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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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nicht niedlich, es war fürchterlich – es hatte ein orangefarbenes Gesicht!«
    Â»Wie du meinst.« Morgan lachte. »Wenigstens deine Haare sehen gut aus. Verwendest du eine neue Spülung oder so was?« Sie streckte die Hand aus, um ihrer Mutter übers Haar zu streichen und es hierhin und dorthin zu legen. »Es sieht glänzender aus, fast so wie Kimmis.«
    Dann begann Morgan, die wesentlichen Fakten ihres Tages wiederzugeben, von denen die wichtigsten mit dem Mittagessen zu tun hatten. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, sich zu den beliebten Mädchen zu setzen, weil sie einem von ihnen geholfen hatte, in Naturwissenschaft ein Terrarium nach dem Vorbild des Ökosystems zu erstellen. »Sie war nicht draufgekommen, dass zuerst Erde und dann die kleine Pflanze reingehört.« Das Mädchen rückte aber nicht ein winziges Stück weiter. »Es hätte ausgesehen, als würde ich mich dazwischenquetschen und mich nicht einfach hinsetzen, ganz normal.«
    Doch dann rief Darby ihr zu: »Hey, schönes Shirt!«, und sie lachten laut los, denn das erinnerte sie daran, wie sie sich einmal das gleiche T-Shirt nur in verschiedenen Farben gekauft hatten. Der Verkäufer bei Hollister war wirklich süß gewesen, hatte aber einen kleinen Popel in der Nase gehabt und dadurch richtig ekelhaft ausgesehen. Das alles erzählten Morgan und Darby Kimmi Kinnear, der genau dasselbe auch einmal passiert war, allerdings mit ihrem Bruder, der überhaupt nicht süß war, obwohl Mädchen ihn aus irgendeinem bescheuerten Grund mochten.
    Â»Das war so witzig, Mom, und es war richtig gut, weil ich zwischen Kimmi und Darby saß, sodass sie mich nicht ausschließen konnten.«
    Â»Warum sollten sie dich ausschließen?«
    Â»Weiß ich nicht. Das machen Kinder andauernd. Man ist mit jemandem zusammen, dann kommt jemand anders vorbei und sagt zu dem Mädchen neben einem: ›Ich muss dir was erzählen!‹, und dann drehen sich die beiden weg.«
    Â»Das ist aber nicht richtig. Wenn sie sich was Privates zu erzählen haben, sollten sie das nicht mitten in der überfüllten Schulkantine tun.«
    Â»Ich weiß, Mom, aber sie machen’s eben.«
    Â»Na, du machst das ja hoffentlich nicht.«
    Â»Nicht so oft«, sagte Morgan wehmütig. »Mir fällt nie was ein, was gut genug wäre, um dazwischenzugehen.«
    Grady kam lärmend durch die Tür und ließ Schulranzen, Jacke, Baseballhandschuh und Schaumstoff-Football auf den Boden fallen wie ein Bagger eine Schaufel voll Erde. »Wie war die Schule?«, fragte Dana.
    Â»Gut.« Er zuckte die Schultern, als wäre die Frage bedeutungslos. »Kannst du dein Auto wegfahren? Ich will gleich in der Einfahrt skateboarden.«
    Â»Okay, aber du musst Knie- und Ellbogenschützer anziehen – und schneid mir bitte keine Grimasse«, sagte sie, seinem Gequengel zuvorkommend. »Ich will nur, dass dir nichts passiert.«
    Sie hatte gerade draußen auf der Straße geparkt, als ein anderes Auto anhielt, ein avocadogrüner Kombi mit quer über die Tür gekritzelten Graffiti. Musik, die hämmernd aus dem Auto dröhnte, wurde mitten in einem Trommelfeuer unverständlicher Worte ausgeschaltet.
    Alder saß auf der Beifahrerseite, beugte sich hinüber, um den Fahrer zu umarmen, und sprang dann aus dem Auto, das schon wieder anzufahren begann, ehe die Tür richtig zu war. Der Fahrer lehnte sich aus dem Fenster und brüllte: » RUF MICH SPÄTER MAL AN !« Dana erhaschte einen flüchtigen Blick: Es war ein Mädchen mit kurzem, stachelig abstehendem schwarzem Haar und Ringen aus Eyeliner, die ihre Wangenknochen hinabzukriechen schienen.
    Alder neigte, Danas geschwollene Lippe betrachtend, den Kopf. »Harter Tag?«
    Dana war immer noch mit dem grünen Kombi und seiner lauten, schwarz angemalten Insassin beschäftigt. »Du hast eine neue Freundin«, sagte sie und hoffte, dass sie klang, als wäre sie froh über diese Entwicklung.
    Â»Vielleicht«, sagte Alder und machte sich auf den Weg ins Haus.
    Als die Kinder im Bett waren, zog Dana die Heftmappe mit der Zahnzusatzversicherung vom Schreibtisch in Kenneths Büro, einem quadratischen, kleinen Raum im Erdgeschoss, den er beim Kauf des Hauses für sich beansprucht hatte. An der Wand neben dem Schreibtisch hatte er mit Tesafilm Bilder und Briefchen der Kinder angeklebt. » FÜR DADY « stand in

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