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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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fragte er gereizt.
    Â»Hier ist Dana.« Die Durchtriebenheit ihres Tons überraschte sogar sie selbst. »Ruf mich an, wenn du einen Moment Zeit hast, über deine Tochter zu sprechen.« Damit drückte sie auf die »Aus«-Taste.
    Â»Ihhh!« Es schauderte sie vor Abscheu. Ungebeten kam ihr das Bild in den Sinn, wie Kenneth sich nach dem Sex immer an sie gekuschelt und ihr wie ein Blasebalg seinen Atem in den Nacken geblasen hatte, bis sie davon zu frösteln begann. Allerdings war das auf dem Bild nicht Dana. Es war Tina.
    Wieder erschauerte sie, ihre Schultern verspannten sich um ihren Nacken. Eine Sekunde später war sie aus dem Bett und auf dem Weg nach unten. Nachdem sie das Küchenlicht angeknipst hatte, goss sie sich ein Glas zuckerfreie Limonade ein. Warum ist sie drangegangen? Man geht doch nicht ans Telefon, wenn man noch keucht vom … Und »Kenny«! Jahrelang hat er darauf bestanden, dass ich Kenneth zu ihm sage, und sie kommt mit KENNY durch!
    Dana aß von den Überresten des »schweren« Popcorns, das sie den ganzen Abend über heldenhaft gemieden hatte. Dessen salzige, gehaltvolle Beschaffenheit beruhigte sie. Kenneth schlief mit einer anderen Frau – das war keine Neuigkeit, sagte sie sich. (Dass er sich allerdings eine ausgesucht hatte, die so ungehobelt war, praktisch mitten im Koitus ans Telefon zu gehen, war ihr zu hoch.) Was ihr zugegebenermaßen eine ganze Menge ausmachte, war die Tatsache, dass er jemanden hatte und sie nicht.
    Noch nicht jedenfalls. Ihre Verabredung mit Coach Ro stand am nächsten Wochenende an, und vielleicht war das ja der Anfang von irgendetwas? Und falls sie einander mochten, wie lange würde es dauern, bis sie eine Nacht miteinander verbrachten? Natürlich nicht, wenn die Kinder da waren, aber möglicherweise an Wochenenden, die sie bei ihrem Vater verbrachten. Wie würde es sich anfühlen, mit jemand Neuem zusammen zu sein? In fast zwanzig Jahren hatte sie mit niemandem außer Kenneth geschlafen. Davor hatte es mehrere gegeben, doch wenn sie jetzt darüber nachdachte, kam es ihr vor, als erinnerte sie sich an die Geschichte einer anderen Frau. Nicht sie. Nicht diese heutige, problembeladene Alleinerziehende.
    Billy, der Kiffer, kam ihr in den Sinn. Er war sehr lieb zu ihr gewesen, erstaunlich sanft und rücksichtsvoll, zumindest in den Nächten, in denen er vom zu vielen Partyfeiern nicht albern und überdreht gewesen war. Wirklich schade um ihn , dachte sie unwillkürlich. Ungefähr die Hälfte der Zeit war er ein ziemlich guter Freund gewesen . Vielleicht würde Jack wie Billys gute Hälfte sein. Er schien sie reizvoll zu finden, und er hatte so eine Art, dicht neben ihr zu stehen und sie zu berühren, ohne die Grenze zur Aufdringlichkeit zu überschreiten.
    Wie würde es sein, wenn diese Grenze vollständig verschwand? Wenn ihm ungehinderter Zugang gewährt würde, mit nichts zwischen ihrem Körper und diesen Händen? Ein angenehm pulsierender Schmerz setzte ein, als sie sich die Szene ausmalte, seine Nähe, sein Verlangen nach ihr …
    Einen Augenblick später kam Alder in die Küche getappt. Als sie die Röte auf Danas Wangen sah, gingen ihre Augenbrauen um den Bruchteil eines Zentimeters nach oben. Dana griff nach dem Schwamm und fing an, die saubere Arbeitsplatte zu wischen. »Hoffentlich hab ich dich nicht geweckt, Liebes«, sagte sie, ihrer eifrigen Hand hinterherschauend, die auf dem Resopal entlangfuhr.
    Â»Nein, ich hab nicht geschlafen.« Alder nahm sich ein Glas, ließ das Wasser laufen und hielt einen Finger in den Strahl, um die Temperatur zu prüfen. »Ich hab mir Gedanken über gestern Nacht gemacht. Du musst meinetwegen ziemlich durchgedreht sein.«
    Â»Ich habe durchaus schon Leute gesehen, die bekifft waren«, sagte Dana, leicht aus der Fassung gebracht durch die Vorstellung, dass Alder sie womöglich für völlig unbedarft hielt. »Nur von dir hab ich es einfach nicht erwartet.«
    Â»Ich habe Jet gesagt …«
    Jet , dachte Dana. So heißt das Mädchen also .
    Â»Ich habe ihr gesagt, dass ich mich nicht noch mal zukiffen werde. Ich muss den Überblick behalten.« Sie trank noch einen Schluck Wasser. »Ja, und wütend gemacht hat es dich auch. Was vollkommen verständlich ist.«
    Â»Tja, also … das ist gut«, sagte Dana, der nicht entging, dass Alders Motivation gar nicht so sehr die

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