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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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nach unten spähte sie in Morgans Schlafzimmer. Das Mädchen hatte sich um ein schwammartiges Kissen gerollt, das von der Form her an einen überdimensionalen Hershey-Schokoriegel erinnern sollte. Ihr Atem kam in langen, gleichmäßigen Zügen.
    Dana ging nach unten, wo sie dem Klang von Stimmen in die Küche folgte. »Schlag es einfach auf den Rand der Schüssel, G«, sagte Alder gerade.
    Â»Das kann ich nicht. Es ist so eklig und fies, wenn’s rauskommt.« Gradys Stimme.
    Â»Wenn du Rührei willst, musst du es machen. Ich brate sie dir, aber du musst sie aufschlagen.«
    Â»Guten Morgen«, sagte Dana. »Was gibt’s denn hier – einen Kochkurs?«
    Grady hielt ihr ein Ei hin. »Mom, mach du’s.«
    Â»Polly will walken gehen«, sagte sie, ohne das Ei zu beachten. »Ist hier alles klar?«
    Â»Geh nur. Es ist ein wunderschöner Tag«, sagte Alder. Draußen vor dem Küchenfenster war der Himmel von einem unruhigen Grau.
    Â»Bist du sicher?«, fragte Dana. »Ich bin nicht lange weg.«
    Â»Vollkommen. Geh nur.« Als Dana in die Diele ging, um ihre Turnschuhe zu holen, hörte sie Alder sagen: »Mann, was glaubst du denn, was da drin ist – Affenhirn? Jetzt mach schon.«
    Ein Knacken war zu hören, und Grady sagte: » IGITT !«
    Alder lachte. »Es gibt Schlimmeres als das, G.«
    Dana machte sich auf den Weg die Einfahrt hinunter. Ihre Lunge dehnte sich vollständig aus, und mit der feuchten Kälte der Luft sog sie ein Gefühl der Erleichterung darüber ein, dass sie sich von dem Haus und den Ereignissen des gestrigen Abends entfernte.
    Kurz darauf schloss sich Polly ihr an. »Ich habe mir letzte Nacht Sorgen um dich gemacht. Wie ist das mit Alder ausgegangen?«
    Â»Sie hat sich entschuldigt.«
    Â»Entschuldigt?« Polly schüttelte den Kopf. »Normalerweise streiten sie es ab. Oder sie sagen, es war in den Brownies drin, und sie hätten es nicht gewusst.«
    Â»Nein, sie hat die ganze Verantwortung auf sich genommen. Was es mit dieser neuen Freundin von ihr auf sich hat, habe ich allerdings immer noch nicht rausgekriegt.« Dana hätte Polly gerne wegen des Kusses gefragt – ob Kinder heutzutage so freizügig mit dieser Art von Dingen experimentierten. Aber das war zu persönlich. Alder gehörte jetzt zu ihr – einstweilen jedenfalls –, und der Schutz ihrer Nichte vor Amateuranalysen hatte Vorrang vor ihrem eigenen Bedürfnis nach Bestätigung.
    Â»Weißt du«, sagte Polly, »bei Mädchen im Teenageralter ist es so, dass sie ungefähr alle zwanzig Minuten die Freundinnen wechseln. Du würdest staunen. Sie probieren sie an wie Jeans in einem Kaufhaus. Vielleicht tragen sie sie eine Zeitlang, aber wenn sie nicht perfekt sitzen, behalten sie sie in der Regel nicht lange.«
    Â»Du meinst also, ich sollte ihr vertrauen?«
    Â»Tja, das ist noch mal eine ganz andere Geschichte. Es müsste ein anderes Wort dafür geben, wenn Eltern die Leine etwas lockerer lassen. Es hat schon was mit Vertrauen zu tun, aber in etwas, das so wechselhaft ist, dass man es kaum erträgt und sämtliche Daumen drücken muss.« Sie schwenkten auf eine Seitenstraße ein, die um den Nipmuc Pond herumführte. Von einer seichten Stelle flog ein Fischreiher auf, der so lange mit seinen schmalen, grauen Flügeln flatterte, bis er eine sichere Höhe erreicht hatte. »Aber die Party war gut?«, sagte Polly. »Und Morgan war zufrieden?«
    Â»Ich denke mal«, seufzte Dana. »Eins der Mädchen, Kimmi Kinnear, hat ihr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die anderen Mädchen folgen Kimmi allesamt auf Schritt und Tritt, als hätte sie eine Schatzkarte oder so was. Es ist also vermutlich schon ein Erfolg, wenn das Mädchen, das gerade hoch im Kurs steht, sich dich aussucht.«
    Pollys Gesicht hellte sich auf. »Ach ja, das ist Noras Mädchen. Kennst du Nora?«
    Â»Ich habe sie das erste Mal gesehen, als sie Kimmi von der Party abholte.«
    Â»Die ist total angesagt. Sie ist die Marketingchefin dieser neuen Kette in der Evergreen Mall – Perfectua Couture. Davon hast du doch schon gehört, oder? Sie ist sehr in .« Pollys Augen funkelten vor Interesse, was Dana überraschte. Normalerweise machte Polly nicht so viel Aufhebens um die Vita von Leuten. »Sie leitet meine Büchergruppe – sehr wählerisch in Bezug auf neue Mitglieder.

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