Die Zufalle des Herzens
Vollidiotin gemacht hatte.
»Also gut. Dieses eine Mal â¦Â« Flüchtig blickte er sie an und grinste. »Ich hatte meinen ganzen Mut zusammengenommen, um diese Frau, die mir gefiel, um eine Verabredung zu bitten. Zu meinem Erstaunen sagte sie Ja, und dann wollte ich sie richtig fein ausführen. Ich entschied mich für dieses feine Restaurant â das Polytechnic ON 20. Kennen Sie das?«
»Ja, Kenneth und ich waren ein Mal da. Wunderschön. Und das Essen war fantastisch.«
»Genau. Ich habe also meinen besten Anzug angezogen und bin zu ihr gefahren. Es war Winter, sehr kalt, und ich war so fürsorglich, das Auto mit eingeschalteter Heizung laufen zu lassen. Ich steige aus, und gerade als die Tür zugeht â wissen Sie, wenn man den Riegel klack machen hört â, sehe ich, dass der Knopf an der Tür unten ist.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte mich bei laufendem Motor aus dem Auto ausgeschlossen.«
»Schrecklich«, sagte Dana, insgeheim enttäuscht. Das war unangenehm, aber nicht annähernd so peinlich wie ihre eigene Geschichte.
»Das ist noch gar nichts«, sagte er, mit einer Hand gestikulierend. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, dass er mit den Händen sprach. Die meisten ihrer bisherigen Unterhaltungen hatten mit seinen Fingern in ihrem Mund stattgefunden.
»Ich denke also, ich rufe eine meiner Töchter an und bitte sie, mir den Ersatzschlüssel zu bringen«, fuhr er fort. »Vielleicht schaffte sie es ja, herzukommen, bevor diese Frau es merkte. Ich greife in die Anzugtasche nach meinem Handy, und in dem Moment wird mir klar, dass ich eine Seite meines Sakkos in der Autotür eingeklemmt habe. Ich fange also an zu ziehen und zu zerren« â das zeigte er ihr pantomimisch â »und reiÃe so fest, dass die Naht meines besten Anzugsakkos aufplatzt, bis rauf zur Achsel!«
Dana fing an zu lachen. »Oh nein!«
»Und warum lässt sich das Sakko nicht einfach herausziehen?«, fuhr Dr. Sakimoto fort, die gefalteten Hände wie zum flehentlichen Gebet hochgereckt. »Weil das Handy auf der anderen Seite der Tür in der Tasche steckt! Aber warten Sie, es wird noch besser â¦
Sie kommt also raus, und ich habe mich inzwischen aus dem Sakko rausgeruckelt und stehe in der Eiseskälte mit meiner Seidenkrawatte, die im Wind flattert. Und versuche, ganz locker damit umzugehen, nach dem Motto, das kann schon mal passieren. Wenn sie mir einen Drahtbügel holt, könnte ich damit vielleicht den Knopf hochziehen. Keine Sorge, das mit der Reservierung klappt schon noch.
Das Einzige , was dann tatsächlich geklappt hat, war, dass der Knopf rasch hochsprang. Ich stand weiterhin ohne Sakko da. Oben herum hatte ich nichts an als mein Hemd und die Krawatte, was im Winter albern aussah und auÃerdem auch zu lässig war. Um nach Hause zu fahren und ein anderes Sakko zu holen, reicht die Zeit nicht, und so besteht sie darauf â wohlgemerkt, sie besteht darauf â, dass ich eins von den Sakkos ihres verstorbenen Mannes anziehe.«
»Ihr Mann war tot?«
»Ja, seit drei Jahren, und sie hatte immer noch seine ganze Garderobe.« Er warf ihr einen Blick zu, der sagte: Und wir wissen beide, was das bedeutet ⦠»Also ziehe ich dieses schreckliche, alte Sakko an, das zu lang und zu eng ist und offensichtlich noch nicht in der Reinigung war, seit es zuletzt getragen wurde. Ich sah aus wie ein kleiner Junge, der sich mit dem Anzug seines Vaters verkleidet, dessen Ãrmel wild herumflattern. Ein einziger Albtraum.
Und um alles noch schlimmer zu machen, geht sie mit dem Sakko auf einen kleinen Erinnerungstrip! Redet wie ein Wasserfall über all die Male, die er es anhatte, und wo sie damals waren und wie viel Spaà sie hatten. Ein Glas Wein war nicht genug, nicht an diesem Abend, ausgeschlossen. Also habe ich noch eins bestellt, und der Kellner stellt es vor mich hin, und ich strecke die Hand danach aus ⦠aber der Ãrmel ist zu lang, und ich vergesse, ihn hochzuschieben, wie ich es den ganzen Abend wie ein Fünfjähriger getan habe, und dann stoÃe ich das Glas um!« Seine Hände fingen an, sich in Kreisen auf seine Brust zuzubewegen. »Wie in Zeitlupe sehe ich es auf mich zukommen, und ich weiÃ, dass ich eine Nanosekunde später mit Rotwein überschüttet sein werde. Und alles, was ich denken kann, ist: âºNein, das kann nicht wahr sein. Das ist einfach
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