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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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unglaublich.‹ Oder können Sie das glauben, wenigstens nachträglich?«
    Â»Nein!«, hauchte Dana. »Und Sie haben sich das auch noch selbst eingebrockt!«
    Â»Ja!«, sagte er, den Finger auf sie richtend. »Danke – das ist das Allerwichtigste. Hätte der Kellner es gemacht, wäre das zwar schlimm gewesen, aber nicht meine Schuld. So war es meine Schuld. Alles meine Schuld!«
    Â»Sie hat sich aufgeregt, oder?«, fragte Dana.
    Â»Sie fing an zu weinen – lauthals. Ich musste dem Kellner Bares hinwerfen und sie praktisch hinaustragen. Dann habe ich sie nach Hause gebracht und selbstverständlich gesagt, ich würde das Sakko reinigen lassen.« Seine Stimme sprang ins Falsett um. »›Nein‹, sagt sie, ›jetzt ist es nicht mehr seins. Werfen Sie es einfach weg.‹«
    Â»Oh, Dr. Sakimoto, das ist so ungefähr die schlimmste Geschichte über ein Rendezvous, die ich je gehört habe!«
    Â»Nennen Sie mich bitte Tony«, sagte er mit einem zufriedenen Grinsen. »Jetzt, wo Sie meinen peinlichsten Moment kennen, ist es komisch, so formell zu sein.« Er faltete die Hände. »Gut, erzählen Sie mir jetzt, wie Sie sich diesen Zahn kaputt gemacht haben. Oder soll ich einfach den Mund halten und an die Arbeit gehen?«
    Dana seufzte. Natürlich musste sie es ihm jetzt erzählen. Ein Teil von ihr wollte es auch, bemerkte sie. Er würde lachen, und das würde ihre Scham mildern, und wenn sie das nächste Mal daran dachte, würde es ihr etwas weniger demütigend erscheinen. »Also, mein Sohn Grady ist ein großer Fan von Cheez-Its …«
    Als sie dann den pickeligen Verkäufer nachahmte, wie er sagte: »Mensch, wissen Sie eigentlich, dass Sie bluten?«, schüttelte Tony Sakimoto sich vor Lachen. Schließlich legte sich ihre Ausgelassenheit, und sie gewannen seufzend die Fassung wieder. »Danke, dass Sie es mir erzählt haben«, sagte er. »Bis jetzt war es ein höllischer Tag.«
    Â»Für mich auch.« Sie nickte erleichtert. Jetzt, wo sie gebeichtet hatte, war sie von der Sünde ihrer Unschicklichkeit losgesprochen.
    Nachdem Tony den Zahn untersucht und Röntgenaufnahmen davon gemacht hatte, sagte er: »Tja, das ist einer dieser Fälle, in denen das Glas halb voll und halb leer ist.« Dana spürte, wie ihre Schultern sich verspannten, während er fortfuhr: »Wie es scheint, ist kein Nerv beschädigt, das heißt, Sie brauchen keine Wurzelbehandlung. Es ist aber ein so großes Stück abgebrochen, dass eine Füllung leider nicht sehr lange halten würde. Deshalb müssen wir heute ein Provisorium einsetzen, und wegen der Krone müssen Sie dann noch mal wiederkommen.«
    Wird das von der Krankenversicherung übernommen? , war alles, was Dana dazu einfiel. Und falls nicht, was würde es kosten? Aber sie fragte nicht. Sein Tag war auch ohne ihre Geldsorgen schon hart genug.
    Wie der leise murmelnde Kommentator bei einem Golfturnier erklärte er ihr bei jedem Schritt, was er machte. »Ich glätte diese kleinen rauen Zahnschmelzstücke, die Ihr Lenkrad Ihnen noch gelassen hat … Wo ist jetzt dieser Drei-Dreißig-Bohrer?«, murmelte er vor sich hin. Metallinstrumente klirrten, während er nach ihm suchte. Als Dr. Sakimoto die frisch aufgebaute Füllung polierte, gab der Bohrer mit Unterbrechungen sein langgezogenes, einer leisen Sirene ähnliches Siiiii! von sich. »Diese Polierpaste«, sagte er, »besteht aus gekörnten Diamanten. Sie haben gerade Diamanten im Mund.« Sein Blick schnellte zu ihren Augen hoch. »Erzählen Sie das mal diesen Trotteln in dem Partyladen.« Als er sich zu ihr beugte, konnte sie Pfefferminz riechen, zusammen mit einem schwachen Unterton von Aftershave.
    Â»Jetzt nehme ich einen Abdruck von dem Zahn, um die Krone herstellen zu können.« Als er fertig war, gab er ihr den Handspiegel. Ohne ihre Lesebrille konnte sie nicht besonders deutlich sehen, aber es schien in Ordnung zu sein. »Ich kann’s nicht mal unterscheiden!«, sagte sie wahrheitsgemäß.
    Â»Ja.« Er grinste, während er seine Gummihandschuhe abstreifte und in den Mülleimer warf. »Mit abgebrochenen Zähnen bin ich ziemlich gut, wenn ich das mal so sagen darf.« Er gab ihr Verhaltensanweisungen: »Kein Nägelbeißen. Und kauen Sie harte Sachen mit den Backenzähnen.«
    Â»Danke, dass Sie mich so schnell

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