.«
    Tony musterte sie einen Moment lang. »Sie lügen doch, oder?«
    »Also gut«, sagte Dana. »Mir hat die Art nicht gefallen, wie sie sagte: ›Sie sind die Alleinerziehende.‹ Als wäre das die Rolle, die ich in irgendeiner Fernsehsendung spiele.« Sie erwiderte seinen Blick. »Sprechen Sie so über mich?«
    »Dana«, sagte er, die glatten Züge schamgerötet. »Ich habe nie …«
    Die Glocke an der Tür bimmelte, und Mr Kranefus kam herein, zog seinen weichen Filzhut ab und befingerte die Krempe, während er zum Garderobenständer hinüberging.
    »Hallo Mr Kranefus«, sagte Dana. »Wie war Ihr Thanksgiving?«
    »Es wollte kein Ende nehmen.« Er legte seinen Mantel ab und hängte ihn an einen Haken. »Aber jetzt ist es vorbei.«
    Dana beendete gerade ein Telefonat mit einem Versicherungssachbearbeiter, als sie hörte, dass das Heulen von Tonys Bohrer verstummte. Kurz darauf kam er in den Empfangsbereich und zog den Mundschutz herunter. »Ich möchte Ihnen sagen, dass ich Sie nie so genannt habe. Ich habe hin und wieder über Sie gesprochen, vermutlich habe ich auch erwähnt, dass Sie Kinder haben und geschieden sind, aber als ›Die Alleinerziehende‹ würde ich Sie nie bezeichnen.«
    »Gut«, sagte sie.
    »Ich sehe Sie nicht so. Und es tut mir sehr leid, dass sie es gesagt hat.« Damit setzte er den Mundschutz wieder auf und ging zu Mr Kranefus zurück.
    Beim Mittagessen erzählte sie ihm von Jets genialem Einfall bei den McPhersons, dem erstaunlich leckeren Auberginen-Parmesan-Auflauf als Truthahnersatz, und Ethans Versuch, Vergebung zu erlangen.
    »Und was ist draußen in der Einfahrt passiert?«, fragte er. »Hat sie Ihnen davon erzählt?«
    »Ein bisschen. Sie hat gesagt, dass sie ihm teilweise verziehen hat und dass der Rest mit der Zeit kommen wird. Sie haben nicht vor, sich wiederzusehen, aber ich glaube, dass sie irgendwann wieder Kontakt zueinander aufnehmen werden. Das Wichtigste ist, dass sie nicht mehr mit diesem ganzen Schmerz und der Wut herumläuft. Oder wenigstens nicht mehr mit so viel.«
    »Glauben Sie, sie wird jetzt nach Hause gehen?«
    Das war ein erschreckender Gedanke. Der Weg war allerdings geebnet, oder? Hamptonfield, Massachusetts, stellte für Alder nicht mehr einen ganz so verhassten Ort dar, und die Beziehung zu Connie hatte sich eindeutig verbessert. Den Blick auf ihn gerichtet, dachte Dana über die bevorstehende Zeit ohne Alder nach.
    »Sie kann sich ganz schön glücklich schätzen, Sie als Tante zu haben«, sagte Tony leise. »Ihr einen sicheren Hafen zu bieten, während sie sich über alles klar wurde, und Ihrer Schwester zu helfen, die Verbindung wieder aufzunehmen – das ist ein Riesengeschenk.«
    »Es wär bloß schön, wenn die Dinge mal länger als fünf Minuten am Stück bleiben könnten, wie sie sind.«
    »Auf welchem Planeten ist das denn der Fall?« Er lächelte. »Ich besitze einen gültigen Pass und bin jederzeit reisefertig.«
    Dana saß an ihrem Schreibtisch, und Tony suchte auf den Regalen hinter ihr nach einer Patientenakte, als Connie hereinkam. »Da draußen ist es kälter als ein Haufen Scheiße auf dem Pluto«, brummte sie.
    »Connie!«, sagte Dana und setzte ein Lächeln auf, während ihr Herz Alarm schlug. »Das ist mein Chef, Tony Sakimoto. Tony – meine Schwester, Connie Garrett.«
    Connie bedachte ihn mit einem unverhohlen taxierenden Blick.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Connie.« Tony lächelte. »Wie ich höre, machen Sie einen spitzenmäßigen veganen Auberginenauflauf.«
    »Und ich hab gehört, Sie sind der beste Boss seit Santa Claus«, antwortete Connie trocken. »Morgens hat sie es so eilig, zur Arbeit zu kommen, als gäbe es Schlittenfahrten und Zuckerstangen gratis.«
    Danas Gesicht wurde heiß. Tony ließ ein tiefes, rumpelndes Lachen vernehmen und sagte: »Sie haben mich durchschaut. Ich hab mir gesagt, zum Teufel mit großzügigen Sozialleistungen, wir holen uns ein Rentier hier rein, das hat denselben motivierenden Effekt!«
    Connie sah Dana mit hochgezogenen Augenbrauen an, ein Blick, der besagte: Er ist sonderbar, aber unterhaltsam .
    »Pass mal auf«, sagte sie, auf den Empfangstresen gestützt. »Ich glaube, die Mädchen und ich fahren fürs Wochenende nach Hause. Ich hab einen Freund beim Hamptonfield Auto Service, der sich meiner erbarmt und das, was an Alders Auto immer noch kaputt ist, repariert, und dann sollte ich wirklich mal

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